27 März 2007

Die Hütte brennt

Die Temperaturen haben mittlerweile wieder eine angenehme Höhe erreicht, Ferien sind auch keine mehr und auch sonst scheinen sämtliche Kundenberater und auch die Kunden wieder daran interessiert zu sein, dicke Geschäfte mit und bei uns zu machen.
Und demzufolge brennt bei uns die Luft und bin mittlerweile dermassen ausgebucht, dass ich die nächsten zwei Wochen irgendwie nur noch unterwegs sein werde.

Vorbei die Zeiten, wo wir hier in unserem muffligen Büro gesessen haben und nicht wussten, wie wir die Zeit bis zum Feierabend rumbekommen sollen. Allerdings auch vorbei die Zeiten, wo man in Ruhe mal was aufarbeiten und sich um die seit Wochen aufgeschobenen Arbeiten kümmern konnte. Momentan geht's dermassen hektisch zu und ich komme mir vor, als wäre ich irgendwo im Aktienhandel und nicht in einer Spezialabteilung für Immobilienfinanzierungen.

Ich finde es aber trotz all der Hektik und der Panik, die mein Cheffe verbreitet, mal wieder super angenehm, dass hier was los ist und man gefordert wird. Selbst unsere geliebte Assistentin kommt momentan kaum dazu privat zu telefonieren. Wie schade aber auch …

Selbst mein ansonsten ziemlich grummliger Kollege neben mir summt still vor sich hin und hat mehr oder weniger ein fast schon Lächeln auf den Lippen. Gerade das Summen soll ein gutes Zeichen sein, hab ich mir mal von Leuten sagen lassen, die ihn schon gefühlte 100 Jahre kennen.
Ich frag mich allerdings seit längerem noch, wo man bei unserem Laden die Inventarnummer eintätowiert bekommt. Ich bin nämlich der festen Meinung, dass eben dieser Kollege so eine Verzierung seiner Haut haben muss … schliesslich ist er schon 40 Jahre bei demselben Verein. Ich glaube, nach 30 Jahre Betriebszugehörigkeit bekommt man eben diese Inventarnummer fest eintätowiert. Die Frage ist bloss wo … also wenn jemand eine Idee hat … nur her damit. Mein Kollege wird es mir bestimmt nicht verraten.

Nur unser Cheffe läuft irgendwie am Anschlag. Lieblingssatz momentan "Ich bin durch bei rot". Frage mich aber, warum der dies auch ständig so betont. Das kann schon ziemlich teuer werden, bei rot eine Ampel zu überfahren. Mal von den Kosten für eine neue Ampel mal ganz abgesehen.

Und ausserdem … wenn es nämlich wirklich so wäre, hätte er gar nicht die Zeit, sich ständig zu beklagen und mir ab und zu mal in meine Arbeit reinzufuschern. Das kann er nämlich sehr gut. Gerade bei wichtigen und schwierigen Telefonaten hat er sich in den vergangenen Wochen so angewöhnt, oft neben mir zu stehen, wild mit den kleinen italienischen Ärmchen rumzuwirbeln und mir irgendetwas in altägyptisch auf kleine Zettelchen zu kritzeln. Was er damit bezwecken will, ist mir ziemlich schleierhaft … aber auch im Grunde ziemlich egal. Meine Art des Telefonierens und sein unterscheiden sich wie Currywurst Pommes zu einem 5 Sterne-High Class Menü. Wobei ich da mal keine Wertung abgebe, welcher Stil zu Telefonieren der Currywurst Pommes am nächsten kommt. Man denke sich seinen Teil und schweige vornehm.

In dem Sinne … nicht klagen sondern klotzen. Schliesslich will mein durchaus angemessenes Gehalt auch verdient sein.

26 März 2007

Die Schlacht um das letzte Sandwich

Bei uns in der Bank verspüren unsere Führungskräfte ab und zu mal den Drang, uns kleine Mitarbeiter über den Mittag sinnvollvoll beschäftigen zu müssen. Kein gelangweiltes Schlendern über die Shopping-Meile, kein Besuch des einen oder anderen Verkaufstempels und auch kein Geniessen diverser kulinarischer Köstlichkeiten bei dem mittlerweile wieder frühlingshaften Wetter. Die Erweiterung des Wissensstandes ist dann angesagt und kein sinnloses Ausgeben des hart verdienten Gehaltes.

Das Ganze nennt sich dann Lunch-Learning und hat immer den etwas sauren Beigeschmack eines schnell mal zusammengeschusterten Seminars in der absoluten Kurzform. Da wird versucht, Wissen innerhalb einer Stunde in unsere Köpfe zu prügeln, wo andere einen oder zwei Tage auf professionellen Seminaren vor sich hin studieren.

Na gut … wir sind schon schlau und vielleicht meinen ja unsere Chefs, dass wir die grossen Checker vom Dienst sind und unsere gestressten Denkorgane neues Wissen wie ein trockenen Schwamm aufsaugen können. Ist vielleicht auch so, denn bisher habe ich auf diesen Lunch-Learnings immer ein bisschen was für die tägliche Arbeit mitnehmen können. Und seihen es nur die bereitgelegten Bleistifte und Notizblöcke gewesen.

Aber das Beste an diesen Mini-Seminaren ist immer die Verpflegung. Denn wenn ein Seminar "Lunch-Learning" heisst, muss es natürlich auch was zum Lunchen geben. Schliesslich fallen diese Veranstaltungen immer genau auf die Mittagszeit. Ansonsten könnte man das ganze ja auch am frühen Vormittags oder späten Nachmittag über die Bühne bringen und das ganze hiesse "Good Morning Learning" oder "After Work Learning".

In der Regel werden bei uns zu diesen Veranstaltungen stets mehr oder wenig appetitliche Sandwiches angeboten und natürlich Mineralwasser wahlweise mit oder ohne Blubberbläschen. Die Auswahl an verschiedenen Sorten von Sandwiches war meistens angenehm gross und es war durchaus für jeden Geschmack etwas dabei. Die Qualität der angeboten kulinarischen Delikatessen war gewohnt gut bis sehr gut und auch der Frischgrad der Sandwiches war durchaus als "Hab ich gerade erst zubereitet" zu bezeichnen. Und das wichtigste … es waren stets mehr als genug da und ich konnte meinem Magen eine ausreichende Anzahl von Sättigungshilfen anbieten. Schliesslich war nach Ende der Veranstaltung an eine weitere Nahrungsaufnahme nicht mehr zu denken. Das war ja dann quasi schon die Mittagspause.

