26 Juli 2006

Heimaturlaub


Es ist ja nicht so, dass ich mich hier in Zürich nicht wohl fühle. Ganz im Gegenteil. Aber so von Zeit zu Zeit überkommt mich da schon so was wie Heimweh. Und damit dieses Gefühl nicht übermächtig wird, fängt man an, den nächsten Heimattrip und alles, was damit zusammenhängt, zu planen.

Gerade wenn man sowie ich schon seit Jahren fern der Heimat lebt, ist ein Besuch in der Heimat immer wieder was Besonderes und bedarf umfangreicher Vorbereitungen.
Schliesslich will man die drei Tagen, in welchen man sich in der Heimat aufhält, sinnvoll gestalten und viel Zeit mit den Leuten verbringen, die einem am Herzen liegen.

Das schönste an einem Besuch in der Heimat ist und bleibt immer noch die Vorfreude.
Was hat sich wieder verändert, wer ist jetzt mit wem zusammen, wo gibt's wieder Baustellen, wer spricht nicht mehr mit wem usw. …
Klar werden die drei Tage in der Heimat stressig, aber das ist irgendwie egal. So richtig egal. Schliesslich kommt das nächste erholsame Wochenende bestimmt. Und ausserdem hat man seine Liebsten seit Wochen nicht gesehen, hat den Geruch der Ostsee nicht mehr in der Nase, das Salz auf der Haut kommt eher vom Schwitzen als vom Meer und überhaupt … Heimat ist Heimat!

Der Flug ist schon seit Wochen gebucht, Freunde und Familie sind über den anstehenden Besuch informiert und alles freut sich ein Loch in den Bauch, mich mal wiederzusehen.
Und mir geht's genauso.

Und denn ist es endlich soweit. Samstagmorgen um fünf klingelt mich der Wecker aus meinem Tiefschlaf und ich wollte gerade anfangen, den selbigen zu verfluchen, als mir in den Sinn kommt, warum ich aus meinem wohlverdienten Schlaf gerissen werde.
Heute geht's in die Heimat!
Also ab ins Bad, duschen, Zähnchen schrubben, Klamotten an und ab zur Bahn Richtung Flughafen. Man will ja nicht auf den letzten Drücker am Check-In sein und sich damit den Unmut der netten Frau am Schalter zuziehen. Nachher lässt die einen nicht mitfliegen. Soll's ja alles schon gegeben haben.



Endlich im Flieger. Nach endlosem Anstehen am Check-In inmitten von klassischen Mallorca-Ballermann-Entdeckern (Es gibt sie wirklich noch!), interessanten Leibensvisitationen durch nach Schweiz riechenden Sicherheitsbeamten und warten aufs Bording habe ich endlich meinen Platz in der letzten Reihe des Fliegers einnehmen dürfen. Ich bin da und jetzt kann's losgehen. Und wenn ich das künstliche Lächeln der Fliegzeugplatzeinweiserinnen und den 5-Sterne-Essen im Flieger sehe, weiss ich, mir hat was gefehlt (oder auch nicht).



Will der Typ da vorne im Cockpit nicht mal langsam bremsen? Sieht der die rote Ampel am Ende der Rollbahn nicht? Doch … jetzt hat er sie gesehen und mein Körper bewegt sich elegant auf die Rückenlehne meines Vordermannes zu. Wat geil … besser als in der Achterbahn.
Und was hören meine verstopften Ohren … da klatschen welche auf einem Linienflug … ich fasse es nicht. Grosses Kino erste Reihe Mitte. Alles in allem ein sehr amüsanter Flug.



Wieder im Flieger. Die drei Tage Heimaturlaub haben gehalten, was es versprochen hatte. Von Mama gemästet, von den Kumpels zu allerhand Unfug und Party-Machen verführt und völlig übermüdet, habe ich wieder den Weg in den Flieger geschafft. Und natürlich wieder in die letzte Reihe. Den Kaffee und das essen werde ich heute mal ablehnen. Das ist mir auf dem Hinflug schon nicht wirklich bekommen. Und eigentlich will ich nur in mein Bettchen und schlafen. Aber davon trennen mich denn nur noch ca. 3 Stunden.
In dem Sinne … gute Nacht !

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo,
viel Erfolg beim Bloggen! Und immer schön fleissig weiterschreiben.
Wie duftet man den "nach Schweiz"? Riecht das anders als "nach Schweiss?"

Gruss, Jens

lorretti hat gesagt…

Vielen Dank für die Wünsche.
Werd mich stets bemühen.

Also nach "Schweiz riechen" bedeutet soviel wie:
-"zur Faust geballtes Gesicht" des Sicherheitspersonals
- knapper Befehlston
- argwöhnischer Blick
usw.

Aber vielleicht fliege ich halt nur zu den Zeiten, wo die Sicherheitsbeamten noch nicht ausgeschlafen und demzufolge noch nicht so gut drauf sind. :)

Das nach "Schweiz riechen" bezieht sich in diesem Fall nur auf die Sicherheitsbeamten am Flughafen. Sonst ist's zum Glück nicht so in der Schweiz.

Kühles Blondes hat gesagt…

redlich bemühen sagt man da. redlich ;)
dann viel spaß und erfolg ...und in der nächsten woche werde ich mal eine nase von dem schweizer zöllner nehmen.


gruss
bine

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