26 Juni 2007

Die Klebrigkeit der schlechten Angewohnheit

Jeder Mensch hat sie, jeder Bewohner unseres kleines Planeten kann sie bei anderen teilweise nicht ausstehen, man versucht teilweise dagegen anzukämpfen, aber trotz aller guten Vorsätze kleben sie an einem wie Kletten nach einem Marsch durchs Unterholz.

Die Rede ist nicht von Verwandten, Bekannten oder den Krümeln der letzen kulinarischen Schweinerei sondern von den kleinen und manchmal recht lästigen schlechten Angewohnheiten.

Ich persönlich habe ja eine ganze Menge davon und hier mal die Top 3 meiner am besten gepflegten schlechten Gewohnheiten:

Ich schiebe Dinge, die ich eigentlich schon gestern erledigt haben sollte, bis kurz vor knapp auf und komme dadurch oftmals in die eine oder andere zeitliche Bedrängnis. Kann manchmal schon recht nervig sein, wenn man sich auf den letzten Drücker was aus dem eh schon strapazierten Hirnschmalz quetschen oder wie ein angestochenes Meerschweinchen durch die Gegend düsen muss.

Ich liebe es, Leuten, die ich mag, gnadenlos den Spiegel ihrer eigenen Schwächen vor die Nase zu halten. Das nur leider nicht auf eine direkte und nette Art und Weise. Meistens verpacke ich diesen Spiegel in diversen ironischen Bemerkungen und Andeutungen, die manchmal auch mehr als falsch verstanden werden können. Ist schon so das eine oder andere Mal mächtig in die Hose gegangen und hat mächtig gemüffelt.

Ich tue Dinge, von denen ich genau weiss, dass sie mir nicht gut tun. Das Rauchen ist zum Beispiel eine dieser Sachen, die man möglichst lassen sollte, solange man krank oder zumindest kränklich bin. Nur leider ist die Sucht manchmal grösser als meine Vernunft. Aber die Rache der Erkältung folgt sofort in Form eines gnadenlosen Hustenanfalles. Selber Schuld ...

Natürlich habe ich auch noch so die eine oder andere kleine schlechte Gewohnheit, aber die fallen mir meistens gar nicht mehr so wirklich auf. Erst wenn ich jemanden so richtig vor den Kopf gestossen habe, werden sie mir wieder bewusst und tief in meinem Innersten gelobe ich Besserung ... bis zum nächsten Ausrutscher.

Und denn stehe ich da, schüttele mich kräftig und hoffe, dass die schlechten Gewohnheiten von mir abfallen wie reife Früchte von einem Baum. Nur leider sind die meisten dieser faulen Früchtchen selten so reif, dass sie von alleine abfallen und ich muss mich schon ziemlich rütteln und schütteln, um die eine oder andere schlechte Gewohnheit loszuwerden. Nur diese kleinen klebrigen Dämonen sind ziemlich hartnäckig und wollen sich einfach nicht trollen. Da wird sich teilweise so richtig in meinem Inneren eingekrallt, meterdicke Taue werden angebracht und um nichts in der Welt will sich der Klebstoff von mir lösen.

Genau zu diesem Zeitpunkt sind dann heftige Massnahmen gefragt. Es heisst, den plattgegessenen Hintern hoch zu bekommen, die Kurve zu kriegen und Vollgas zu geben. Klingt in der Theorie ziemlich einfach, ist es in der Praxis aber bei Weitem nicht ... leider. Aber ich bin dran und werde schon noch ein Mittel gegen klebrige Masse, welche die schlechten Angewohnheiten und mich verbinden, erfinden. Versprochen ...

In dem Sinne ... manche Angewohnheiten sollte man hegen und pflegen, andere so schnell wie möglich loswerden. Aber es liegt immer einen einem selbst, was man tut oder lässt. Amen ...

25 Juni 2007

Der Herr der Viechers

Schatzi ist beim Training und auch Master of the Chaos Dan ist in der grossen weiten Welt unterwegs.
Nur klein lorretti, der ja bekanntlich an einer schwerer Erkältung leidet (oho ...) ist an das heimische Sofa gefesselt und geniesst literweise Fencheltee mit Honig.

Aber nicht das mir da langweilig wird ... ganz im Gegenteil. Denn schliesslich sind ja die drei wilden Kreaturen noch da und halten mich mit diversen Schmuseeineinheiten wach.

Danke ... wenn ich Euch nicht hätte ...





In dem Sinne ... wozu sich mit Menschen rumschlagen. Die drei Wiechers widersprechen wenigstens niemals.
Klein lorretti und sein Streichelzoo ... Herz was willste mehr.