Heute Mittag jedenfalls stand mal wieder eine solche Veranstaltung an. Das Thema war recht gut gewählt und versprach, eine gewisse Wissenserweiterung darzustellen. Die Dozentin war auch keine Unbekannte und so sind meine Kollegen und ich in freudiger Erwartung in den Seminarraum gestolpert. Natürlich schon 15 Minuten vor Seminarbeginn. Schliesslich war zu diesem Zeitpunkt die Auswahl der angeboten Speisen noch am grössten.

Aber was erblickten unsere Augen? Sandwiches lagen schon da, aber eine Auswahl bestand nicht wirklich und die Teile sahen aus, als wenn sie schon mindestens einmal Geburtstag gehabt hatten. Und das Beste war, dass sie genau auf die Anzahl der Teilnehmer abgezählt waren. Ein Sandwich pro Seminarteilnehmer … keins mehr aber auch keins weniger.
Na so eine Pleite … schliesslich hatte ich kein Frühstück gehabt, mein Magen hing schon irgendwo auf Höhe der Kniekehlen und pfiff den Marsch der Verhungernden.

Nachdem sich alle das eine pro Person vorgesehene Sandwich genommen hatten, kam das grosse Staunen … man hatte sich wohl doch verzählt. Einsam und verlassen lag da noch ein einziges krümeliges Sandwich rum und wartete auf einen Verzehrer.

Aber wer hatte jetzt noch den Mut, sich zusätzlich zum einen vorgesehenen Sandwich eins zweites zu krallen? Feindselige Blicke wanderten zwischen den Anwesenden hin und her und für mich war es schon richtig belustigend, dies mit anzusehen. Nur wie es in solchen Situationen ist, traute ich niemand und so bliebt des letzte Sandwich da, wo man es so lieblos liegengelassen hatte. Schade eigentlich … ich hätte es gerne noch gegessen, aber getraut habe ich mich ebenso wenig wie alle anderen.

Jetzt, wo ich hier mit immer noch knurrenden Magen wieder vor meinem PC sitze, frage ich mich, ab sich jemand vielleicht doch noch getraut hatte und jetzt gesättigt still vor sich hingrinsend den Nachmittag verbringen wird. Und tief im Herzen die Gewissheit, dass man die Schlacht ums letzte Sandwich gewonnen hat.

In dem Sinne … bloss nicht so bescheiden …

23 März 2007

Es lebe der Winter


Nach den ersten zarten Frühlingsgefühlen, welche sich der eine oder andere bereits geleitet hat, ist der Winter jetzt zurück. Und heute hat es uns hier in Zürich besonders heftig erwischt und wie erwartet, ist rein verkehrstechnisch das absolute Chaos ausgebrochen. Irgendwie ging heute Morgen so gar nichts mehr und ich habe für meinen normalen Weg ins Büro statt 40 Minuten fast zwei Stunden gebraucht. Das ganze inklusive angefrorener Zehe und Finger. Dabei war es eigentlich temperaturtechnisch gar nicht so schlimm … aber aufgrund der durchaus hohen Luftfeuchtigkeit war es denn doch alles andere als gemütlich draussen.
Was aber cool heute Morgen war, ist der Ausblick aus den diversen Fenstern meines trauten Heims gewesen. So ein Ausblick baut schon irgendwie auf und stimmt einen auf einen angenehmen Wintertag ein.



Und ich mag nicht jammern. Schliesslich sitze ich hier in einem kuschlig warmen Büro, es ist trocken und auch sonst brauche ich nicht wirklich Angst haben, bis auf die Knochen nass zu werden und vielleicht frierend in der Gegend rumzulaufen. Also auf dem Bau oder so möchte ich jetzt nicht wirklich arbeiten.



Auch mit dem Auto brauche ich mich nicht über verschneite Strassen und durch den schier endlosen Stau zu quälen. Stattdessen kann ich das meiste mittels Telfon oder Mail erledigen und brauche mich nicht über irgendwelche Leute ärgern, die jetzt mit ihren Sommerreifen versuchen, die kleinsten vereisten Kuppen zu erklimmen und dabei wild durch die Gegend rutschen.


Ich werde mich heute zum Feierabend wieder in die Bahn setzen, die winterliche Landschaft geniessen und werde ohne zutun meinerseits ganz gemütlich bis fast vor die Haustür gebracht. Hat doch auch was.



Mittlerweile ist der Himmel auch nicht mehr so grau und es gibt Grund zur Hoffnung, dass es Morgen keinen neuen Schnee geben wird. Die Strassen werden wieder frei sein und bei den erwarteten Temperaturen wird der bisher gefallene Schnee bald wieder Geschichte sein.


Die Menschen werden wieder mit einem Lächeln auf den Lippen durch die Gegend laufen und dicke Jacken und Schals landen bald wieder in den Tiefen irgendwelcher Schränke.



In dem Sinne … geniesst den Winter, er wird schon bald wieder vorbei sein und denn kann man sich auch wieder entspannt draussen aufhalten und die Sonne geniessen. Und natürlich allen ein super Wochenende.

21 März 2007

Über den Sinn und Unsinn von Meetings mit der Geschäftsleitung

Am vergangenen Montag war es endlich soweit … unser neuer Big Boss (also drei Stufen in der Hierarchie und zwei Stufen unter dem Vorstand) gab sich die Ehre und hatte seine getreuen Untertanen eingeladen um uns mal seine Vorstellungen und Ziele bekannt zu geben.
Eingeladen war denn auch noch sein Boss, der natürlich auch viel über neue Strategien zum Besten geben wollte.

Das Ganze stand unter dem einfallsreichen Motto „Mission and Vision“. Na wie originell.

Und genauso kam es denn auch … zwei Stunden wurde von unserem neuen Vorkämpfer über dies und das geschwafelt, Dinge angesprochen und erläutert, die seit gefühlten 100 Jahren schon so sind und irgendwie hatte bereits nach einer Stunde das Bedürfnis, meine Augen zu schliessen und sanft in Morpheus Arme zu entgleiten.

