25 März 2009

Die Mentalität der Pinguine

Die Pinguine des Paradeplatzes Zürich … eines meiner absoluten Lieblingsthemen und immer wieder einen kurzen und knappen Eintrag hier wert. Denn schliesslich gibt es eigentlich jeden Tag über diese besondere Tierart was zu berichten. Gerade wenn man wie ich mitten im Brennpunkt seinen beruflichen Alltag verbringt und somit die meisten Informationen quasi aus allererster Hand hat.

Und so ist es immer wieder erstaunlich, wie so mancher männlicher oder weiblicher Pinguin reagiert, wenn man als Pinguinkollege die eine oder andere persönliche Seite kurz einmal zum Vorschein bringt und somit teilweise Weltbilder zum Einsturz bringt.

So geschehen am heutigen Morgen während der alltäglichen Fahrt vom geliebten Bett zum Ort des täglichen Wahnsinns. Da wurde mir nämlich die Ehre zuteil, einem meiner Kollegen nicht nur über den Weg zu laufen, sondern geschlagene 15 Minuten des Arbeitsweges zurücklegen zu dürfen. Welche Freude für mich am frühen Morgen, schon hochphilosophische Gespräche noch vor dem ersten Kaffee führen zu müssen. Da ist man bereits vor 08:00 Uhr bereits völlig bedient.

Jetzt gegen Mittag muss ich gestehen, dass ich keine Ahnung mehr habe, worum es eigentlich heute Morgen ging. Irgendwelcher bank- und bürotechnischer Kram war es bestimmt und die Diskussion drehte sich bestimmt um die üblichen sinnlosen Themen. Was ich allerdings noch bestens in Erinnerung habe, ist die Tatsache, dass das Gespräch seinerseits in einer Lautstärke geführt wurde, in welcher sämtliche umstehende Mitfahrgäste anschliessend wussten, welche genauen Schwierigkeiten momentan Tagesgespräch unter den Pinguinen ist.

Jedenfalls … um mal wieder aufs eigentlich Thema zurückzukommen … blieb mir nach einem ca. 5 minütigen Vortrag über wirklich interne Dinge nichts anderes übrig, als eben dem Redner mal direkt und volle Breitseite mitzuteilen, dass es ja eigentlich ganz interessant ist, aber uneigentlich den Rest der Mitfahrenden Bevölkerung nichts anginge. Ausserdem war ich aufgrund meiner üblichen morgendlichen Stimmung gezwungen, ihm auch in aller Deutlichkeit zu sagen, dass ich eigentlich auf dem mühsamen Weg in den Stollen meine Ruhe wolle.

Ok … vielleicht waren meine Worte nicht wirklich freundlich und vielleicht hätte der Anteil von bitterbösem Sarkasmus auch unter 80% liegen können, aber … derartige Leistungen sind am frühem Morgen nicht gerade meine Spezialität. Und so merkte ich, wie das sprichwörtliche Brett mit dem Schwung des frühen Morgens gegen die Stirn des Kollegen knallte, dort einen nicht übersehbaren Abdruck hinterliess und ihn zu folgender Aussage "inspiriert: "Also ein wirklicher Banker bist du nicht."

In dem Sinne … wahre Worte am frühen Morgen und die Erkenntnis (vermutlich) seinerseits, dass nicht jeder, der einen Anzug trägt, auch ein wirklicher Pinguin ist. Soviel mal dazu … Mahlzeit

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