Ode an die Stärke der Frauen

Endlich habe ich es mal wieder geschafft … ich habe mich ziemlich erkältet und habe darin einen guten Grund gesehen, den heutigen Tag nicht im Büro verbringen zu müssen.

OK … ich war heute schon mal im Büro. Hab es wirklich versucht. Aber nachdem mir die halbe Belegschaft zu verstehen gegeben hat, dass ich mit meiner roten Nase, den glasigen Augen und der sehr nasalen Aussprache nicht wirklich glaubwürdig rüberkomme und selbst Cheffe meinte, dass ich mich richtig Bett und Ruhe verkrümeln solle, habe ich ganz schnell und ohne gross nachzudenken das Weite gesucht.

Wie sich im bisherigen Verlauf des Tages herausstellte, war dies auch genau die richtige Entscheidung. Ich habe zwischenzeitlich mehr als 100 Liter Wasser ausgeschwitzt, eine Schwindelattacken hinter mich gebracht und auch den einen oder anderen Hustenanfall hab mich hoffentlich ohne grösseren Schaden überlebt.

Und was ich natürlich auch hatte, war jede Menge Zeit zum Nachdenken. Und dabei stellte sich mir ständig die gleiche Frage: Wie überleben eigentlich Frauen so etwas? Wir Männer sind ja mehr oder weniger dafür bekannt, dass, sobald wir nur ein leichtes Kribbeln in der Nase haben, der komplette medizinische Notfallapparatismus in Gang gesetzt wird und lebensrettende Massnahmen erforderlich werden.

Aber nicht so bei Frauen. Ich brauche mich nur in meiner näheren Umgebung umschauen. Bestes Beispiel für den gnadenlosen Willen zum Überleben hat Schatzi. Die hatte die Erkältung schon lange vor mir (gefühlte 100 Wochen, tatsächliche 5 Tage) und was macht die … die geht zur Arbeit, als wenn nichts wäre. Auch wenn man ihr mehr als einmal sagt, dass sie sich doch mal erholen soll … vergesst es. Aber meint ihr, dass hat ihre Arbeitswut trotz gefühltem 40 Fieber in irgendeiner Form gebremst? Nee … ganz im Gegenteil … Das Geschäft würde ja ohne sie nicht laufen und ausserdem … wo kämen wir denn da hin, wenn sie genau weichlich wäre wie der Rest der WG. Durchhalten bis zur letzten Patrone bzw. letzten Saridon (für die deutsche Leserschaft: Saridon = so was ähnliches wie Aspirin nur heftiger).

Und Schatzi ist leider kein Ausnahmefall. Meine geliebte Mama ist da genauso. Und wenn man den Kopf schon unter den Armen trägt, man muss sich zur Arbeit schleifen. Sowas kann doch kein normal denkender Mann verstehen. Natürlich hat Mama auch versucht, ihre beiden Söhne entsprechend zur Härte sich selbst gegenüber zu erziehen, aber hat’s was genützt? Die Frage beantwortet sich von alleine … ich bin erkältet, zu Hause und leide … schnief.

Zum Glück gibt es natürlich nicht nur solche starken Mädels wie Schatzi oder meine Mama oder meine kleine Schwester oder die nette Charlette oder oder oder …
Einige über alles geliebte und geschätzte Teamassistentinnen toppen das ganze männliche Jammerverhalten noch um einiges. Die gehen schon früher nach Hause, wenn sie nur den Verdacht auf eine sich heranschleichende Erkältung oder sonstige Beschwerden haben. Als wenn sie einen achten Sinn dafür hätten.

In dem Sinne … auch Jammern auf hohem Niveau will gelernt sein. Deswegen werde ich noch ein bisschen üben gehen. Und Ihr Frauen da draussen … ihr habt meine vollste Bewunderung für das Ertragen so unmenschlicher und grausamer Schmerzen, welche aufgrund von Hals-, Nasen und Ohrenschmerzen entstehen. Ein „Hoch“ auf die Frauen !!!

17 Juni 2007

Hitze und wirre Gedanken

Nach einem sehr amüsanten gestrigen Abend ist heute schon wieder der letzte Tag des Wochenendes in vollem Gange. Man könnte auch ganz böse behaupten, dass das Wochenende eigentlich schon wieder gelaufen ist. Aber ganz so schlimm ist's denn auch nicht. Schliesslich liegen noch ein paar Stunden zwischen dem süssen Nichtstun und der montaglichen Aufsteherei und Quälerei. also heisst es, die Zeit möglichst sinnlos bzw sinnvoll zu verbringen.