Aber weit gefehlt. Aufgrund einiger terminlicher Überschreitungen meinerseits, bin ich in den fragwürdigen Genuss gekommen, einen der letzten freien Plätze zu ergattern. Und wo befinden die sich in der Regel? Richtig … in der ersten Reihe natürlich. Also sass ich da … Auge in Auge mit dem mittlerweile auch eingetroffenen Big big Boss.

Na super … ich muss nicht wirklich solch hohen Tieren direkt gegenübersitzen.
Zum einem muss man dann wirklich die ganze Zeit zuhören bzw. so tun und dabei auch mal gelegentlich das Gesicht verziehen und zustimmend nicken oder so. Und auf der anderen Seite kann man nicht einmal für eine Minute wirklich abwesend sein. Zumindest weiss ich nicht, wie man das bewerkstelligen soll ohne entsprechend aufzufallen. Aber wenn jemand einen guten Rat hat … immer her damit.

Aber zurück zum Thema … wie schon geschrieben, endete der Vortrag unseres neuen Gurus nach geschlagenen zwei Stunden und so ziemlich jeder nahm an, dass man uns zumindest mal eine kurze Raucher- oder Erfrischungspause gönnt.

Aber weit gefehlt. Unser geschätztes Geschäftsleitungsmitglied, der ja bisher still und mehr oder weniger abwesend da sass, meinte jetzt, er müsse gleich mal an dem schon mehrfach gesagten anknüpfen und gönnte uns also keine Pause.

Keine Ahnung, wie man es schafft, geschlagene 1 ½ Stunden noch mal genau das gleiche wie sein Vorredner herunter zu beten. Ok … es kamen neue grössere schickere Zahlen auf den Tisch und ok … es kamen ein paar Facts zu Tage, welche vorher so nicht angesprochen wurden. Aber im Grossen und Ganzen wiederholte sich der Vortrag noch einmal und mein Aufmerksamkeitspotential nahm von Minute zu Minute rapide ab. Irgendwann nach einer Stunde fingen meine Augen an richtig schwer zu werden und ich hatte Mühe, dem Ganzen auch noch in irgendeiner Form zu folgen.

Aber immer schön lächeln und gelegentlich zustimmend nicken … ganz wichtig.

So richtig wach wurde ich erst wieder, als es endlich hiess, dass dann jetzt die kalten Getränke und ein paar Häppchen auf die orale Einnahme warteten. Endlich … Hunger hatte ich ohne Ende und ein Gläschen edlen Vino Tintos war ich auch nicht gerade abgeneigt. Schliesslich hatte ich an diesem Tag bis auf eine halbe Schachtel französischer Rauchwaren und ein paar Tassen kolumbianischer Kaffeespezialitäten noch nicht wirklich was zu mir genommen.
Also ran ans Büffet und mal so richtig was reingeschaufelt.

Aber was erblicken meine müden Augen? Das waren keine Häppchen, das warnen gerade mal so Ahnungen von dem, was mal Häppchen werden sollten. Na prima.
Aber als grenzenloser Optimist stürzte mich dann auf den Vino … das bisschen was ich esse, kann ich auch trinken. Das Motto passt schliesslich immer.

Also … Gläschen in die Pfötchen, prösterchen und runter mit dem Zeugs.
Nach dem ersten Schluck wäre mir das, was da so als Vino vorgestellt wurde, fast wieder rausgekommen ... und das auf eine nicht wirklich schöne Art und Weise.
Wenn das Wein sein sollte, dann kippe ich seit Jahren schon Wein in den Behälter für die Scheibenwaschanlage meines geliebten Automobils … Igitt … war das Gesöff ekelhaft.
Selbst wenn ich da jetzt noch dran denke, überkommt mich ein gewisser Würgreiz.

Und zu allem Überfluss muss sich denn noch der Big big Boss an unseren Tisch stellen und uns eine Unterhaltung ans Knie nageln. Das war genau das, was ich in dem Moment so gar nicht gebrauchen konnte. Auf die Frage, was genau ich denn mache, wäre mir fast ein Satz wie „Ich stehe hier dumm rum, quatsche blödes Zeug, habe einen mordsmässigen Hunger und will eigentlich nur nach Hause“ rausgerutscht.
Aber da ich ja von Mama anständig erzogen wurde, habe ich natürlich die Frage richtig interpretiert und brav Auskunft über mein Tätigkeitsfeld gegeben.

Nach einer guten Stunde war denn dieser Teil des als so wichtig eingestuften Meetings auch endlich zu Ende und man entliess uns in unseren wohlverdienten Feierabend. Mit dem Resultat, dass Cheffe und ich schlussendlich beim grossen goldenen „M“ landeten und erstmal anständig was gegessen haben.

In dem Sinne … werde ich jetzt mal langsam Feierabend machen und mich nach Hause trollen. Zeit wird es langsam. Schönen Abend noch.

14 März 2007

Hatten wir ja lange nicht

Bei meiner gestrigen abendlichen Fahrt durch das schöne Zürcher Unterland und dem lautstarken Musikgenuss dabei, ist mir mal wieder ein Song untergekommen, den ich einerseits ewig nicht gehört und der mich anderseits doch an so manches Erlebnis (ob nun gut oder weniger gut mal dahingestellt) der letzten Jahre innert.

Und aus diesem Grund möchte ich ihn meiner geschätzten Leserschaft auch nicht länger vorenthalten:

Sophia - Oh my love

I thought I knew you
But I guess I was wrong
You only see the things you've convinced yourself you saw
But like you said I guess yeah
Maybe I’m blind
Why don’t you open your eyes
You might like what you find

Coz I’ve been waiting
For such a long time
Your love is still fresh in my mind
And oh my love
Though I wait can’t you see
I can’t wait forever for you to say you love me

Ich möchte auch keinen weiteren Kommentar dazu abgeben, denn dieser Song kann so oder so oder ganz anders ausgelegt werden. Liegt immer an der jeweiligen Stimmung und dem, was einem dazu durch den Kopf gehen will.

In dem Sinne … viel Spass beim Interpretieren oder was einem auch immer dazu einfällt.

13 März 2007

Auf der Baustelle ???

