29 November 2007

Mal was anderes

Geschmäcker ändern sich mit der Zeit und auch ich bleibe nicht wirklich davon verschont. Zum Glück aber auch.

Diese Veränderungen finden in den verschiedensten Bereichen des Lebens bei mir statt und so ist es wenig verwunderlich, dass mein Musikgeschmack sich ständig ein kleines bisschen ändert. Im Grossen und Ganzen ist die Richtung klar, aber die kleinen Kleinigkeiten sind es, die das ganze ausmachen.

In dem Zusammenhang definiere ich eben die Veränderungen oftmals über konkrete Bands und deren Musik, die mir ständig zwischen meinen beiden Ohren durch die Gegend saust.

Eine grosse Neuentdeckung der vergangenen Wochen (danke last.fm) ist eine Band mit dem vielversprechenden Namen "God is an Astronaut". Momentan kann ich von deren Musik nicht genug bekommen und eine der treffensten Kritiken habe ich soeben bei Plattentest online gefunden.

Nebelkörper

Bitte jetzt mal kräftig Spucke im Mund sammeln. Denn womit wir es hier zu tun bekommen, könnte in der Lage sein, die Speicheldrüsen für kurz oder lang in Zaum zu halten. Klangwelten prallen aufeinander, Zerstörung findet Einklang mit durchdringender Wärme. Der Körper wird gerührt, geführt, auseinandergeflickt und wieder neu zusammengesetzt. Ein weißer Fleck erscheint am Horizont, die Sinne werden in Frage gestellt. Wir sprechen hier nicht von den Erfahrungen des letzten Tai-Chi-Schnupperkurses. Sondern von den meditativen Großtaten einer Band aus Irland.

Ganz unbekannt ist diese Band nun ja doch nicht mehr. Längst hat die Gruppe für kleine Furore sorgen, Träumereien auf dem europäischen Festland verantworten und verhaltene Jubelstürme in Großbritannien auslösen können. Und weil wir nun ganz gebannt vor den Boxen kauern, unseren Herzschlag an die Frequenz des Basses anpassen, reden wir nicht mehr länger um den heißen Brei, sondern geißeln unsere Begeisterung. Mit "All is violent, all is bright", dem zweiten Album der Instrumentalband God Is An Astronaut.

In ungeahnte Höhen zieht uns das Gitarrenspiel des Openers "Fragile", der sich zwischen Geisterwelt und zartem Flügelschlag im Nebel der Realität wälzt. Die Augen bleiben geschlossen, der Nacken entspannt. Eine Gitarrenwand reißt uns aus dem Seelenflug, stürzt mit ausholenden Armen auf unseren Körper nieder, bekniet uns, verfällt der Angst der Isolation. "Forever lost" kristallisiert die Schönheit: Kaleidoskopisch entfaltet Lloyd Hanney einen mäandernden Rhythmusteppich am Schlagzeug, Gitarrist Torsten Kinsella wirft eine glasklare Melodie in die Luft, während Bruder Niels Kinsella mit seinem Baß uferlose Welten aufsucht. Ein Schauspiel für Ohr und Geist.


"All is violent, all is bright" kennt keine Grenzen. Keyboards durchfluten die Gehirnströmungen, Streicher beherrschen die Stille. Alles geht, alles ist möglich. Und das Album bei jedem Durchlauf ein anderes. God Is An Astronaut treiben den Hörer vom Ruhepol zu kaltem Schweiß, durch Angstausbrüche und in bunte Farbenwelten. Ein Flug, durch Kälte und Hitze, Nebel und Realität. Eine Seelenwanderung. Wer hier keine Gänsehaut bekommt, hat eine Hühnerbrust.

(Christian Preußer)

Das trifft das ganze auf den sprichwörtlichen Punkt und ich habe dem nichts mehr hinzu zu fügen.

In dem Sinne ... Leute geniesst das Leben und alles Schöne, was es Euch jeden Tag bietet.
Gute Nacht ...


p.s. Audi TT-Fahren ist so geil .....................

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