31 März 2008

Meine Zeitung (Neues aus dem Tram)

Wer sich in Zürich bzw. in der Schweiz den morgendlichen und abendlichen Nahverkehr antut, wird so rein lesentechnisch alles andere als allein gelassen. Diverse sogenannte Pendlerzeitungen werden mehr oder weniger freudlos dem eh schon gestressten und Richtung Bus, Bahn oder Tram eilenden ÖV-Nutzer angeboten bzw. liegen in für diese Zeitungen vorgesehenen Behältern zur freien Verfügung rum. Auch kann es einem passieren, dass man einfach so eine Zeitung in die Hand gedrückt bekommt, ohne das man eigentlich nur das geringste Interesse dazu verspürt. Das sind dann die richtig guten "Zeitungsausträger", denen mein ganzer Respekt in dieser Hinsicht gebührt.

Was man durchaus in den frühen Morgenstunden des jeweiligen Arbeitstages beobachten kann, ist der Beliebheitsgrad der entsprechenden Lektüre. Während von der einen Zeitung noch mehr als genug Exemplare den jeweiligen Behälter bevölkern, sind andere Behälter schon fast leer und deswegen auch heiss begehrt. Und so kann es auch schon mal zu verbissenen verbalen Auseinandersetzungen zwischen zwei oder mehreren Reisen kommen, die sich durchaus über Minuten hinziehen können.

So auch heute an meiner Tramhaltestelle "Seebach" geschehen. Nach dem wie immer hektischen verlassen des Busses stürzten sich diverse Mitreisende zunächst wie jeden Tag auf den Zeitungsbehälter der beliebtesten Pendlerzeitung. Mir persönlich ist das relativ egal, da ich die Zeitung eh erst online im Büro lese, aber ärgerlich ist es schon, wenn eben dieser Mob durch das sinnlose nachjagen der Zeitung den Gehweg mehr oder weniger verstopfen und ich dadurch vielleicht noch die geduldig wartende Tram verpasse.

Soweit jedenfalls noch nichts Ungewöhnliches und Spektakuläres. Interessant wurde es aber, mal die Zeitungsgeier feststellen mussten, dass nicht mehr genügend Exemplare vorhanden waren. Die weniger, die noch zur Verfügung standen, waren dann auch ganz schnell weg und der Rest schaute blöd aus der Wäsche. Jedenfalls die meisten bis auf eine Person.

Jenes Individuum kenne ich schon, seit ich diese Strecke fahre. Schätzungsweise ost- oder westafrikanischer Abstammung, weiblich und ein "Fahrgestell", welches mal locker für zwei Frauen gereicht hätte. Stets zu enge Hosen und Shirts an und dabei den mehr oder weniger wohlgeformten Bauch wild voranschiebend. Die Haare zu Zöpfen geflochten und die Augen mit einem Tick zuviel blauer Wimperntusche bemalt. So kennt und liebt man sie. Auch das allgemeine Auftreten zeugt von grossem Selbstbewusstsein. Aber bei dem Äusseren braucht sie das auch definitiv.

Na jedenfalls … eben diese schwarzafrikanische Freundin meinte, dass das letzte sich noch im Zeitungsbehälter befindliche Exemplar quasi ihren Namen aufgedruckt hatte und sich so schnell wie möglich in ihren besitz begeben sollte. So wurde das Gesicht zur Faust geballt und sich mal ganz gekonnt durch die Masse geschoben. Nur leider hatte sie die Rechnung ohne eine weitere Stammfahrerin (Typ albanische Putzfrau, Mitte fünfzig, immer den leichten Geruch von Knoblauch und Essigreiniger verströmend und die Haare stets unter einem geblümten Kopftuch versteckend) dieser Strecke gemacht, die genau die gleichen Ansprüche auf diese Zeitung erhob.

Das darauf einsetzende Gezeter und Geschimpfe wurde dann auch zu einem Fest der unverständlichen Beschimpfungen. Keine Ahnung, was auf einmal für Nettigkeiten ausgetauscht wurden, aber die dabei entstandene Lautstärke der jeweiligen Drohungen und Verwünschungen liess auch den verschlafensten Pendler urplötzlich aus seinem Schlummer erwachen.

Aufgrund der kurzfristige Abfahrt des Trams konnte ich leider die muntere Diskussion nicht weiter verfolgen … dachte ich zumindest. Denn nach einigem Hin und Her konnte meine schwarzhäutige Knackwurst das letzte Exemplar erbeuten und machte sich mit tippelnden Schritten auf in Richtung Tram. Dicht gefolgt und immer noch auf Albanisch fluchend von der Essigreiniger-Dame. Und wie hätte auch anders kommen können … natürlich beide genau in den Wagen, in welchem ich bereits Platz genommen und mein Buch hervorgekramt hatte.

Die Lautstärke hatte mittlerweile die einer startenden Boing 747 angenommen, die Gesichter waren zu starren Fratzen voller Wut und Enttäuschung erstarrt und die Tragödie schritt unaufhaltsam ihrem Höhepunkt zu.

Aber dann wurde dieses grossartige Improvisationstheater beendet … einfach so. Kein Urknall, keine Handgreiflichkeiten, nicht einmal mehr ein finales Machtwort eines der anwesenden Personen, welche entweder entsetzt, amüsiert oder einfach nur genervt dieses Schauspiel verfolgt hatten.

Was war passiert? Eben jene albanische Mitstreiterin fand doch tatsächliche eine der begehrten Zeitungen gleich neben sich auf einem Sitz liegend … völlig unbeachtet, fast noch jungfräulich und zur freien Verfügung. Auf einmal gab es keinen Grund mehr, wild und entschlossen um die letzte Zeitung aus dem Behälter zu kämpfen und selig liess sie sich auf ihrem Platz nieder.

