29 Januar 2007

Grosswildjagt heute Mittag

Nach Wochen der durchaus eintönigen Ernährung am Mittag war es heute mal wieder soweit.
Nahrungssuche und auch Nahrungsaufnahme mal ausserhalb des Büros stand auf dem Programm. Und das auf einem Montag … ich war so stolz auf meinen Entschluss.

Kein schnelles Holen des obligatorischen Thunfischsandwiches und des dazugehörigen Red Bulls im gegenüberliegenden Supermarkt war angesagt, kein schnelles Mampfen im Büro zwischen den Stapeln von Papier und auch keine Zigarette danach in unserem Raucherraum. Frische Luft und der unvergleichbare Gang über die Haupteinkaufsstrasse von Zürich war heute Mittag das Ziel meiner Mittagspause. Und natürlich das Erlegen eines verzehrwürdigen Mittagsmahles.

Also habe ich mich frohen Mutes heute Mittag in meinen Grosswildjagtmantel geworfen, mich mit Geld bewaffnet und mich in die kulinarischen Weiten der Bahnhofstrasse von Zürich begeben. Langsam durch die Massen von Schnäppchenjägern bewegend schlängelte ich mich unauffällig Richtung Bahnhof, stets darauf bedacht, möglichst keine hektisch dreinschauenden Mitjäger zu verärgern oder gar Diskussionen wegen meiner Herkunft (Deutschsein ist im Moment nicht so einfach in Zürich) zu entfachen.

Auf der Suche nach der geeigneten Beute landete ich nach ca. 10 Minuten kurz vor dem Laden, in welchem sich auch mein Lieblingsdönerladen befindet. Ein kurzer Blick in den Bereich der freien Jagtmöglichkeiten zeigt mir, dass sich nicht allzu viele Jäger herumtummelten und meine Chancen auf eine kurze und erfolgreiche Jagt ziemlich hoch waren.

Also wieder auf die Pirsch in Richtung Dönerstand, das Geld fest im Anschlag und bereit, dass fetteste Dönertier des Tages zu erlegen. Nach den üblichen Fehlinterpretationen meiner Bestellung ("nein … nix Lamm … einen ganz normalen Döner mit allem, nicht scharf … und Cola, nix Wasser … ja du mich auch) kam ich denn endlich zu Schuss und das von mir erlegte Dönertier war fest in Alufolie eingewickelt und bereit von mir verspeist zu werden. Schnell die übliche schwarze Brause mit Namen "Cola" in die noch freie Hand balanciert, ging es denn daran, einen geeigneten Platz zum Verzehr dieser kulinarischen Delikatesse zu suchen.

Da sich mittlerweile doch Jagtgründe mehr und mehr mit anderen Nahrungssuchende gefüllt hatte, wurde das Finden eines ruhigen Plätzchens noch zu einer grösseren Herausforderung als das eigentliche Jagen der Beute. Nach einer fast zweiminütigen Suche wurde ich denn endlich fündig und konnte mich in einem doch zehnminütigen Mahl den kulinarischen Freuden eines vor fett und anderen Sossen triefenden Döners hingeben. Was für ein Hochgenuss. Nur mal wieder viel zu schnell vorbei.

Mit gut gefülltem Magen hab ich mich nach dieser durchaus erfolgreichen Jagt wieder auf den Weg durch die Massen von Menschen ins Büro gemacht und bin froh, ohne grössere Schäden diesen Mittag überstanden zu haben und freue mich auf das nächste Mahl in der freien Wildbahn.

In dem Sinne … schöne Woche allen

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