04 Januar 2008

Strassenbahngeschichten die Erste

Endlich wieder Freitag und das Wochenende steht mal wieder vor der Tür. An diese kurzen Wochen könnte man sich echt gewöhnen. Aber leider geht’s ab der nächsten Woche wieder anders lang und die Arbeitswoche hat wieder volle 5 Tage. Na egal … die nächsten Ferien befinden sich schon in der Feinplanung und versprechen bestens zu werden. Schliesslich geht's mit meiner besten Freundin eine Woche in die Skiferien.

Mittlerweile habe ich mich auch schon recht gut in meiner neuen Wohnung eingelebt und fast alles steht schon dort, wo es hingehört. Nur eine Sache fehlt noch und lässt leider auf sich warten … das neue Sofa nämlich. Ich hoffe aber mal ganz stark, dass auch dieses lebenswichtige Möbelstück bis zum Ende diesen Monats den Weg in mein trautes Heim gefunden hat.

Durch die veränderte Wohnlage ist es mittlerweile unumgänglich geworden, dass ich mich jeden Morgen zuerst zum Bus begeben darf und nach einer 5-minütigen Fahrt ins Tram hüpfen muss.
Und was man da gerade so am Abend auf der Rückfahrt alles erleben darf, ist schon beeindruckend und teilweise erschreckend schön dämlich. Da werden Dramen erarbeitet und auch gleich life und in Farbe abgespielt; man lernt Leute kennen, auf deren Bekanntschaft auch ohne weiteres verzichten könnte und man bekommt immer wieder einen guten Einblick, wie die heutige Jugend (vorzugsweise abstehende Ihren und eckigen Kopf … Insider wissen, welche Randgruppe gemeint ist) in der Schweiz so tickt.

Gestern Abend durfte ich auch mal wieder uneingeladener Zuhörer einer durchaus sinnlosen Konversation werden, welche ich auszugsweise mal versuche weiterzugeben. Hauptakteure ein männliches Wesen ca. 15 Jahre alt und ein weibliches Etwas vom Typ … frühreife Göre, die mit ihren vielleicht 14 Lebensjahren schon meint, alles im Leben erlebt zu haben. Die mag ich ja besonders. (wieder frei übersetzt aus dem Schweizerdeutsch-Jugoslawisch-Hochdeutsch-Mix)

ER: Weißt …. Hab ich ihr gesagt, dass sie mich mal lecken kann. Und die dumme *piep* hat es noch nicht kapiert. (Tja … vielleicht mal die Wortwahl überdenken?)
SIE: Ja weißt, nicht jede ist so ein schlaues Mensch wie als ich (wat für ein geiles Deutsch, ich konnte kaum noch vor Lachen)
ER: Bist schon cool und schlau. Halt voll gut drauf. (na klar … 14 Jahr, blondes Haar und den Wind zwischen den Ohren)
Sie: Merci dir. Weißt, hab ich ihm (nehme mal an dem eigenen Freund) auch schon gesagt, aber er kapiert es nicht. Sagt, ich bin ein hohles Bunny. (Womit er vielleicht nicht mal so daneben liegt)
ER: Wieso meint er das?
SIE: Hab ich versucht ihm zu erklären, warum ich jetzt nicht mehr zur Schule gehen will. Will Geld verdienen für mein Leben haben. (Der Gedanke ist ja nicht so schlecht …)
ER: Was willst denn arbeiten?
SIE: Weiss nicht, irgendwie was mit Klamotten oder Schmuck
ER: Cool …. Dann komm ich immer zu Dir einkaufen und Du gibt’s mir Prozente.
SIE: Na klar … würde ich immer machen. (Schon klar … als Lehrling krass den Chef machen)
ER: Wann geht’s denn los?
SIE: Weiss noch nicht. Erstmal alles absprechen und bewerben.
SIE: Wird schon cool werden (Na das kann ich mir vorstellen)
ER: Du … muss jetzt hier raus. (Och … schade aber auch)
SIE: Sehen uns denn Morgen wieder zum Nachsitzen.
ER: Na klar …

Abgang des Hauptdarstellers …

Solche und so ähnliche Gespräche schwirren mir fast täglich um die Ohren und manchmal frag ich mich echt, wie ich mich bei solchen hochtrabenden Gesprächen auf meine Lektüre konzentrieren soll. Schon manchmal echt hart …

In dem Sinne … Träume sollte man haben und auch diese versuchen zu leben. Aber trotzdem immer schön auf dem Boden bleiben. Mahlzeit …

1 Kommentar:

Kristina hat gesagt…

Sehr nett! Das sind dann später die Verkäuferinnen, denen es wichtiger ist, den neuesten Tratsch mit Kolleginnen auszutauschen als sich um die Kunden zu kümmern... Und die schon mit 25 aussehen wie 45 auf Grund exzessivem Make-Up-Gebrauch...

Mist, wie kann man denn hier durchstreichen?!

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