In diesem Sinne … man sollte schon genau überlegen, wann es sich lohnt zu kämpfen und manchmal sollte man einfach nur abwarten und sich entspannen. Kostet weniger Energie am frühen Morgen und verringert die Gefahr eines Herzinfarktes. Aber lustig war's trotzdem … Mahlzeit

27 März 2008

Ärgerlicher Luxus

Als Schweizer Banker ist man jeden Tag mit den üblichen Vorurteilen gegenüber unserem Berufsstand konfrontiert. Arrogant, eingebildet und eine Spur zu überheblich. Dazu noch sehr gut verdienend, ein grosses und teures Auto fahrend und immer die auf die dicke Kohle aus. Und recht hat die Gesellschaft in 50% aller Fälle. Erlebe es ja fast täglich selber und wenn man da nicht so ganz dem üblichen Klischee entspricht, eckt man doch das eine oder andere mal ein bisschen an. Aber nur ein klitze kleines bisschen …

Jedenfalls gehört es in manchen Kreisen auch zum guten Ton, dass man seine Behausung nicht selber von Staub und Kalkflecken befreit, sondern dafür einen entsprechenden Arbeitsplatz schafft, der wiederum mit einer hochqualifizierten Räumlichkeitenreinigungsfachfrau (und natürlich auch -mann) besetzt wird.

Und ich muss gestehen, dass meine Mitbewohnerin und ich auch einer ebenfalls aus dem Ausland kommenden Person die Möglichkeit gegeben haben, sich den einen oder anderen Franken dazu zu verdienen. Ganz legal und über eine entsprechende Firma natürlich. Schliesslich muss das ja alles seine Ordnung haben.

Unsere Putzfee (so die offizielle Berufsbezeichnung unseres Putzinstitutes) hat einen Namen, den ich nicht einmal im Vollrausch richtig aussprechen könnte, hat kleine Hände und kommt jeden zweiten Freitag, um in einem zweistündigen Kampf gegen Wollmäuse, Kalkmonster und andere ungebetene Mitbewohner mit diversen Reinigungsmitteln zu kämpfen. Die ersten paar Male war sie auch stets die Gewinnerin dieses Kampfes und hinterliess das Schlachtfeld in einem annehmbaren Zustand … sprich … besser hätte ich es auch kaum hinbekommen. Nur der Kampf mit dem Stau auf diversen glatten Oberflächen … das war jetzt nicht ihre Paradedisziplin. Aber wozu gibt es post-its, welche man auf die entsprechenden Stellen kleben und so auf die Schwachstellen hinweisen kann. Auch diverse Hinweise auf unserem WG-Whiteboard war selbst für jemanden, der der deutschen Sprache nur ansatzweise mächtig ist, mehr als eindeutig. Sätze wie "BITTE ÜBERALL STAUB WISCHEN" sind ja wohl mehr als eindeutig.

Nur leider hatten eben diese Mitteilungen alles andere als den gewünschten Effekt und die Qualität der abgelieferten Arbeit liess von Mal zu mal deutlich nach. Selbst die Säuberung der Glanz- und Aushängestücke ihrer Bemühungen … nämlich die Bäder … lies merklich zu wünschen übrig und so wurde es leider notwenig, dass ich mich mal mit dem entsprechenden Arbeitgeber unserer Putzfee in Verbindung setzen musste.

Eine sehr nette aber bestimmte Mail wurde geschrieben (ok … den ersten Entwurf hätte ich nicht schicken dürfen, der war zu ironisch geschrieben und das hätte kaum ein Schweizer verstanden) und an der entsprechenden Stelle platziert … nämlich beim Qualitymanagement der betreffenden Firma. Denn genau dort gehören solchen … nennen wir es mal böse "Beschwerden" ... hin.

Nach endlosen drei Tagen des Wartens auf eine Antwort kam denn doch eine durchaus befriedigende Stellungnahme, in der Besserung und klärende Gespräche angeboten wurden. sehr nett geschrieben und auch die nachfolgenden Telefonate versprachen doch eine Besserung des allgemeinen Wohlbefindens. Auch wurde die Anpassung der entsprechenden monatlichen Rechnung in Aussicht gestellt, denn unsere Putzfee hatte mal fürs nichts bzw. sehr punktuelle Reinigen einer 110 qm grossen Wohnung pauschal 2 ½ Stunden abgerechnet. Also wirklich … in 2 ½ Stunden hätte ich die Wohnung in so einen Glanz versetzt, der sämtliche Reinigungsfachkräfte in einen Zustand höchster Verzückung versetzt hätte.

Mit Spannung und in freudiger Erwartung öffnete ich gestern denn auch den mir durch den örtlichen Postboten zugestellten Briefumschlag unseres Putzinstitutes, welcher die schon erwartete Rechnung enthalten sollte. Doch was sahen meine lieblichen braunen Augen … es wurden tatsächlich zweimal 2 ½ Stunden abgerechnet und nicht wie angesprochen wesentlich weniger.

Aber nicht mit dem Commander und schon gar nicht mit mir. Die bekommen jetzt erstmal einen netten und sehr wohl aber auch sehr deutlich formulierten Brief, den Inhalt kann sich ja wohl jeder vorstellen. auch wenn es eigentlich nicht so meine Art ist, mich gross und breit zu beschweren, aber irgendwann ist Schluss mit lustig und ich werde mal 'ne Runde deutsch spielen.

In dem Sinne … wenn man für etwas bezahlen darf und auch will, dann sollte man auch mit dem zufrieden sein, was man erhalten hat. Ansonsten gibt’s Ärger … so dicke haben wir es denn nämlich auch wieder nicht. Mahlzeit …

26 März 2008

Stauvorfreuden

Fünf Tage beschaulicher Ruhe liegen hinter mir und ich muss gestehen … schön war die Zeit. Einfach mal so fast 5 Tage nichts tun, sich ein wenig treiben lassen und sich auch mal wieder ganz gepflegt einem PC-Gemetzel hingeben. Das ganze gut gemischt und abgeschmeckt mit der einen oder anderen Freizeitaktivität wie dem Besuch guter Freunde und dem Genuss eines guten Filmes im Kino.

