11 Juli 2007

Erweiterung des Waffengesetzes erwünscht

Regenschirmterror … und das mitten auf der Bahnhofstrasse in Zürich.
Es regnet mal wieder in Strömen und tausende Regenschirme wohin das Auge auch reicht. Und der ständige Kampf, möglichst ohne den Verlust diverser Körperteile den Weg zwischen den Leuten hindurch zu finden. Nirgends lässt sich der Grad des unterbewussten Egoismus besser feststellen als bei Regen bzw. beim Tragen eines aufgespannten Regenschirmes.

Dabei gilt nach meinen sehr subjektiven Beobachtungen die Devise "Je geringer die Körpergrösse desto höher der Grad des unterbewussten Regenschirmegoismus.
Vielleicht zum besseren Verständnis hier mal eine kleines aber doch sehr repräsentatives Beispiel.

Natürlich regnet es heute mal wieder den ganzen Tag und so war ich in der Mittagspause dazu gezwungen, meinen über alles geliebten Schirm aufzuspannen und mich zu den anderen Schirmträgern auf der Bahnhofstrasse zu begeben. Diverse Leute meiner Körpergrösse kamen mir entgegen und man begegnete sich voller gegenseitigem Respekt und Anstand. Kein Gedrängel, keine unbewussten Schlagabtäusche mit den kostbaren Regenschirmen und auch sonst keinerlei negatives bis … bis mir so eine Person, geschätzte Körpergrösse um die 1.60 m entgegeneilte. Ich sah das Elend schon kommen, denn eben diese Person hinterliess mit ihrem Regenschirm, der ungefähr die Ausmasse eines durchschnittlichen LKW-Reifens hatte, eine Schneise der verbalen Verwüstung.

Beim Anblick eben dieses Terminators kam mir nur ein Gedanke … bloss aus dem Weg sonst riskiere ich hier noch den Verlust wichtiger Körperteile. Das Problem ist nur, das im Moment selbst bei diesem bescheidenen Wetter die Bahnhofstrasse gut gefüllt ist und somit ein Ausweichen zwangsläufig mit Gedrängel verbunden ist. Und wer mich kennt, weiss, dass ich Gedrängel über alles hasse.

Der laufende Meter mit Schirm kam immer näher und ich war schon kurz davor, mit meinem Leben bzw. meinen Augen abzuschliessen und sah mich schon mit einer gelben Armbinde durch die Gegend laufen. Ein Ausweichen war kaum möglich, da auch andere Mitläufer die Gefahr und das damit verbundene Elend bereits lokalisiert und analysiert hatten. Und natürlich sind eben diese auch zu dem Schluss gekommen, dass Ausweichen die einzige Möglichkeit für ein Überleben darstellt. Demzufolge wurde der Platz immer weniger und Angstschweiss trat auf meine Stirn. Noch wenige Meter und ich würde mich von meinem augenlicht verabschieden können, denn die Enden des Regenschirms befanden sich direkt auf meiner Augenhöhe.

Aber dann … in letzter Minute der rettende Einfall meinerseits. Warum nicht auch meinen Schirm als Waffe benutzen und mich der Gefahr mutig entgegenstellen. Ok … mein Schirm war gerade mal ein Drittel so gross wie der, der mir entgegen kam und auch sah der gegnerische wesentlich stabiler aus. Aber ich hatte mich schon in aussichtsloseren Situationen befunden und so ging ich zum Angriff über. Das Herzu in der Hose, den Schirm fest in der Hand und los ging es.

Nach unendlich vielen Zentelsekunden kam er denn … der Aufprall. ich wusste schon, dass es hart werden wird, aber die Heftigkeit des Aufpralles überraschte mich denn doch.
Um mich herum Totenstille, gespanntes Warten und Bangen und dann die befreienden Worte der gegnerischen Schirmträgerin "Junger Mann … können Sie nicht aufpassen, wohin sie laufen? So eine Unverschämtheit."

Endlich sah ich sie … die Gegnerin und Trägerin des LKW-Rad-Regenschirms. Ich hatte es ja schon vermutet … sie ungefähr 70 Jahre alt, Pelzmantel aus den frühen Jahren des Rock'n'roll und auch sonst den Scharm des untergegangenen Kaiserreiches versprühend. Wirklich herzallerliebst. Und wie schon erwähnt … ca. 1.60 m gross. Auch wenn sie sich selber wohl für wesentlich grösser hält. Viel grösser …

Ok … ich verstehe schon, dass kleinere Leute (und ich bin mit 1.80 m auch nicht gerade ein Riese) schon schlechter und ihren riesigen Schirmen sehen, wer oder was ihnen entgegen kommt. Ein bisschen Weitblick könnten sie trotzdem schon beweisen und ab und zu mal den Schirm ein paar Zentimeter gen Himmel bewegen. Alles eine Frage des Egos.

In dem Sinne … möge es langsam aufhören zu regnen. Dann wird das miteinander bestimmt wieder ein wenig freundlicher und entspannter und diverse Egos müssen nicht mehr ganz so stark gepflegt werden.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

also meine stimme hast du. überhaupt... was hat n altes omi um die stosszeit überhaupt auf dem GELÄNDE zu suchen... ich hasse das... die kaufen ein, und bummeln, GENAU IN DER RUSH HOUR.

*erwürg*

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