Die Sonne lacht seit Stunden, die Temperatur steigt unaufhaltsam und so langsam kann man den nahenden Frühling schon spüren. Die Leute bei uns sind wieder gut drauf, die Arbeit ist mehr als ausreichend und auch sonst ist das allgemeine Wohlbefinden nicht wie in den letzten paar Wochen im Keller. Ich denke mal, dass wir uns, was das betrifft, bereits im Erdgeschoss befinden und wir lediglich nur noch auf den Lift nach oben warten.

Gerade aufgrund der steigenden Temperatur wird's gerade am Vormittag wieder so richtig kuschelig warm bei uns im Büro und es darf endlich wieder das Fenster geöffnet werden. Und das, ohne das die weibliche Belegschaft anfängt zu protestieren und blau anzulaufen.
Die Frühlingswärme schleicht also langsam aber sicher in unser muffliges Büro und sorgt zusätzlich für gute Laune. Zumindest für die, die am Fenster sitzen …

Allerdings … wo Licht ist, hat der Schatten natürlich auch leichtes Spiel und so bekommen wir aufgrund der geöffneten Fenster so ziemlich alles mit, was auf unserem Teil der Bahnhofstrasse passiert.

Da sind diejenigen, die lautstark ihre Ansichten über weltpolitische Themen zu besten geben und denken, dass das jemanden interessiert. Da wird gebrüllt, was das Zeug hält und mein Cheffe hat nichts Besseres zu tun, als lautstark zu antworten. Immer wieder ein Spass und lockert die Stimmung noch zusätzlich auf.

Denn haben wir noch die Strassenbahnen, die ständig in der Gegend rumquietschen und rumklingeln, wenn wieder irgendwelche im Einkaufsrausch befindlichen Mädels mitten auf den Gleisen umherstolzieren müssen.

Und natürlich die PS-Boliden und deren Fahrer nicht zu vergessen. Diese Spezies meint ziemlich oft am Tag, den Sound ihrer fahrbaren Einfamilienhäuser präsentieren zu müssen. Als wenn hier in Zürich ein Porsche mit getunter Auspuffanlage was Besonderes wäre. … Gelächter in der Nordkurve … Da müssen schon solche Gefährte wie Ferrari, Lamborghini oder ein alter Aston Martin kommen und nicht so ein alter klappriger Porsche. Sowas interessiert doch hier keinen Mensch mehr.

Seit ein paar Tagen ist denn noch eine weitere Lärmquelle dazugekommen.
Genau unserem Büro gegenüber meinten ein paar Bauarbeiter mit starkem ausländischem Akzent, ein grosses Baugerüst aufbauen zu müssen und seit dem komme ich mir vor wie auf einer Grossbaustelle. Da wird gehämmert, rumgewühlt, mit Steinen und sonstigem Material durch die Gegend geschmissen und durch die Gegend gebrüllt, was das Zeug hält. Ich komme mir vor, als wenn ich mittendrin statt nur dabei sitze. Dabei trennen mich und die Baustelle immerhin ganze (geschätzte) 20 m.

Mittlerweile bin ich wieder auf dem neusten bauwissenschaftlichen Stand und auch meine Kenntnisse der osteuropäischen Schimpfwörter befinden sich auf einem hohen Niveau. Hat doch auch mal was. Nur mein Konzentrationsvermögen sinkt umgekehrt proportional zum Baufortschritt und ich habe manchmal Mühe, nicht irgendwelche gerade erlernten Schimpfwörter bei Telefonaten mit zu benutzen. Auch wenn es der am anderen Ende der Telefonleitung wahrscheinlich nicht einmal verstehen würde.

Ich bin jedenfalls mal gespannt, wie lange ich noch in den Genuss des Baustellenlärms kommen werde. Hoffentlich nicht zu lange, da ich mir ansonsten Gedanken um eine neue Tätigkeit als Vorarbeiter machen könnte. Die nötigen Schimpfwörter weiss ich jedenfalls schon und Sachen durch die Gegend schmeissen gehört zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.

In diesem Sinne … haben wir wieder was gelernt:
Lieber die Fenster wieder zumachen und vor sich hin müffeln, als irgendwann in den Baustellenslang abfallen. Kommt so als Banker im gehobenen Kundensegment nicht wirklich gut.
Und in der Mittagspause faul am See sitzen und dort die frische Luft geniessen. (So … jetzt dürft ihr neidisch werden.)

12 März 2007

Entspanntes Wochenende

So … der Montag ist auch schon wieder zur Hälfte rum und das ist so ziemlich das einzig erfreuliche an diesem Tag. Ansonsten geht's drunter und drüber und irgendwie fängt die Woche wieder mal genauso an, wie ich es eigentlich gar nicht haben mag. Stress am Montag ist so alles andere als gut für mich. Meistens bleibt es nämlich dann die ganze Woche so und das mag ich nicht vertragen.

Aber trotz des ganzen Aufregens und Gestresse heute, bin ich noch ziemlich entspannt. Schliesslich hatte ich ein super Wochenende und davon kann ich mindestens einen ganzen Tag von zehren.

Also … was ist passiert am Wochenende … ich will es gerne kurz beschreiben.
Das Wochenende ging schon ziemlich lustig am Freitagabend los. Nach langer Zeit stand mal wieder ein Kinobesuch auf dem Zettel. Und da ich in Begleitung einer gutaussehenden Frau war, kam natürlich kein Ballerfilm o.ä. in Frage … da musste schon ein Schmachtfetzen mit einigem Herz-Schmerz her.

Der einzige Film in dieser Richtung ist momentan "music & lyrics" (im deutschen Kino "Mitten ins Herz" oder so). Man wurde nicht enttäuscht. Neben jeder Menge Musik aus den Achtzigern und guten Witzen kam der Herz-Schmerz nicht zu kurz. Alles in allem … leicht aber gute Unterhaltung am Freitagabend.

Samstagmorgen hab ich mich dann auf dem Weg in meine ehemalige Arbeits- und Lebensmetropole München gemacht. In erster Linie stand der Besuch meiner besten Freundin Alex und der damit verbundene Besuch unseres gemeinsamen Lieblingsclubs auf dem Programm. Desweiteren wollte bzw. hab ich denn auch noch einen alten Freund und ehemaligen Arbeitskollegen nebst Familie besucht. Also … der Münchenbesuch versprach entspannt und gleichzeitig lustig zu werden. Nebenbei gesagt … ich liebe diese Kurztrips. Mal raus aus der gewohnten Umgebung, andere Leute treffen und die letzten Wochen mit Freunden auswerten.