Natürlich spielte das Wetter auch perfekt mit und bot eine perfekte Ausrede für das Nichtstun. Wer hätte denn auch schon Lust und Muse gehabt, sich während des Wechselspiels von Sonne, Schneetreiben und gelegentlichen Hagelschauern draussen in der freien Natur rumzutreiben. Ich jedenfalls ganz bestimmt nicht wirklich. Da hatte ich doch lieber die Heizung auf volle Power gestellt und es mir auf meinem Mega-Rumlümmelsofa bequem gemacht.
So vergingen die Ostertage wie im Flug und auch der gestrige zusätzliche freie Tag ist irgendwie viel zu schnell vergangen und bis zu den nächsten freien Tagen ist's noch so lange hin … ganze 3 Wochen.

Jetzt ist jedenfalls auch der Mittwoch schon zur Hälfte rum und bis auf den üblichen Kleinkram und diverse Telefonate ist noch nicht wirklich was Aufregendes passiert. Muss es auch nicht, denn schliesslich steht quasi das nächste Wochenende schon fast vor der Tür und das verspricht interessant und aufregend zu werden. Schliesslich geht es für ganze 2 ½ ins schöne und noch ziemlich verschneite Erzgebirge. Natürlich mit dem Auto … wird bestimmt eine ganz lustige Fahrt so am Freitagnachmittag auf deutschen Autobahnen. ich freue mich schon riesig, genervte und gestresste Leute im Stau zu beobachten. Ist immer wieder ein Mordsspass, denn nirgendwo zeigt sich das wahre Wesen der menschlichen Natur besser als in einem gepflegten Stau am Freitag.

Aufgrund doch eines nicht ganz unerheblichen Kenntnisstandes was das "im-Stau-stehen" betrifft, kann man den gewöhnlichen Automobilisten in drei grosse Kategorien einteilen.

Der für mich am interessantesten ist der "Aggressiv-Genervte". Irrer Blick, wildes Rumfuchteln mit sämtlichen Gliedmassen und unkontrollierte Wurtausbrüche sind so die klassischen Merkmale dieses Typus. Natürlich dürfen auch diverse Busspuren am Lenkrad nicht erwähnt bleiben und natürlich das sinnlose Gespringe zwischen linker und rechter Fahrspur. Und wehe man düst mal eine Nanosekunde und fährt nicht gleich die sich bietenden 1 ½ Meter weiter … Todesdrohungen sind dann noch die harmlosesten verbalen Entgleisungen und zaubern höchstens ein müdes Lächeln auf meine Lippen. Mir bereitet es immer eine immense Freude, mich an diesen dargebotenen Schauspielen menschlicher Tiefen und Abgründe zu ergötzen. Denn wann bekommt man schon mal solche Schauspiele kostenlos und völlig umsonst dargeboten.

Der zweite interessante Typ ist der "Umwegsuchende". Die Strassenkarte (ja … sowas gibt's selbst in Zeiten von erschwinglichen Navis noch) vor der Nase, ggf. wild mit dem Beifahrer oder anderen Autoinsassen diskutierend wird nach einer möglichen Umfahrung des Staus gesucht. Die Karte dabei wild drehend und immer wieder begutachtend, wird diverse Male abgewogen, welcher Weg denn jetzt der bessere ist und wie weit wohl die nächste Autobahnabfahrt entfernt ist. Aus persönlicher Erfahrung möchte ich beim beobachten dieser Leute immer gerne den Tipp geben, dass die Entlastungsstrecken meistens dermassen gut besucht sind und man so auch meistens nicht schneller ans Ziel kommt.

Der dritte Typ, zu dem ich mich auch zweifelsfrei zähle, ist der Entspannte. Man sitzt ins gemütlich in seinem Auto, hört entspannt Musik und/oder unterhält sich mit anwesenden oder nichtanwesenden (meistens per Telefon) Personen. Der Entspannte geniesst die sich bietende Erholung vom sonst so stressigen Gefahre auf deutschen Autobahnen und sammelt neue Kraft für die zeit nach dem Stau. Stillstand bedeutet in dem Fall nicht Rückschritt sondern Entspannung. Denn eins ist sicher … irgendwann geht's weiter und dann kann man wieder die Sau rauslassen.

Natürlich kommt es auch in und wieder zu einer gewissen Durchmischung der Typen. Der Aggressive wird nach Beendigung diverser Wutausbrüche auf einmal zum Umwegsuchenden und anschliessend und im besten Fall zum Entspannten. Umkehrungen sind natürlich auch jederzeit möglich und sollte man auf keinen Fall ausschliessen.

In diesem Sinne … egal ob nun aggressiv oder entspannt, natürlich ist alles relativ und subjektiv. Hauptsache man kommt irgendwann ans Ziel und wenn der Weg das Ziel ist, soll's auch nicht das Problem sein. Denn wie eine sehr gute Freundin immer zu pflegen sagt "Spass muss sein".

Mahlzeit …

20 März 2008

Welcome back

Wir schreiben den 20. März … einen Tag vor Frühlingsanfang …

Doch der Blick aus dem Fenster will mir eigentlich etwas anderes sagen … der Winter ist zurück.
Hier der Beweiss … soeben aufgenommen mit unser Dienstkamera:



Dicke Schneeflocken versperren mehr oder weniger die Sicht auf Bahnhofstrasse und so langsam komme ich ein bisschen bezüglich des für nächste Woche geplanten Reifenwechsels ins grübeln.

Natürlich habe ich die vergangenen paar Tage am frühen Morgen schon gemerkt, dass sich die Temparatur nicht gerade im zweistelligen Bereich bewegen und das es durchaus das eine oder andere mal notwenig gewesen wäre, die Jacke auch mal zuzumachen. Und welch Wunder … ich hab's denn auch getan. Das wäre vor Jahren nicht ansatzweise denkbar gewesen. Schliesslich sah man nur mit offener Jacke cool und lässig aus. Aber ich schweife ab ….