Eigentlich müsste ich ja bei dem super Sommerwetter unterwegs sein, mich zu tausenden anderen Leuten an die diversen Seen gesellen und mir die Sonne auf mein zartes Haupt brennen lassen. Aber mal ehrlich ... welcher einigermassen unnomrlae Mensch macht schon so etwas. Da bleibe ich doch lieber in meiner temperaturmässig einigermassen angenehmen Zimmer, dunkel das Fenster ab und geniesse den Wind, der mir mein Ventilator um die Nase weht.

Auch brauche ich nicht reden, keine Duiskussionen um irgendwelche Themen führen, für die ich mich momentan nicht im geringsten interessiere. Ich brauche niemanden in die Augen blicken und mich für das, was ich tue, zu rechtfertigen. Ich kann meinen Gedanken nachhängen, mich in Tagträume flüchten und mir ein Leben vorstellen, dass nicht so verwirrend und selbstvernichtend ist.

Denn im Moment will ich eigentlich nicht viel mehr als meine Ruhe, meine Ecke, in die ich mich verkriechen kann und mein eigenes "Ich" wiederfinden. Das ist nämlich momentan nicht mehr da. Hat sich verkrochen, versteckt, sich verkrümelt ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Sauerei das. Lässt mich einfach so alleine in der Gegend rumstehen und ich muss jetzt zusehen, wie ich ohne auskommen werde.

Aber nicht mit mir ... ich werde es schon wiederfinden und oder mir einfach ein anderes suchen. Gibt genug "Ichs", die förmlich darauf warten, das meinige zu werden. Nur ob ich das will, ist die andere Frage. Denn eigentlich hat mir mein "Ich" ganz gut gefallen und ich wollte es nicht hergeben. Aber jetzt ist es gegangen und es wird wohl Zeit, sich von ihm in einer stillen Minute zu verabschieden und wieder auf die Suche zu machen. Das mit aller Konsequenz und dem eisernen Willen, es das nächste Mal nicht wieder einfach so gehen zu lassen. Es hat schliesslich viel Zeit und Mühe gekostet, dieses "Ich" aufzuziehen. Aber was soll's ...

Die Frage, die mich aber in der Beziehung am meisten beschäftigt, ist, wie es soweit kommen konnte. Habe ich als grosser Erzieher versagt? Was hätte ich anders machen können oder auch sollen? Warum entwickeln sich die Dinge machmal ganz anders als man sich das vorgestellt und erhofft hat? Gibt es da oben/unten/in der Mitrte jemanden, der meint, mir ständig in meinen Kram reinfuschern zu müssen? Und nennt das ganze denn vielleicht noch "Schicksal"? Wehe, wenn ich den erwischen, der lernt mich mal von einer ganz anderen Seite kennen. Und die Seite ist nicht gerade angenehm. Also grosser Meister des "Schicksals" ... lass mich in Ruhe und suche dir jemand anderen, den du verarschen kannst.

In dem Sinne ... seht zu, dass Ihr immer schön auf Euer eigenes "Ich" aufpasst. Ansonsten ist es schneller weg, als man bis drei zählen kann. Und das wäre doch alles in allem mehr als schade ...
Ich suche mal weiter, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

16 Juni 2007

Wilde Zerstörungswut

2007 ist jetzt ein knappes halbes Jahr alt und wir gehen schon wieder stramm auf die Weihnachtsfeiertage zu. Mich wundert es eh schon eine ganze Weile, dass die Geschäfte in der Innenstadt und den diversen Einkaufszentren noch keine Weihnachtsutensilien verkaufen.
Aber dauert bestimmt nicht mehr lange.

Fazit für dieses Jahr meinerseits:
So wie das Jahr bisher lief, muss es nicht unbedingt weitergehen.

Neben den kleinen und mittelschweren nervlichen Aufreibungen im Geschäft, einigen kleinen Leichen, die dezent in den Keller geräumt wurden und üblichen zwischenmenschlichen sagen wir mal Unfällen gab es soeben das erste wirkliche Todesopfer. Zum Glück betrifft es niemanden aus Fleisch und Blut sondern jemanden vorwiegend aus Holz und Metal … genau … Esmeralda ist tot. Meine letzte Anschaffung im Bereich „Unterhaltung und seelischer Ausgleich“ hat sich heute mit einem lauten Knall von mir verabschiedet. Genau … die Rede ist von meiner neuen E-Gitarre namens Esmeralda.

