08 Juli 2008

Morgendliche Unruhe (Neues aus dem Raucherraum die X-te)

Die morgendliche Stille … eines der höchsten Güter und wichtiger Garant für einen einigermassen angenehmen Start in einen mehr oder weniger erfolgreichen Arbeitstag. Denn gerade nach einer manchmal schier endlosen Reise mit Bus und Bahn zum Ort meines Wirkens und Schaffens ist nichts schöner als die erste Zigarette in einem menschen- und gesprächsleeren Raucherraum geniessen zu dürfen. Fünf Minuten, in denen man noch mal ein bisschen die Müdigkeit abschütteln und die Augen aufbekommen kann. Allerdings sollte dies immer in einer sanften und sehr ruhigen Atmosphäre passieren und der Lärmpegel sollte gen "0" tendieren.

In der Regel habe ich diese 5 Minuten auch morgens beim ersten Besuch des Raucherraums und freue mich jedes Mal, wenn selbst bereits anwesende Mitraucher das gleiche Bedürfnis nach Ruhe verspüren. Leider gibt es aber auch Morgen, an denen man auf bereits mehr als wache Zeitgenossen trifft und die erste Zigarette alles andere als entspannt wird. So auch heute geschehen.

Es gibt Leute, die können schon und gerade morgens 1000 Wörter ohne Luftholen von sich geben. So auch mein Gegenüber kurz vor 08:00 Uhr im Raucherraum. Typ durchgestylter Banker mit dem morgenfrischen Lächeln und den Drang, immer und überall Werbung für sich machen zu müssen. Hier mal auszugsweise das mehr oder weniger zustande gekommen Gespräch, natürlich wieder frei übersetzt aus dem Schweizerdeutschen.

Kollege: Also morgens könnte ich immer Bäume ausreissen und die ganze Welt umarmen. Finde es immer so schön, durch die Welt am frühen Morgen zu laufen. (Hallo? Auf was für Drogen ist der denn?)
Ich: Aha … wenn man sonst keine Probleme hat
Kollege: Ja … nein … natürlich nicht. Ganz im Gegenteil. Morgens ist immer alles noch so entspannt und friedlich und die Menschen sind alle noch so entspannt.
Ich: Entspannt? Na ja … eher müde und noch ein bisschen träge …
Kollege: Na da sind sie aber selber Schuld. Gerade am frühen Morgen sollte man doch voller Schwung und Elan sein und sich auf den neuen Tag freuen. Und das so früh wie möglich und mit voller Hingabe.
Ich: Also sag mal, was hast du heute Morgen schon an Drogen eingeworfen?
Kollege: Drogen? Ich? Also wirklich … Ein Apfel, eine Scheibe Vollkorntoast und eine Tasse grünen Tee und ich bin fit für den Tag
Ich: Igitt … ungesund und süss muss es sein und der Kaffee sollte tote Katzen wieder erwecken können. Nur so wird ein Morgen zu einem guten Morgen
Kollege: Aber ist doch keine Lösung, sich mit ungesunden Sachen schon am Morgen vollzustopfen
Ich: Keine Lösung? Na ja … jeder so, wie er mag
Kollege: Ja aber … bla, bla, bla, bla, bla, bla, bla, bla, bla, bla, …..

Den Rest hörte ich denn einfach nicht mehr. Meine überaus geniale Fähigkeit der selektiven Wahrnehmung kommt immer zum richtigen Zeitpunkt durch.

In dem Sinne … Morgenstund hat Gold im Mund. Und genau dieses sollte man im sinne der Vermögensansammlung denn einfach mal für sich behalten. Kann definitiv nicht schaden und lässt mich den Morgen nach meinem Gusto beginnen.

1 Kommentar:

Alexandra hat gesagt…

*gröhl*

Also da schlies ich mich doch eher dir an ;)
Entspannt? In den Tag starten? Was dass denn?
Der kann sich gerne mal bei mir aufhalten nach dem Aufstehen... weiss nicht ob er dass dann noch so entspannend findet *örks*

Aber dir trotzdem noch einen schönen Tag ;)

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