Jedenfalls muss ich mir jetzt wirklich mal Gedanken machen, ob ein Wechsel von Winter- und Sommerreifen Ende der nächsten Woche Sinn macht. Denn wenn es wettertechnisch so weitergeht, könnte es auf der geplanten Fahrt ins schöne Erzgebirge echt zu der einen oder anderen Turbulenz kommen. Aber ich will es mal nicht beschreien und hoffe auf baldige Wetter- und somit auch Temperaturbesserung. Schliesslich will ich jetzt endlich mal die für teures Geld käuflich erworbenen Sommerreifen sehen und beim Fahren auch Fühlen. Zeit wird's so langsam.

Mittlerweile hat sich der Schneesturm auch ein bisschen gelegt und die Sonne kommt auch ein bisschen zum Vorschein. Irgendwie schon komisch. ich bin nur ganz froh, dass meine Stimmung sich nicht immer automatisch dem Wetter anpasst und mal konstant gut ist.

In dem Sinne … geniessen wir alle einfach mal die freien Tage und denen, die arbeiten wollen, müssen, dürfen oder wie auch immer, wünsche ich viel Spass und wenig Stress usw. Mich wird man jedenfalls 5 Tage nicht im Büro zu Gesicht bekommen. Soviel steht mal definitiv fest. Mahlzeit …

19 März 2008

Nester mit grünem Zeugs (Neues aus dem Raucherraum die x-te)

So wie auch das Weihnachtsfest bereitet mir das jährlich stattfindende Osterfest so das eine oder andere Magengrummeln. Auch zu diesem Fest beginnen in den örtlichen Verkaufseinrichtung schon sehr frühzeitig die Vorbereitungen, fast jeder frei Fleck wird entsprechend mit Dekoration vollgestopft und wo man auch hinschaut, wimmelt es voller bunter Osterhasen, Ostereier und den dazugehörigen Nestern. Prinzipiell mag ich ja Hasen, aber wenn sie in solch grosser Anzahl auf kleinstem Raum auftreten, können sie mir schnell mächtig auf die Nerven gehen.

Aber mich als allgemeiner Feiertagsmuffel sollte man zum Glück nicht als Massstab nehmen und so gibt es zum Glück noch genug Menschen, die sich auf diese Feiertage freuen. Zwei von denen durfte ich ja bereits vor dem Weihnachtsfest kennenlernen und lieben lernen. Manch einer mag sich an diesen denkwürdigen Blogeintrag erinnern.

Jedenfalls und wie sollte es auch anders sein, musste es ja soweit kommen, dass ich eben diesen beiden Damen mal wieder im Raucherraum begegnete und zeuge des nachfolgenden Gesprächs werden durfte. Natürlich nur auszugsweise (so viel Zeit wie die hab ich immer nicht) und frei übersetzt aus dem Schweizerdeutschen:

Kollegin1: … und denn das ganze grüne Zeugs …
Kollegin2: Du meinst das Gras? (Cool … wusste gar nicht, dass die kiffen)
Kollegin1: Ja genau … das Gras … weiss immer nicht, ob ich zuviel nehme oder zu wenig (Also der Anteil Tabak/Gras sollte schon stimmen, sonst wird es zu heftig)
Kollegin2: Also ich halte mich damit immer zurück (Wirklich? Sieht man ihr gar nicht an.)
Kollegin1: Bei mir ist es immer ein bisschen zuviel … man findet die kleines Schocki-Eier dann kaum noch (Ok … jetzt wird es ekelhaft … Schocki in der Tüte … na ja …)
Kollegin2: Und die kleinen süssen Haslilis immer … muss man schon aufpassen (Tierquälerei …)
Kollegin1: Aber solche Nester sehen immer so schön dekorativ aus. Könnte ich stundenlang anschauen (Ähhh … ich komm nicht mehr mit)
Kollegin1: Wo stellte die denn immer auf?
Kollegin2: Also eigentlich überall … nur mein Mann ist nicht so begeistert, wenn er eins neben dem Bett hat. Er reagiert ein wenig allergisch auf das Kunstgras. (Jetzt hab ich's … nix mit kiffen, die reden von Osternestern … muss man ja erstmal drauf kommen)
Kollegin1: Soll es ja geben … das mit der Allergie. Und was schenkt ihr euch so?
Kollegin2: Weiss noch nicht. Bloss nichts Grosses. Hatte mal so nebenbei fallen lassen, dass mir die eine kleine Tasche beim Boss ganz gut gefällt. Vielleicht hat er es sich ja gemerkt. Schliesslich arbeitet er fast gegenüber. (Na wenn es weiter nichts ist … ich hoffe mal auf selektive Wahrnehmung)
Kollegin1: Oja … die hab ich auch schon gesehen. Süsses kleines Täschchen (Na klar … sooo süss und gar nicht teuer). Und was haste für ihn?
Kollegin2: Wie? Muss ich denn? Also er bekommt ein Nest, was ich ganz alleine für ihn zusammenstellen lasse. Sollte doch wohl reichen. (na aber sicher doch … der Gedanke zählt schliesslich)
Kollegin1: Stimmt … reicht völlig …


In dem Moment betrat eine weitere Meute schick aufgestylter Mädels das Zimmer und für mich war es eindeutig an der Zeit, eben dieses zu verlassen. Noch mehr von diesem schwachsinnigen Ostergequatsche hätte ich nicht vertragen.

