18 März 2009

Was soll man darauf antworten?

Schwierige Zeiten sind angebrochen und die Arbeitsmärkte sehen im Moment alles andere als rosig aus. Hier in der Schweiz ist zwar alles noch recht ruhig und grosse Entlassungswellen sind nicht an der Tagesordnung.

In Deutschland sieht's da wohl ein bisschen anders aus. Und wenn man denn noch eine ganze Weile nicht in Lohn und Brot gestanden hat, ist es umso schwerer, den sprichwörtlichen Fuss wieder in die nur eine Millimeter breite Tür zu bekommen.

Leider ist es nun mal so, dass ich diese Infos nicht nur aus der Tagespresse ziehe sondern es auch in der eigenen Familie ein nicht ganz unerheblicher Tagesordnungspunkt ist. Dabei sollte man eigentlich meinen, dass man mit festem Wohnsitz und einer nicht allzu schlechten kaufmännischen Ausbildung eigentlich im Grossraum Hamburg was Passendes finden sollte.

Aber weit gefehlt … ich erlebe die Bemühungen meines Brüderchens fast täglich mit. Irgendwie selbst als indirekt beteiligter ziemlich deprimierend. Und gerade, wenn man wieder zu hoffen, denn solche Mail:

Hallo Bruder,

gerade habe ich die Absage von der Vermittlerin bekommen. 2 Wochen ist es her, dass ich da "Probearbeiten" war. Bin echt traurig und wütend zugleich.

Angeblich haben die sich für jemanden anders entschieden. Ich denke, das sie die Position erstmal gar nicht besetzten. Sonst hätten die sich auch nicht soviel Zeit gelassen. Naja, weiter suchen. Bin trotzdem total fertig deswegen. ...


Tja .. und was kann man darauf ausser die üblichen Floskeln und Phrasen schon antworten?

Klar … man könnte mal wieder den Vorschlag machen, dass er doch in die Schweiz kommen und hier arbeiten solle. Aber mal ganz ehrlich … ist das die richtige Lösung wenn alle gut qualifizierten und hoch motivierten Leute auswandern und ihr Glück woanders suchen? Sollen wirklich nur die hoffnungslosen Fälle bleiben?

Ich denke, Deutschland wird den Karren so nicht wirklich aus dem Dreck ziehen. Aber den Schritt ins Ausland kann ich trotzdem niemand verübeln. Hab es ja selber so gemacht und bin bisher ganz gut damit gefahren.

In dem Sinne … aufmunternde Worte zu finden, ist oftmals alles andere als leicht. Ganz im Gegenteil … in dem Fall fällt es mir immer schwerer und bricht mir fast das Herz. Trotzdem und gerade deshalb werde ich für ihn da sein … und diese Zeilen sind nur für Dich mein Brüderchen

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ach weißte, Deutschland kriegt in vielen Dingen seinen Karren nicht aus dem Dreck. Mein Stundenlohn nach vierjähriger Ausbildung ist derselbe, den ich vor 8 Jahren im Nebenjob hatte - und den hab ich nicht gelernt, sondern einfach gemacht. Kann eigentlich auch net sein. Der Schritt ins Ausland ist für mich auch nach wie vor eine Alternative. Alt werd ich hier nicht.

Themawechsel: Wie klappts mit dem Intro? ;)

lorretti hat gesagt…

das liebe intro ... asche auf mein haupt, hab's immer noch nicht drauf, aber auch nichts daran gearbeitet ...

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