Die Fahrt von Zürich nach München war denn leider nicht wirklich entspannt. Die Strassen waren voll mit Holländern und Dänen, die auf dem Weg aus dem Skiurlaub nach Hause waren und mich ein ganzes Stück des Weges aktiv begleitet haben. "Jungs und Mädels … die linke Spur gehört nicht den Schleichern. Das ist in Holland und Dänemark auch so." Aber sag das mal einem Holländer, die ich übrigens ansonsten sehr mag, der mit 110 km/h auf der linken Spur vor einem dahin schleicht. Aber was soll's … hatte auch was Gutes … mein Benzinverbrauch hielt sich auf der Fahrt nach München sehr in Grenzen.

In München angekommen ging es denn erstmal zum Andy und seiner kleinen Familie. Und zu meiner grossen Überraschung war denn auch schnell die Wohnung voll mit Leuten, die ich a) sehr gerne mag und b) die ich ewig nicht gesehen hatte. Und so verging der Nachmittag denn auch ziemlich schnell und irgendwann hab ich mich denn auf den Weg zu Alex gemacht.

Der Abend begann dann auch so, wie ich mir das gedacht und gewünscht hatte. Es wurden 100.000 Themen abgehandelt, gelästert und gequatscht, was die Themen hergaben. Und das waren nicht wenige. Alles immer mit der für uns üblichen Spur bitterbösem Sarkasmus und Ignoranz. Spass muss sein.

Irgendwann haben wir uns denn mal richtig Ausgang aufgemacht, sind erst was Essen gegangen (Anmerkung … man trinke bloss nie einen Espresso in der Nachtkantine München, das ist kein Espresso sondern irgendwas anderes … aber kein Espresso … bäh) und landeten schliesslich gegen Mitternacht in unserem alten Stammclub, dem "Keller".

Aber irgendwie stellten wir nach ca. zwei Stunden fest, dass wir irgendwie den Anschluss verpasst hatten und das wir wohl nicht mehr wirklich in diese Club gehören. Und das aus den folgenden Gründen:

- das Publikum ist im Durchschnitt mindestens 10 Jahre jünger als wir (könnte man noch ignorieren)
- man kennt vielleicht von 19 Songs nur noch einen (früher war's genau umgekehrt)
- das Styling der meisten Gäste war so gar nicht mehr nach unserem Geschmack und man konnte sich eigentlich nur noch wundern, was manche sich so anziehen.
- man kennt so gut wie keinen der Anwesenden mehr (war früher auch mal ganz anders)

Wir haben uns schon amüsiert, aber es war eher ein Ablästern und sich über "Leute lustig machen" als alles andere. Und so wurde es nach zwei Stunden Zeit, sich richtig Bett zu machen und 'ne Mütze voll Schlaf zu nehmen.

Nach einer recht entspannten Bettruhe, dem üblichen morgendlichen Frühstück bestehend aus Kaffee und Zigarette machte ich mich dann auch am Sonntag am frühen Vormittag auf den Weg in heimatliche Gefilde. Und diesmal hatte ich mehr Spass auf der Autobahn. Hat sich dann auch entsprechend im Benzinverbrauch meines geliebten Automobils niedergeschlagen. Ich hab es gerade so ins Billig-Benzin-Land Österreich geschafft. Aber trotzdem … Spass hat es gemacht, mal wieder mit 200 km/h über die Autobahn zu bügeln …

Zu Hause angekommen, durfte ich dann meine ganzen Kochkünste auspacken, sämtliche Reste des ziemlich leeren Kühlschranks zusammenkratzen und Schatzi und mir ein einfaches aber leckeres Essen zaubern. Inklusive völliger Verräucherung der Küche und der angrenzenden Räumlichkeiten. Aber lecker war's und wozu gibt's schliesslich Fenster, die man aufmachen kann.

Alles in allem also ein gelungenes Wochenende … Dank nochmals an Andy (und natürlich Familie) und an Alex … und natürlich dem Kühlschrank, der die eine oder andere kulinarische Köstlichkeit aus seinen Tiefen preisgab.

In dem Sinne … eine schöne Woche, wenig Stress und natürlich ganz viel Spass. Mahlzeit!

07 März 2007

Hab ich was verpasst? (Neues aus dem Raucherraum)

Also manchmal könnte ich echt anfangen, an Wunder zu glauben. Was mittlerweile so alles passiert und wer mit wem trotz anscheinender unüberwindbarer Differenzen wieder kommuniziert ist schon der pure Wahnsinn.

Ich hatte ja in der Vergangenheit das eine oder andere Mal über mein Lieblingspärchen im Raucherraum berichtet. Da gab es die eine oder andere Auseinandersetzung bis hin zu der anscheinend endgültigen Trennung eben dieses "Traumpaares". Es flogen genau an dem Tag sprichwörtlich die Fetzen und die beiden wurden seit Wochen nicht mehr zusammen im Raucherraum gesehen. Mittlerweile haben sich da ganz andere die Zähne an ihr ausgebissen und ich muss sagen, ich hatte mächtig Spass beim Belauschen dieser Bagger-Gespräche.

Es hat so seine Vorteile, wenn manche Schweizer glauben, dass wir Deutschen das Schweizerdeutsche nicht verstehen. So wird wesentlich hemmungsloser gequatscht und gelästert, denn diejenigen nehmen wohl an, dass ich das nicht oder nur zum Teil verstehe. Und ich gebe mir da auch nicht die Blösse und gebe zu, dass ich so ca. 90% schon verstanden habe.
Ätsch … ihr müsst ja nicht alles wissen.