In dem Sinne … Nester, Hasis oder künstliches grünes Zeugs … Hauptsache man hat Spass und kann Zeit mit seinen Liebsten verbringen. Alles andere ist dann nebensächlich. Mahlzeit …

18 März 2008

Eine halbe Stunde Kuscheln gratis

Keine Ahnung, wie viele Bewohner dieses Planten die öffentlichen Nahverkehrsmittel nutzen. Aber ich denke mal, dass es nicht weinige sind. Jeden Tag das Gewühle durch Menschenmassen, das Warten auf die richtige Bahn, dass passende Tram oder den Bus, der einen die Meter von Punkt A zu Punkt B auf eine möglichst bequeme Art und Weise zurücklegen lassen.

In meinem bisherigen Leben habe ich schon so die eine oder andere Erfahrung eben mit diesen verschiedenen Beförderungsmitteln machen dürfen und sollte eigentlich über nichts bzw. wenig überrascht sein. Wobei die Betonung wirklich auf "solle" liegt. Denn gestern Abend kam es mal wieder zu einer denkwürdigen Fahrt mit dem Tram vom Hauptbahnhof Zürich Nach Zürich-Seebach, meinem momentanen Wohnort.

Aufgrund des momentanen geringen Arbeitsaufkommens erlaubte ich mir gestern Abend mal, gegen 17:00 Uhr die heiligen Hallen zu verlassen und trottete gemächlich zum Hauptbahnhof. Das Bild, was sich mir dort an der Tramhaltestelle bot, versprach schon aus der Ferne eine nicht wirklich angenehme und entspannte Fahrt. Ich als erfahrener Benutzer der örtlichen Strassenbahnen erkannte natürlich sofort, dass wohl mindestens eine Tram ausgefallen sein musste und so ein gewisser Beförderungsstau vorhanden war.

Nach einer für mich erstaunlich kurzen Wartezeit tuckerte denn auch schon mein benötigtes Tram ein und eine regelrechte Flutwelle ergoss sich eben und brachte es fast fertig, mich hinweg zu spülen. Aber nicht mir. Wie ein Fels in der Brandung kämpfte ich mit der Welle und nach der einen oder anderen Rangelei durfte ich dann endlich das Tram betreten. Dort sah es allerdings nicht besser als draussen aus. Soweit das Auge reichte … Menschen … nichts als Menschen.
Dichtgedrängt, völlig genervt und irgendwie kurz vorm Explodieren. Man konnte quasi von einer bombigen Stimmung sprechen, die durch die … nennen wir sie mal "Fahrkünste" desjenigen im Führerhaus des Trams nicht gerade entschärft wurde. Eine ungesunde Mischung zwischen Ruckeln, spontanem Abbremsen und für Tramverhältnisse schnellem Anfahren bestimmte die nächste halbe Stunde. das ganze mit dem Resultat, dass man fast schon zu Wellenbewegungen innerhalb des Meeres von Menschen sprechen konnte. Zum Glück war es so voll, dass niemand Angst haben braucht, in eben diesem Meer unterzugehen.

Ich hab ja prinzipiell nichts gegen Berührungen … ganz im Gegenteil. Aber wo ich es überhaupt nicht leider kann, ist in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Unbekannte Leute, die sich freiwillig oder unfreiwillig an mir Schuppern, sind jetzt nicht wirklich mein Ding.

Nur eben zu diesen Berührungen kam es während der oben beschriebenen Fahrt so alle paar Nanosekunden. Klar … die Fahrweise war nicht gerade berührungshemmend und auch die meisten der Mitreisenden machten dies nicht wirklich aus Vergnügen oder Wollust. Kann ich mir zumindest nicht wirklich vorstellen. Aber bei der Frau mittleren Alters, welche sich mehr als nur ein- oder zweimal gegen meinen Alabasterkörper drückte, hatte ich das Gefühl, dass sie es durchaus zu genoss. Mal sanfte, mal ruckartige Berührungen … je nach momentaner Fahrweise des Trambewegers … ein Wechselspiel aber nicht der Gefühle.

Natürlich sind es denn auch genau die Personen, die nicht nach zwei oder drei Stationen wieder die Mitfahrgelegenheit verlassen oder die den Wink mit dem Zaunfeld verstehen, wenn man trotz mächtiger Überfüllig des jeweiligen Verkehrsmittels versucht, einen gewissen Abstand zu erkämpfen.

Die komplette Strecke von HB bis Seebach kam ich so in den zweifelhaften Genuss von Kuscheleinheiten, auf die ich gut hätte verzichten können. Zum einen war sie so gar nicht mein Typ und zum anderen waren mir auch die Annäherungsversuche einen Tick zu primitiv.

Ok … sie hatte ihren Spass, ich weniger und nach gefühlten 2 Stunden war dann die Kuschelstunde auch endlich vorbei. Im Bus war's denn zum Glück nicht ganz so voll und ich konnte mich dezent verdrücken.

In dem Sinne … auch wenn wir alle mehr oder weniger soziale Wesen sind, gekuschelt wird nur mit den Liebsten … natürlich auch in Beförderungsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs. Gar kein Thema.

17 März 2008

Stinkende Füsse und andere Unannehmlichkeiten in Deutschland

Raucher oder Nichtrauchen … diese Frage stellt sich ja seit ein paar Wochen nicht mehr, wenn man in ein Restaurant oder Kneipe oder ähnliche Lokalität hereinschreitet und sich eben dort auf die Suche nach einer passenden Sitzgelegenheit sucht. Denn schliesslich sind die Deutschen jetzt zum Volk der Nichtraucher mutiert und nur ein kleiner einsamer Rest fristet sein Dasein dicht gedrängt vor den Türen der jeweiligen Lokalitäten. Wahlweise mit oder ohne Wärme, je nach Bundesland, Geldbeutel des Ladenbesitzers oder anderen widrigen Umständen.

