27 Dezember 2007

Es liegt hinter uns

Auch dieses Jahr haben wir es wieder hinter uns gebracht. Die schöne und besinnliche Weihnachtszeit ist endlich vorbei und bald kehrt der gewohnte Alttag wieder ein. Der weihnachtsschmuck verschwindet Stück für Stück, die Musik im Radio ist wieder der normale Charts-Schrott und die Leute laufen nicht mehr ganz so verpeilt durch die Gegend … stets auf der Suche nach dem perfekten Weihnachtsgeschenk für den oder die Liebsten.

Wie fast jedes Jahr hatten sich meine Aversionen bezüglich der Weihnachtszeit innerlich bis zum Siedepunkt aufgestaut. Die Worte "Frohe Weihnachten" bereiteten mir innerlich Schmerzen und klangen gerade in Bezug auf die letzten Wochen hohler denn je.

Zum Glück gab es aber Menschen, deren innere Einstellung zum so hoch gepriesenen Weihnachtsfest teilten und so wurde der 24.12. Abends in ganz gemütlicher Anti-Weihnachts-Stimmung begangen. Kaum etwas erinnerte dekorationstechnisch an die stark geschmückte Aussenwelt und so kehrte bei mir eine Art wohliges Gefühl ein, welches ich mir über die gesamten vergangenen 3 Tage bewahren konnte.

Das Beste an diesen Festtagen war natürlich, dass ich zumindest nicht in den Stollen traben brauchte und die freie Zeit zu meinem privaten Vergnügen nutzen durfte. Also hiess es am 25.12. morgens in aller Frühe die Sachen packen, das Snowboard ins Auto schmeissen und ab ins das nicht wirklich am nächsten gelegene Wintersportgebiet. Ziel meiner zweitägigen Reise war das schön und reichlich versnobte Davos im Graubünden.

Dort angekommen und nach vielen Irrungen und Verwirrungen stand ich gegen 09:00 Uhr morgens das erste Mal auf meinem neuen und noch jungfräulichen Board und liess es ein paar Stunden richtig krachen. Da wurde durch den Schnee gebügelt, interessant aussehende Stürze geprobt und so mache Ladung Schnee fand den Weg in meinen Mund, die Nase und in meine leider nicht richtig geschlossenen Taschen. jetzt weiss zumindest mein Handy wie es sich anfühlt, mal ein bisschen U-Boot zu spielen.

Selbstmurmelnd gab's auch so die eine oder andere Pause, in welcher ich mich göttlich über die ebenfalls anwesenden Mitwintersportler amüsieren konnte. Neben jeder Menge Schwaben und anderen Süddeutschen hatten sich zu einem munteren Besäufnis auch diverse osteuropäische Landsleute eingefunden. Alter Schwede … wat die schon am frühen Vormittag an Alkoholitäten inhalieren. Nach der ersten Runde hätte ich schon lallend und schmutzige Lieder singend unter dem Lift gestanden und wäre keinen Meter ohne diverse Knochenbrüche voran gekommen.
Ich hab mich da lieber an meine heisse Schokolade gehalten und auf den ersehnten und dringend benötigten Zuckerschub gewartet. Aber lustig anzusehen waren die anwesenden Personen schon und ich hatte meinen Spass beim Betrachten und Beobachten menschlicher Regungen und Verhaltensweisen.

Gestern ging es denn auch nochmal auf die Piste … bis man die Piste vor Leuten nicht mehr sehen konnte und es für mich Zeit wurde, den Rückweg anzutreten.

Alles in allem ein gelungenes Anti-Weihnachtsfest mit jeder Menge Spass, der einen oder anderen nachdenklichen und traurigen Minute und der Erkenntnis, dass Weihnachten keinerlei Bedeutung mehr für mich hat und auch nicht mehr haben wird. Klingt hart und traurig, ist aber mein Fazit am Ende dieses komischen Jahres.

In dem Sinne … das nächste Jahr rückt erfreulicher Weise näher, viele neue Aufgaben warten, viele neue Erfahrungen warten darauf, gemacht zu werden und die Schatten der Vergangenheit müssen mal langsam verjagt werden.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich als kleine spirituelle Dörflerin würde Dir ja jetzt ans Herz legen, die Schatten nicht zu verjagen, sondern sie zum Gespräch zu bitten, damit sie vielleicht einfach ganz von selbst sehen, dass es Zeit ist, zu verschwinden ...
Ich wünsche Dir nen guten Start in 2008! Ich werde den Jahreswechsel irgendwo in einem Pub im Süden Irlands verbringen, übermorgen gehts los *freu* :)

lorretti hat gesagt…

Prinzipiell würde ich Dir bezüglich der Schatten auch völlig zustimmen. Aber in dem speziellen Fall sind alle Worte gesprochen, alle Gedanken ausgetauscht und es ist nur noch eine Qual, an sie zu denken. Deswegen verjagen und einfach mal Ruhe haben.

Wünsch Dir ganz viel Spass auf Deiner Reise (*neid) und schlittere fröhlich ins Jahr 2008

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