Jedenfalls bin ich eben fast nach hinten gekippt, als ich die beiden, die sich so sehr gezofft hatten, völlig entspannt und rumscherzend im Raucherraum stehend sah. Da wurde gescherzt und gelacht, als wenn nie was gewesen war. Also wirklich … konnte ich mich so irren? Ich hätte angenommen, dass gerade die Beiden nie wieder privat miteinander verkehren würden. Und denn sowas …

Hier mal ein kurzer Auszug aus dem Gespräch (natürlich wieder frei aus dem Schweizerdeutschen übersetzt):

Sie: Also ist ja wirklich lustig, was du da so alles erzählst. Hätte nie gedacht, dass die mit dem …
Er: Ja, ja … soll es ja geben. Wunder geschehen. (wie wahr)
Sie: Und woher weißt du das alle?
Er: Na ja … hört man so am Rande. Natürlich alles Gerüchte.
Sie: 'kicher, kicher' … ich liebe Gerüchte
Er: Und klatsch und Tratsch magste denn wohl auch?
Sie: Natürlich … (wieder sinnloses Gekichere, langsam wird mir das Ganze unheimlich)
Er: Ich möchte ja nicht wissen, was man so über uns erzählt … (Bursche, wenn du wüsstest)
Sie: Oh ja … wäre mal interessant zu wissen. Aber sagt dir hier eh keiner. (Genau, wo bleibt da sonst der Spass)
Er. Glaube ich auch, ist mir aber eigentlich egal. Wichtig ist, dass wir uns gut verstehen. (oh mein Gott … raus hier)

Das war genau der Zeitpunkt, wo ich meine Zigarette schnell aber ganz schnell ausmachen und den Raum fluchtartig verlassen musste. Hätte sonst wohl wieder einen tierischen Lachanfall bekommen. Gestalten gibt's bei uns … das glaubt man nicht. Zumal mein Gesicht ja eigentlich mittlerweile bekannt sein dürfte und ich ja einer der wenigen Zeuges der Trennung war.

In dem Sinne … gebt die Hoffnung nie auf und immer dran denken "Alles wird besser …"

06 März 2007

Sie ist wieder da

Nach zwei Wochen entspannter Ruhe in unserem katholischen Männerbüro ist sie wieder da … unsere Teamassistentin. Zwei Wochen war sie in den Ferien und wir konnten nicht ihren uninteressanten Privatgesprächen, welche sich schon mal über zwei Stunden hinziehen können, völlig uninterssiert lauschen …

Zwei Wochen keine sinnlosen Diskussionen, wer mit wem wann was gehabt hat; keine Gespräche über die Beziehungskisten entfernter Verwandter und auch keine emotional aufwühlenden Telefonate übe die Festigkeit des väterlichen Stuhlganges.

Ich wusste, irgendwas hat mir gefehlt in den letzten zwei Wochen. Aber jetzt ist sie wieder da und ich bin wieder auf dem neusten Stand über sämtliche Verhältnisse im Freundes- und Bekanntenkreis. Ich muss schon sagen … was da so alles abgeht, ist schon der Wahnsinn. Da kommt mir mein eigenes Leben alles andere als spannend und aufregend vor.
Mit solchen Verhältnissen im Freundes- und Bekanntenkreis kann ich leider nicht dienen.

Oh …jetzt hat sie aufgelegt. Ist ja auch Zeit, in die Mittagspause zu gehen und sich dort mit diversen Freundinnen zu treffen. Ich tippe mal ganz stark, dass da denn die Diskussionen weitergehen. Und ich bin nicht dabei … so ein Pech aber auch. Muss ich dann wohl auf das nächste Telefon im Büro warten, um wieder Neuigkeiten zu erfahren, die mich so gar nicht interessieren.

Ich glaube, ich werde mal ihre Telefonleitung ein wenig manipulieren. So in die Richtung "kein Signal mehr". Dienstlich braucht sie ihr Telefon ja eh nicht. Und wenn doch kann sie ja meins benutzen. Aber nur dienstlich!!!

In dem Sinne … Mahlzeit

Dämonen der Vergangenheit

Manchmal, genau wenn man glaubt, dass man sie endgültig verdrängt, vergessen oder was auch immer hat, kommen sie wieder hervor gekrochen …. Die kleinen gemeinen Dämonen der Vergangenheit. Sie stellen sich in meine Träume, manchmal auch nur in einen Gedanken oder man sieht sie in einem Gesicht, welches man zufällig in einem Pulk von Leuten entdeckt.

Es ist nicht so, dass ich sie, die kleinen Dämonen meiner Vergangenheit, völlig vergessen habe. Könnte ich auch nicht. Dazu sind sie allzu menschlich und begegnen mir täglich auf Schritt und Tritt. Aber gerade in den vergangenen paar Jahren konnte ich sie schnell wieder beiseite schieben, verdrängen und einfach aus meinen Gedanken verbannen. Nicht mal einmal in meine Träume konnten sie sich einschleichen. Der Abwehrpanzer in meinem Inneren war standhaft und fast undurchdringlich.

Aber eben nur fast … da geht's mir wohl die dem Siegfried in der Nibelungensage … das sprichwörtliche Lindenblatt legte sich an eine Stelle meines selbst geschaffenen Panzers und machte es den Dämonen leicht, so in mein Inneres einzudringen. Zum Glück war es nur ein kleines Blatt und somit die Angriffsfläche sehr gering. Aber sie ist halt da und manchmal, in Nächten wie der vergangenen schaffen es ein paar dunkle Erinnerung durch eben dieses Loch zu schlüpfen und mir den einen oder anderen dunklen Traum zu bereiten.

So auch in der vergangenen Nacht geschehen. Der Auslöser … nur ein Gesicht, welches ich gestern Abend in der Bahn gesehen habe und mich an jemand erinnerte, den ich mal sehr gut gekannt habe. Allerdings … so schnell gestern in der Bahn die Erinnerungen hochkamen, so schnell waren sie auch wieder weg und ich hatte mir den weiteren Abend keine weiteren Gedanken mehr darüber gemacht. Bis … ja bis mich genau dieses Gesicht in meinem Traum wieder einholte.

Zum Glück kann ich mich an meine Träume immer recht gut erinnern und so sind die Bilder aus diesem Traum nach wie vor in meinem Kopf. Kann ein Segen aber genauso bzw. ein Fluch sein, wenn man sich so genau an seine Träume erinnert.