Für mich als Raucher ist dieses Qualmverbot in Speiselokalen eigentlich nicht so das Problem. Klar geht mir die Zigarette mit einem heissen Espresso nach dem Essen schon irgendwie ab, aber so prinzipiell stellt das Rauchverbot in Restaurants keine grosse Herausforderung für mich da. Teilweise find ich es gar nicht mal so schlecht, denn nichts (auch für einen Raucher) schlimmer, als neben einem Billig-Zigarre-Rauchenden Etwas sitzen und dabei versuchen zu müssen, das essen zu geniessen.

Schwieriger finde ich die Einhaltung des Rauchverbotes dann schon Kneipen und ähnlichen Alkoholaufnahmestätten. Bei einem gepflegten Bierchen zu sitzen und dabei nicht gemütlich eine Zigarette rauchen zu dürfen, zerstört doch irgendwo den ganzen Charme der Veranstaltung. Von der ständigen Hin- und Herr-Rennerei zwischen Tisch und Eingangstür mal ganz zu schweigen. Besonders unangenehm wird es, wenn man genau in diesen Einflugschneisen sitzt und ständig irgendwie angerempelt und rumgeschubst wird. Wirklich sehr unangenehm und nicht wirklich gemütlich. Zum Glück sind diverse Kneipenbesitzer schon auf die gute Idee gekommen, aus ihrer vormals öffentlichen Einrichtung einen exklusiven Klub zu machen, in den jeder eintreten kann. Und schwups darf wieder geraucht werden, was die Lunge hergibt. Prima Kreativität.

Leider ist dieses Rauchverbot nicht nur für die oben beschriebenen Einrichtung erlassen worden, sondern zieht noch weitere Kreise … auch Clubs, Diskos und Konzerthallen sind davon betroffen. Und da hört irgendwo der Spass auf. Aber wirklich. Was ich da am Samstag in München erlebt habe, war irgendwie nicht mehr schön und schon gar nicht angenehm.

Seit Wochen gespannte Vorfreude auf den dreimonatlichen Besuch meines ehemaligen Stammklubes in München. Und dann betritt man eben diesen und was schlägt einem entgegen? Nicht der Geruch von hunderten Zigaretten, die ihr Leben für einen guten Zweck lassen mussten und so für eine gewisse gemütliche Atmosphäre gesorgt hatten, sondern der Geruch von stinkenden Füssen, alten und mehrfach getragenen Kleidungsstücken und billigem Rasierwasser. Ok … der Club gehört jetzt nicht zu den Nobel-Hobel-Lokalitäten von München, hat aber trotzdem oder gerade deswegen seinen eigenen reiz und Charme und die Musik ist meistens gut bis hervorragend. Klein, fein und gemütlich eben.

Aber bei diesem Geruchsgemisch konnte einem wirklich alles vergehen. Und ich bin in der Beziehung sonst alles andere als empfindlich. Ganz im Gegenteil.

Bei der Erforschung dieses Geruchsdebakels wurde dann eins sehr schnell klar … Zigarettenrauch verbreitet nicht nur eine gewisse Atmosphäre sonder bewirkt vor allem, dass sämtliche schlechte Gerüche dermassen abgedeckt werden, dass man nicht ständig den Wunsch hat, sich auf die nach alten Socken stinkenden Füsse des sich vor einem befindlichen Gemanistikstudenten übergeben zu wollen.

Wat bin ich froh, dass wir hier in Zürich noch nicht ganz soweit sind. Wenn ich mir die Hafenkneipe so ohne den Qualm der einen oder andere Zigarette vorstellen soll, lass ich es doch lieber gleich und besuche erstmal unseren Raucherraum.

In dem Sinne … Feuer frei, ohne Dampf keine Leistung und immer schön die Füsse waschen, wenn man im grossen Kanton die eine oder andere Tanzveranstaltung besuchen will. Und natürlich immer fleissig in Aktien der grossen Deo-Hersteller investieren, die bekommen bestimmt bald noch mehr zu tun. Nach dem Rauch- wird auch bald das Müffelverbot kommen. Muss einfach im Rahmen der Gleichberechtigung kommen. Ich bin jedenfalls dafür …

13 März 2008

Der Versuch gepflegter Rhetorik

Des Bankers liebste Beschäftigung ist das Reden. Lange und viel reden, dies möglichst geschwollen und umständlich und in einem Tonfall, der so gut wie keinen Widerspruch zulässt. Natürlich hat der eine oder andere Kollege das reden so perfektioniert, dass er dies stundenlang tun kann, ohne wirklich etwas zu sagen. Das Ganze nennt sich dann wahrscheinlich auch noch angewandte Rtehorik und wurde in kosten- und zeitintensiven Schulungen in die jeweiligen Köpfe getrichtert. Natürlich wurde gleichzeitig auch die entsprechende Körpersprache mit einstudiert und bis zur Perfektion verfeinert. Alles nur zu dem Zweck, den geneigten Zuhörer entweder zu beeindrucken oder einzuschüchtern oder vielleicht auch beides. so genau hab ich das leider noch nicht herausgefunden und ist wahrscheinlich auch egal.

Zum Glück (oder auch eben auch nicht) gehört mein Cheffe nicht zu diesen Rednern. Dies konnte er im gestrigen Teamworkshop mal wieder unter Beweis stellen und er hat uns allen mal wieder gezeigt, dass die Beherrschung des Chaos nicht wirklich seine Stärke ist. Das wäre eher die Verursachung eines gepflegten Chaos gehört zu seinen Stärken, ist aber nicht Gegenstand meines heutigen Beitrages zum allgemeinen Weltgeschehen.

Jedenfalls … gestern wurden wir mal wieder Zeugen einer Darbietung in Sachen Cheffe und die fünf Zwerge. Und der damit verbundenen … sagen wir mal nett gemeint "Unfähigkeit", wirklich als Teamleiter aufzutreten. Dabei zeigte sich auch mal wieder, dass Rtehorik, Mimik und Gestik aber auch der Durchsetzungswillen irgendwo auf dem Weg zwischen Wohnung und Büro auf der Strecke geblieben ist. Macht prinzipiell auch nichts, dass er so ist, wie er ist.

