16 Juni 2007

Wilde Zerstörungswut

2007 ist jetzt ein knappes halbes Jahr alt und wir gehen schon wieder stramm auf die Weihnachtsfeiertage zu. Mich wundert es eh schon eine ganze Weile, dass die Geschäfte in der Innenstadt und den diversen Einkaufszentren noch keine Weihnachtsutensilien verkaufen.
Aber dauert bestimmt nicht mehr lange.

Fazit für dieses Jahr meinerseits:
So wie das Jahr bisher lief, muss es nicht unbedingt weitergehen.

Neben den kleinen und mittelschweren nervlichen Aufreibungen im Geschäft, einigen kleinen Leichen, die dezent in den Keller geräumt wurden und üblichen zwischenmenschlichen sagen wir mal Unfällen gab es soeben das erste wirkliche Todesopfer. Zum Glück betrifft es niemanden aus Fleisch und Blut sondern jemanden vorwiegend aus Holz und Metal … genau … Esmeralda ist tot. Meine letzte Anschaffung im Bereich „Unterhaltung und seelischer Ausgleich“ hat sich heute mit einem lauten Knall von mir verabschiedet. Genau … die Rede ist von meiner neuen E-Gitarre namens Esmeralda.

Dabei kam es ziemlich unerwartet und ging so schnell, dass ein Eingreifen fast unmöglich war. Nichts ahnend nahm ich sie sanft und behutsam in die Finger, wollte mir den Gurt um die Schultern legen und ein paar muntere Lieder für mich und den Rest des Dorfes zum Besten geben. Und genau da passierte es. … der Gurt war nicht richtig dran und sie stürzte gefühlte 100m (tatsächliche 100 cm) in die Tiefe, prallte auf und brach sich den Hals. Ein glatter Bruch. Begeisterung … Bestürzung …Panik … Resignation … so ungefähr mein Befinden innerhalb weniger Sekunden.

Mittlerweile hab ich mich wieder ein wenig gefangen, der Puls rast nicht mehr ganz so sehr und ich kann wieder einen klaren Gedanken fassen. Mal schauen, wie es weitergeht und ob sie vielleicht doch noch in irgendeiner Form bzw. Weise zu retten ist. Drückt mal die Daumen.

Aber genau dieses Ereignis spielt so ein bisschen die vergangenen Monate wieder. Egal was ich anfasse, beginne bzw. begonnen habe, es gleitet mir nach und nach aus den Fingern. Kaum etwas ist noch so, wie es im vergangenen Jahr war und kaum etwas ist noch in irgendeiner Form unter meiner Kontrolle. Eher das Gegenteil passiert immer öfters.

Das Schlimme ist allerdings, dass ich genau dies nicht gemerkt habe und demzufolge auch nicht das Ruder in die Hand nehmen, gegensteuern und in irgendeiner Weise etwas tun konnte. Allerdinsg bin ich nicht wirklich unschuldig an dem Ganzen, was so momentan nicht gerade in den mir vorschwebenden Bahnen verläuft. In ganzen drei Wörtern ausgedrückt „Pure Ignoranz meinerseits“.

Mittlerweile ist die eine oder ander Blase geplatzt, Dinge haben ihre Unschuld verloren und manchmal macht sich Ratlosigkeit in mir breit. Egal wie ich manche Sachen auch angehe, ein Erfolg ist nicht absehbar. Ganz im Gegenteil … ich hab das Gefühl, alles nur noch schlimmer zu machen. Mit jedem Atemzug, mit jedem Satz, mit jeder Geste … alles scheint falsch und zerstörerisch zu sein.

Und leider kenne ich mich zu gut. Bei dieser Ratlosigkeit wird es nicht bleiben. Innerhalb kürzester Zeit kommt eine gewaltige Prise Ignoranz und Sturheit dazu. Und schlussendlich wird das ganze in einem ungeplanten und unvorhersehbaren Aktionismus enden, der in keiner Weise produktiv und längerfristig wohltuen ist. Und eine Sache weiss ich dabei ganz genau … ich werde wiedermal mehr verlieren als gewinnen. Zumindest mittelfristig. Was langristig ist, weiss ich eh nicht. Dazu gab es in meinem Leben schon zu viele Wendungen, die alles andere als vorhersehbar waren. Aber was soll’s … wird ja sonst auch langweilig.

In dem Sinne … ich weiss auch nicht. Kopf wie Flasche leer. Habe fertig.

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