Jedenfalls verfolgte mich dieses Gesicht den kompletten Traum, was nicht wirklich zur Qualitätssteigerung von diesem beitrug. Ich war wieder der junge Bursche von 17 Jahren, der sich in schwarz kleidete, dunkle Musik hörte und keine Party ausliess. Der nichts unversucht gelassen hat, um an die aus meiner damaligen Sicht coolsten Mädels heranzukommen und sich dabei dem einen oder anderen miesen Trick bediente. Der unerfahrene Bursche, der die Nacht zum Tag machte und damit dem Alkohol nicht wirklich abgeneigt war.

Ich war in meinem Traum wieder der feige Mensch, für den sich alles nur um sich selber drehte und der dabei oft vergass, wer seine wahren Freunde waren. Der, der Leute gegeneinander ausspielte, das Spiel genoss und dabei so herrlich seine wahren Gefühle und Gedanken verbergen konnte.

Alle diese Dämonen bekämpfe ich jetzt schon seit mindestens 10 Jahren und war dabei sehr erfolgreich. Klar gab es den einen oder anderen Rückfall in die ungeliebten Verhaltensmuster, viele "Opfer" mussten gebracht werden, Beziehungen gingen zu Bruch und Freundschaften existieren nicht mehr. Aber … kaum noch etwas erinnert noch an den lorretti, der ich mit 17 oder 18 Jahren war. Zumindest was die negativen Seiten an meinem damaligen "ich" betrifft. Ich bin mit mir und meinem Leben im Reinen und genau das ist es, was für mich zählt.

Nur die Dämonen der Vergangenheit, die mich manchmal in meinem Träumen überfallen, schmeissen mich ab und zu aus der Bahn. Sie zwingen mich dazu, mir mal wieder Gedanken über mich selber zu machen. Aber das ist vielleicht auch gut so. Wie sagte schon ein grosser Mann der Weltgeschichte "Stillstand bedeutet Rückschritt".

In dem Sinne … bleibt niemals, so wie ihr seit.

05 März 2007

Aua ... meine Augen

Nachdem die vergangene Woche mehr als bescheiden verlief, sich die Ärgernisse häuften und auch sonst einiges im nicht so lief, ich das gerne gehabt hätte, begann diese Woche schon mal ganz erfreulich. Einiges hatte ich wohl über das Wochenende erledigt, man einer ist wohl zur Besinnung gekommen und auch sonst bin ich heute noch recht verschont von allem Dummfug geblieben. Nur das Wetter ist momentan recht bescheiden. Aber was soll's … ich schliesslich einen Job, der es mir erlaubt, im Warmen und Trocknen zu arbeiten. Soviel erstmal zur momentanen Befindlichkeit meinerseits.

Nur meine Augen hatten heute Morgen so ihre Probleme, sich zu öffnen und die Realität wahrzunehmen. Und immer, wenn ich wieder einen Versuch gewagt hatte und meine Augen auf "scharf" gestellt habe, wurde ich mehr oder weniger geschockt.

Was mir da so an modischen Fehlgriffen und modischen Fehleinschätzungen geboten wurde, war mal wieder unter aller Sau. Ich bin ja mittlerweile einiges gewohnt, aber was da heute so durch die Gegend lief, verschreckte mich zutiefst. Auch wenn man auf dem Dorf wohnt, kann man bestimmte Dinge nicht ausser acht lassen. Das die Hosen die richtige Länge haben sollten (auch bei den Mädels) und auch die farblichen stimmen sollten, ist eigentlich selbstverständlich … eigentlich aber auch nur.

Neben den üblichen zu kurzen Hosen bei manchen Mädels (Gibt es eigentlich 7/8 Hosen???), sind mir besonders zwei weibliche Exemplare der Gattung "Wie betone ich meine figürlichen Schwachstellen richtig" aufgefallen. OK … es ist nicht jedem vergönnt, Grösse 36 oder 38 zu tragen und nicht jede Frau hat den perfekten Körper.

Mädels … sollt ihr auch gar nicht. Wäre ja viel zu langweilig, wenn alle gleich aussehen würden.

Aber trotzdem sollte man ab 42/44 schon mal drauf achten, dass man die sprichwörtlichen Problemzönchen der Frauen nicht allzu sehr betont. Man muss nicht Kleidung tragen, an der quasi Pfeile befestigt sind, die eben auf diese Problemzonen hinweisen.
Auch der "Bockwurstlook" ist nicht wirklich gefragt. Knallenge Jeans sollten eben nur Mädels tragen, die die entsprechende Figur haben. Und wenn denn noch die Pölsterchen an den Seiten herausquellen, wird es richtig übel. Dazu vielleicht noch ein Oberteil, welches den Bauch und die Oberweite sehr unvorteilhaft betont und fertig ist das perfekte Bild, welches mir einen gewissen Würgreiz verschafft.

Am liebsten wäre ich ja zu den beiden Mädels, welche die dreissig bestimmt schon überschritten hatten, rübergegangen und hätte denen mal so ein paar Tipps und Tricks für eine ansprechende Bekleidung gegeben. Aber dazu war ich denn heute Morgen noch nicht wach genug. Zumal mich die leicht osteuropäischen Gesichtszüge ebenfalls ein bisschen abgeschreckt haben. Also mit der Kroatenmafia möchte ich es mir nicht unbedingt verscherzen und da ich jeden Morgen mit der gleichen Bahn fahre, würde man mich bestimmt finden. Den Rest möchte ich mir gar nicht vorstellen.

Vielleicht sollte ich auch meine Ansprüche einfach ein bisschen runterschrauben oder einfach wegsehen … ist vielleicht gesünder und ich erleide nicht fast jeden Morgen Panikanfälle.
Ich werde mich einfach hinter meinem Buch verstecken bzw. einfach nicht die Augen zu weit aufmachen … zumindest nicht morgens. Den restlichen Tag über erschrecke ich mich zum Glück nie so stark. Dazu bin ich ab der Mittagszeit schon zu abgestumpft.

In dem Sinne … immer schön aufpassen beim Shoppen und drauf achten, was man wie anzieht.

02 März 2007

Wieder mal ein kleiner Liedtext ... aus gegebenem Anlass

Irgendwie läuft es bei uns im Büro momentan alles andere als rund.
Dabei sind es nicht mal Schwierigkeiten innerhalb des Teams oder mit Kunden. Das wäre noch ziemlich einfach zu lösen. Das eine oder andere klärende Gespräch und das wäre es dann.
Sind ja schliesslich alle erwachsene Menschen … so mehr oder weniger.