Aber … man stelle sich einen schon vor Wochen einberaumten Teamworkshop vor. Die Tagesordnungspunkte wurden klar definiert und mit den eingeladenen Teilnehmern abgestimmt, die Lokalität wurde unter vielen Mühen und Entbehrungen reserviert und dann … ja dann geht's zu wie auf einer Generalversammlung der Hühner und Enten meines Grossvaters. Grosses Geschnatter, wenig Konstruktives und dafür umso mehr sinnlose und zeitraubende Diskussionen über die Fluktuation der Springmäuse bei Vollmond. Und Cheffe mittendrin statt nur dabei.

Nach den ersten Anflügen von rhetorischen Versuchen bei der Eröffnung des Workshops viel er denn auch gleich wieder in das übliche Durcheinander und irgendwie ging die geplante und mühsam erarbeitete Struktur völlig unter. Meine klare Antwort darauf … schweigen und grinsen bis sich die ersten Wogen wieder geglättet hatten und dann in aller Härte zuschlagen.

Natürlich wurde durch Cheffe immer mal wieder versucht, irgendwie den einen oder anderen Punkt abzuarbeiten … aber bei dem Versuch ist's denn auch schon geblieben. Irgendwie hat's unser kleiner Italiener nicht geschafft, sich mal durchzusetzen. Und wenn er es versucht hatte, waren es nach meinem Empfinden so einstudierte Sätze und Phrasen, die genau das Gegenteil des eigentlich damit bezwecktem bewirkten. Schade eigentlich.

Und so ging nach fast zwei Stunden eine Veranstaltung zu Ende, die es eigentlich nicht hätte geben brauchen. Aber was soll's … wenigstens brauchte ich mich in der Zeit nicht noch wenig rhetorisch begabten Betreuern rumärgern. Irgendwie lustig war es denn auch noch … aber halt nur irgendwie.

Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächste Rede unseres Ober Big Boss. Der hat's nämlich so richtig drauf, viel zu reden, die Leute damit zu fesseln und doch und schlussendlich nicht viel zu sagen. Vielleicht sollte ich das denn mal für Cheffe aufzeichnen und wir machen mal so die eine oder andere Rhetorik- und Moderationsnachhilfestunde.

In dem Sinne Freunde der gepflegten Kammermusik … nicht jedem ist's gegeben, viel und ansprechend zu reden. Aber eingestehen sollte man es sich schon und es denjenigen überlassen, die es können. Mahlzeit …

11 März 2008

Gewidmet (Neues aus dem Raucherraum die x-te)

In meinem Leben läuft es zum Glück gerade mächtig prächtig … Gas geben in jeder Form. Privat läuft's genauso, wie man es sich wünscht (Danke das es Dich gibt Fifi …) und auch beruflich gibt's bis auf die eine oder andere Krise nichts zum Meckern. Schade aber auch … *grins

Doch manchmal kann es anders kommen, als man denkt und vor allen Dingen erwartet. Ereignisse kommen ohne grosse Vorankündigungen, Verhältnisse ändern sich oder lösen sich auf und was übrig bleibt ist die Hoffnung, dass alles wieder anders und gut wird.

Aus diesem Grund widme ich den heutigen Eintrag allen denjenigen, die niemals aufgeben, die für das, was sie lieben, kämpfen und die sich niemals unterkriegen lassen. Schliesslich sind es genau diese Personen, an die man sich im Fall der Fälle anlehnen, auf die man zählen und bei denen man sich in schwierigen Zeiten den nötigen Halt holen kann.

Jetzt aber genug geschwafelt und mal wieder ein kleiner Schwank aus dem Raucherraum. Den genau dort findet das wahre Leben statt und dort werden die Geschichten geschrieben, die das Arbeitsleben liebenswert machen. Zwar ist gerade nicht ganz soviel los bzw. ich bin immer zu den falschen Zeiten da, aber trotzdem gibt’s immer das eine oder andere zu hören.

Folgender Plausch fand heute Morgen den Weg über mein Gehör in mein Gedächtnis.
Protagonisten des Gespräches waren zum einen eine Kollegin mit dem Gewicht eines Kleinkindes (schätzungsweise) und ein Kollege, der wahrscheinlich zwei Waagen zur konkreten Gewichtsermittlung benötigt. Thema der angeregten Unterhaltung war der Gesundheitslevel diverser Warm- und Kaltspeisen und deren Inhaltsstoffe. Wie immer frei übersetzt aus dem Schweizerdeutschen.

Kollegin: Also bei mir muss das immer alles aus biologischen Anbau kommen. Ganz wichtig. (Wie … die isst was? Sieht man ihr gar nicht an …)
Kollege: Also mir ist das wurscht, Hauptsache es schmeckt (genau!!!)
Kollegin: Aber das ist doch eine ganz falsche Einstellung zum Essen.
Kollege: Einstellung zum Essen? Was das denn für ein Quatsch. Hauptsache es schmeckt und macht mich satt (und da gehört bestimmt eine ganze Menge dazu)
Kollegin: Ja aber …
Kollege: Nichts aber … der ganze Bio-Quatsch geht mir eh auf den Geist. Eh alles nur Geldmacherei
Kollegin: Ja aber …
Kollege: Und ausserdem … sterben müssen wir alle mal. Hauptsache gut und reichlich gegessen. (man sieht's … ein klitzekleines bisschen)
Kollegin: Also …
Kollege: Wie also? So wie sie aussehen, kratzen sie doch nur ein bisschen mit der Gabel am Essen herum. Kann auch nicht wirklich gesund sein. (Los … zeig's dem Welthungerhilfemodel)
Kollegin: Stimmt doch gar nicht. Wenn sie wüssten, was ich alles so am Tag über esse. Ist nicht wenig. Nehme halt nicht zu. Ganz einfach. (als wenn das so einfach wäre)
Kollegin: Und ausserdem … ich fühle mich wohl so wie ich bin. Und gesundes Essen hilft auch …
Kollege: Wobei? Häh? Beim geschmeidigen Einführen des Mittelfingers in den Rachenraum (Alter … der war gut. Gürtellinie knapp unterhalb verfehlt)
Kollegin: Also bitte … das sind doch alles Vorurteile.
Kollege: Na klar … und ich ernähre mich von einem Salatblatt am Tag …
Kollegin: An ihrer Stelle würde ich mal ganz ruhig sein, wirklich gesund sehen sie aber auch nicht. Bluthochdruck dürfte dabei noch das harmloseste sein (wo sie recht hat hat sie recht).
Kollege: also jetzt reicht es. Ich fühle mich wohl so und das ist doch die Hauptsache.
Kollegin: Und ich mich auch so, wie ich bin.

