09 Januar 2007

Alte neue Gewohnheiten

Prinzipiell nehme ich mir ja für ein neues Jahr nichts vor. Zum einen habe ich denn irgendeinen Druck im Nacken und zum anderen halte ich so was sowieso selten durch. Beide Tatsachen nerven mich zwar, bringen mich aber nicht wirklich aus meinem seelischen Gleichgewicht.

Aber … nach reiflichen Überlegungen, Rücksprache mit der Waage, dem allgemeinen Wohlbefinden und meinem fortschreitenden Alter hatte ich beschlossen, mich zumindest etwas gesünder zu ernähren. Schliesslich muss man ja auch gelegentlich an die Zukunft denken und auch sonst ist so was wie gesunde Ernährung wohl wichtig … sagt man so.

Als ersten Tag für diesen "Vorsatz" hatte mich mir zum Glück keinen festen Termin ausgesucht. Es sollte halt am Anfang des neuen Jahres passieren. Und der ist ja jetzt auch schon ein paar Tage her.

Früchte habe ich ja schon immer ganz gerne gegessen. So als Knabberzeugsersatz. Statt der Tafel Schoki oder der Tüte Chips am Abend gab's denn mal ein paar Clementinen, Äpfel oder andere Delikatessen der jeweiligen Saison. Davor oder danach noch einen leckeren Quark oder ähnliches mit möglichst 0.01% Fett. Das Zeugs schmeckt so herrlich künstlich.

Allerdings … was es so davor an kulinarischen Schweinereien gab, möchte ich lieber nicht verraten. Manche Menschen ekeln sich doch so leicht …

Jedenfalls … ab diesem Jahr sollte zwar nicht alles aber doch einiges anders werden. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, mittags anständig und in Ruhe zu essen und auf die dicken Kalorienbomben abends zu verzichten. Soll ja, wenn ich Schatzi glauben darf, am gesündesten sein. Also vielleicht abends nur noch einen Toast mit Käse und denn ab ans Obstbüfett.

Aber was soll ich sagen … das mit dem "mittags was Anständiges und in Ruhe essen" ist wohl wieder mächtig in die Hose gegangen. Schon den zweiten Tag in Folge gab's ein Sandwich und einen Red Bull am Arbeitsplatz, Ruhe eher weniger und ich glaube, dass nicht das letzte Mal diese Woche gewesen sein wird. Letzte Woche sah es auch nicht viel besser aus.

Also nehme ich mir jetzt mal die Zeit und versuche mich an einer Analyse dafür:

Zum einen das Wetter …
Bei diesem lieblichen Wetter habe ich so gar keine Lust, mich aus dem Büro zu bewegen und irgendwo durch die Gegend zu latschen. Mir reicht schon der Weg vom Bahnhof ins Büro und wieder zurück. Die Leute haben sich dem grauen Himmel angepasst und brillieren mit den entsprechenden Gesichtsausdrücken. Dazu der Kampf mit den Regenschirmen, die sich permanent in meine Augen, Ohren oder anderen Körperteilen bohren wollen.

Den das Arbeitsaufkommen
Wenn ich mal zu einer nicht allzu unchristlichen Zeit mein gemütliches Heim betreten will, kann ich halt nicht 2 Stunden Mittag machen sondern arbeite demzufolge meistens durch. Mehr als eine halbe Stunde Mittagspause ist da nicht drin.

Die berühmt berüchtigte Planlosigkeit
Döner kann ich nicht mehr sehen im Moment, Fast-Food ist momentan auch nicht wirklich meins und auch sonst treibt es mich momentan in keine gastronomische Einrichtung. Hab mir zwar mal wieder unsere Kantine angetan, aber irgendwie war die Banker-Dichte dort viel zu hoch. Also … wohin soll ich gehen?

Und nicht zu vergessen … die Faulheit
Warum sollte ich mich aus dem warmen kuschelig-muffigen Büro wegbewegen? Raus in die graue Unwirtlichkeit der grossen Stadt. Dabei habe ich es doch so gemütlich hier und alles, was ich so brauche. Nee …raus muss ich nicht …

Wenn ich mir das hier so durchlese, muss ich feststellen, dass das doch nichts als Ausreden sind … aber Gute. Finde ich zumindest. Nur ganz tief in meinem Inneren weiss ich ja, dass das nicht wirklich der gesündeste Weg für mich ist und ich meinen kleinen zarten Popo mal an die frische Luft bewegen und was Anständiges essen sollte. Denn hätte ich auch abends nicht so den Hunger und könnte mich auf das Obstbüfett beschränken. Könnte wohlgemerkt.

Aber trotzdem .. ich gelobe Besserung.

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