Aber wenn manche Chefs meinen, sich in die Politik und die Aufgabengebiete anderer einmischen zu wollen, dann wird's gefährlich. Ich hatte in meinem Leben noch nie solche Magenkrämpfe, wenn ich einen bestimmten Namen eines Niederlassungsleiters höre. Und das soll schon was heissen. Ich hab ja schon mit vielen gestörten Leuten zu tun gehabt, aber so ein Mensch ist mir bis heute auch noch nicht begegnet. Schlimm ist nur, wenn genau solche LEUTE Macht bekommen bzw. meinen, diese zu haben.

Und genau dieser Person ist der nachfolgende Songtext gewidmet:

Die Sterne
Was hat dich bloss so ruiniert

Warst Du nicht fett und rosig.
Warst Du nicht glücklich,
bis auf die Beschwerlichkeiten.
Mit den anderen Kindern streiten.
Mit Papa und Mama.

Wo fing das an und wann.
Was hat dich irritiert.
Was hat dich bloß so ruiniert.
Daß sie nicht zuhören wollten
oder nichts glauben.
Waren sie dumm.
Zu dumm um zu verstehen,
wovon Du erzählt hast.

Wollten sie die Wahrheit rauben
und dich einsperren, in ihren Kaktusgarten.
Konnten sie damit nicht warten.

Was hat dich bloß,
was hat dich bloß,
was hat dich bloß so ruiniert.
Wo fing das an, was ist passiert.
Hast Du denn niemals richtig rebelliert.
Kannst Du nicht richtig laufen,
oder was lief schief.

Und sitzt die Wunde tief in deinem Inneren.
Kannst Du dich nicht erinnern.
Bist Du nicht immer noch Gott weiß wie privilegiert.
Was hat dich bloß so ruiniert.Was hat dich bloß so ruiniert...

In dem Sinne … ich muss jetzt wirklich mal was für die Verbesserung meiner Laune tun und mich in die Arbeit stürzen, die hoffentlich ein wenig angenehmer ist. Und natürlich mich innerlich auf das kommende Wochenende freuen. Immer nett lächeln.
*grrr

01 März 2007

Der Zauber einer Excel-Tabelle

So … es ist vollbracht. Nach fast drei Stunden habe ich mein nervenaufreibendes Werk beendet und die meine mega coole Tabelle zur Auswertung bestimmter Daten via Mail an meinen Cheffe gesandt. Zum Glück ist er heute nicht mehr da und kann erst Morgen rummotzen.

Also bleibt mir für heute mein Triumph noch erhalten und ich kann so in einer Stunde das Büro mit stolz geschwellter Brust verlassen. Habe schliesslich das riesige Tabellenwerk erstellt und kann es bestimmt bald mit allen möglichen sinnigen und unsinnigen Daten füllen.

Denn was macht bei uns in der Abteilung eine gute Tabelle aus? Ich will's Euch gerne verraten.
Man sollte die Tabelle folgendermassen gestalten:

- viele Eingabefelder für noch mehr Daten
- das Ganze möglichst so unübersichtlich, dass man auf den ersten Blick gar nicht weiss, worum es eigentlich geht
- natürlich ganz viele Formeln und Auswahlbuttons
- möglichst so viele Spalten, dass man es nicht auf ein A4-Blatt gedruckt bekommt
- Schriftgrösse 6 bis 8 … und natürlich Ansichtsgrösse von maximal 80% … da ist der Augenschaden förmlich vorprogrammiert
- das ganze Werk noch abgerundet mit jeder menge Fussnoten und Warnhinweisen
- eine vernünftige Auswertbarkeit durch Dritte darf auf keinen Fall gegeben und nur durch den
Ersteller der Tabelle möglich sein (Cheffe … du kannst mich also nicht feuern, du brauchst mich … hi, hi)
- und natürlich nicht zu vergessen … die einzugebenden Daten müssen derart verschleiert sein, dass nur positive Deutungen und Auswertungen möglich sind. Schliesslich wollen wir doch ein positives Ergebnis erzielen. Negative Sachen machen sich so schlecht für den Bonus.

Also … jetzt könnt Ihr Euch sicherlich vorstellen, dass jemand wie ich, der mal irgendwann das Erstellen von sinnvollen Tabellen und den dazugehörigen Kalkulationen in diversen Seminaren und Workshops beigebracht bekommen hat, an dieser Aufgabe fast scheitert. Aber eben nur fast.

Gestern hatte ich ja schon fast alle Hoffnung aufgegeben, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Verzweiflung und Selbstmordgedanken beherrschten während der Arbeitszeit meine kleine Gedankenwelt. Schliesslich erwartete man von mir das fast Unmögliche.

Aber dann .. heute nach einem ausgiebigen Mittagessen mit Schatzi im grossen schottischen Fast-Food-Tempel und einem herbstlichen Spaziergang durch das schön verregnete Zürich kam mir die zündende Idee für meine Tabelle. Also frisch ans Werk gemacht, ein kleines Brainstorming und Mindmapping mit mir selber gemacht und schon ging es los. Excel aufgerufen, die mühsam erarbeiteten Gedanken in die gewünschte Form gebracht und keine drei Stunden später war es fertig … ein Meisterwerk der Excel-Tabellen-Kunst.

Nur schade, dass ich es jetzt keinem Kollegen mehr präsentieren und tüchtig eine Runde auf den Putz hauen kann. Sehr schade … aber Morgen ist ja auch noch ein Tag und da werde ich mächtig einen auf dicke Tasche machen … mit meiner Excel-Tabelle.

Das die restliche Arbeit des heutigen Nachmittags dabei auf der strecke blieb, ist eigentlich auch egal. Schliesslich hatte ich ja Auftrag von Cheffe und das geht natürlich vor. Was interessieren schon die Kunden, die auf irgendwelche nichts sagenden Antworten auf sinnlose Fragen warten. Ist doch egal … eine weitere Tabelle zur Auswertung unserer Tätigkeiten geht selbstmurmelnd vor. Und wehe es sagt jemand etwas anderes. Der Bekommt es aber mit mir zu tun.

In dem Sinne … wenn man nur will, kann man alles bis ins Unendliche in einer geschmeidigen Tabelle verschleiern. Man muss nur wollen.

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