Damit war ja wohl alles geklärt und ich machte mich mal wieder auf den langen und steinigen Weg Richtung Büro. Schliesslich erledigt sich die Arbeit ja nicht von alleine und wie durch Zauberhand.

In dem Sinne … Ob nun gesund, dick, dünn oder einfach nur normal … die Hauptsache man fühlt sich wohl. Mahlzeit !

06 März 2008

Faule Socken

Was macht eigentlich eine Socke zu einer faulen Socke? Was ist eigentlich eine faule Socke und wieso bezeichnet man Menschen, die vielleicht nicht zu den fleissigsten ihrer Gattung gehören eben als "faule Socken"? Fragen, die ebenso wichtig und klärenswert sind, wie die die sprichwörtliche Goldene Ananas als Hauptpreis eines sinnlosen Unterfangens.

Aber zurück zu meiner heutigen philosophischen Betrachtung der faulen Socke bzw. den Menschen, die als solche bezeichnet werden. Denn schliesslich werde ich ab und an auch als faule Socke bezeichnet, wobei ich mir manchmal gar nicht so sicher bin, ob das nicht auch zu recht geschieht.

Aber betrachten wir als erste die Socke an sich. Eine Socke, bestehend in der Regel aus Natur- und/oder Kunstfasern, verwendet zur Erwärmung oder Warmhaltung der menschlichen und manchmal auch tierischen Gehorgane. solche Socken sind, wenn ich es an meinen eigenen mal demonstrieren darf, eigentlich recht fleissig, wenn sie in regelmässigem Gebrauch sind. Es wird ständig auf ihnen herumgetrampelt, man könnte teilweise bei mehrtägiger Verwendung schon fast von Misshandlung sprechen. Den ganzen Tag und manchmal auch noch den ganzen Abend sind sie in ständiger Bewegung durch gewisse Scheuermomente zwischen Fuss und der jeweiligen Schuh- oder-was-auch-immer-Bekleidung. Ich stell mir das schon als ziemlich nervig vor, ist aber der Job der gemeinen Socke.

Natürlich gibt's auch noch diverse andere Verwendungsmöglichkeiten und Sockenspezialisierungen. Ich denke mal an die Socken über dem Kamin zur Weihnachtszeit, der berüchtigten iPOD-Socke oder der Socke zum Auffangen gewisser Körpersäfte pubertierender Jungs und manchmal auch Männer. (*würg)

Aber woher kommt aufgrund der oben geschilderten Aufgaben und Betätigungsfelder nun die Redensart "faule Socke" in Bezug auf nicht so fleissige Menschen? Warum wird die doch so fleissig Socke mit derartigen Individuen auf eine und die selbe Stufe gestellt? Wieso diese Beleidigung einer doch so fleissigen Mitgliedes der hochzivilisierten Gesellschaft? Fragen, die mich verfolgen wie die Fliegen das stickende Rindvieh.

Heute … nach dem Genuss eines Thunfischsandwiches und dem fest dazugehörigen red Bulls (mhhh … lecker), kam mir endlich die lang ersehnte Antwort auf diese weltbewegenden Fragen zum Thema "faule Socken" in den Sinn. Sie ist so genial und doch so einfach, dass ich erstmal zwei Zigaretten rauchen musste, um mein Glück fassen können.

Was machte eine Socke, wenn sie sich nicht gerade am Fuss des jeweiligen Besitzers befindet? Richtig … sie liegt faul in der mehr oder weniger dafür vorgesehenen Aufbewahrungsmöglichkeit rum, geniesst den Tag und freut sich, einfach nur zu existieren und nichts weiter machen zu müssen. Und das noch zu zweit, in der Regel eng aneinander gepresst und selten alleine. Und aufgrund der Tatsache, dass der Durchschnittsmensch der westlichen Welt nicht nur eine oder zwei Socken hat, kann es durchaus mal ein paar Tage dauern, bis die Socke zum Einsatz kommt. Gerade wenn es sich um Socken handelt, die ihren Partner auf mysteriöse Weise in den Weiten der Waschmaschine verloren haben, kann sie ein "Einsatz am stinkenden Fuss der zeit" schon mal eine gewisse Zeit auf sich warten lassen.

Also gewöhnt sich die gemeine Socke an das Nichtstun, geniesst es und wird so zwangsläufig zum Nichtstuer. Sie wird, um es einfach zu sagen, faul. Und das so richtig. Stinkefaul sozusagen. Zu nichts zu motivieren und schon gar nicht zu etwas zu gebrauchen.

Rätsel gelöst, dummes Zeug geschrieben und irgendwie dabei zur Socke mutiert … so komme ich mir gerade vor. Macht aber nichts … ist eh schon Donnerstag und das Wochenende klopft fleissig an.

In dem Sinne … passt bloss auf, wenn Ihr Thunfisch und Energiedrinks miteinander mischt. Was dabei rauskommen kann, habet ihr ja gerade gelesen. ich geh jetzt jedenfalls erstmal ein paar dämliche Betreuer zuschwafeln. Schönen Tag denn noch …

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