Dabei kam es ziemlich unerwartet und ging so schnell, dass ein Eingreifen fast unmöglich war. Nichts ahnend nahm ich sie sanft und behutsam in die Finger, wollte mir den Gurt um die Schultern legen und ein paar muntere Lieder für mich und den Rest des Dorfes zum Besten geben. Und genau da passierte es. … der Gurt war nicht richtig dran und sie stürzte gefühlte 100m (tatsächliche 100 cm) in die Tiefe, prallte auf und brach sich den Hals. Ein glatter Bruch. Begeisterung … Bestürzung …Panik … Resignation … so ungefähr mein Befinden innerhalb weniger Sekunden.

Mittlerweile hab ich mich wieder ein wenig gefangen, der Puls rast nicht mehr ganz so sehr und ich kann wieder einen klaren Gedanken fassen. Mal schauen, wie es weitergeht und ob sie vielleicht doch noch in irgendeiner Form bzw. Weise zu retten ist. Drückt mal die Daumen.

Aber genau dieses Ereignis spielt so ein bisschen die vergangenen Monate wieder. Egal was ich anfasse, beginne bzw. begonnen habe, es gleitet mir nach und nach aus den Fingern. Kaum etwas ist noch so, wie es im vergangenen Jahr war und kaum etwas ist noch in irgendeiner Form unter meiner Kontrolle. Eher das Gegenteil passiert immer öfters.

Das Schlimme ist allerdings, dass ich genau dies nicht gemerkt habe und demzufolge auch nicht das Ruder in die Hand nehmen, gegensteuern und in irgendeiner Weise etwas tun konnte. Allerdinsg bin ich nicht wirklich unschuldig an dem Ganzen, was so momentan nicht gerade in den mir vorschwebenden Bahnen verläuft. In ganzen drei Wörtern ausgedrückt „Pure Ignoranz meinerseits“.

Mittlerweile ist die eine oder ander Blase geplatzt, Dinge haben ihre Unschuld verloren und manchmal macht sich Ratlosigkeit in mir breit. Egal wie ich manche Sachen auch angehe, ein Erfolg ist nicht absehbar. Ganz im Gegenteil … ich hab das Gefühl, alles nur noch schlimmer zu machen. Mit jedem Atemzug, mit jedem Satz, mit jeder Geste … alles scheint falsch und zerstörerisch zu sein.

Und leider kenne ich mich zu gut. Bei dieser Ratlosigkeit wird es nicht bleiben. Innerhalb kürzester Zeit kommt eine gewaltige Prise Ignoranz und Sturheit dazu. Und schlussendlich wird das ganze in einem ungeplanten und unvorhersehbaren Aktionismus enden, der in keiner Weise produktiv und längerfristig wohltuen ist. Und eine Sache weiss ich dabei ganz genau … ich werde wiedermal mehr verlieren als gewinnen. Zumindest mittelfristig. Was langristig ist, weiss ich eh nicht. Dazu gab es in meinem Leben schon zu viele Wendungen, die alles andere als vorhersehbar waren. Aber was soll’s … wird ja sonst auch langweilig.

In dem Sinne … ich weiss auch nicht. Kopf wie Flasche leer. Habe fertig.

14 Juni 2007

Mord und Totschlag im Zeichen des goldenen Affen

So Leute … da bin ich wieder … nach drei Tagen ziemlicher Blog-Abwesenheit bin ich wieder da. Grösser, schöner und stärker denn je. So ganz freiwillig war diese Abwesenheit zwar nicht, aber ich muss sagen, dass während dieser zeit so die eine oder andere Idee gepflanzt, grossgezogen und anschliessend wieder dezent in den Müll geworfen wurde.

Hier vielleicht erstmal ein kurzer Bericht meiner vergangenen drei beruflichen Tage.
Ich bin von Cheffe vor geraumer zeit dazu auserwählt worden, mir mal unsere Prozesse in einer Backoffice-Einheit ansehen zu dürfen. Schliesslich muss ja was mit dem Zeugs, welches hier tagtäglich produziere, passieren. manchmal hatte ich zwar schon das Gefühl, dass einige Sachen mal einfach so im sprichwörtlichen Nirwana verpuffen. Aber in den vergangenen drei Tagen bin ich diesbezüglich eines Besseren belehrt worden. Nichts verpufft so einfach. Vor der grossen Verpuffung kommt es erst zu einer gewissenhaften und akribischen Prüfung und erst denn löst sich so die eine oder andere Idee in Wohlgefallen auf und das Endergebnis sieht dann ganz anders als von mir geplant aus. Schon sehr interessant zu sehen, mit welcher durchdachten und wohl konzipierten Effizienz mancherorts gearbeitet wird. Also wenn ich so arbeiten würde … denn "gute Nacht Marie" … der Tag müsste mehr als 48 Stunden haben und selbst denn würde ich niemals sagen könne, dass ich es geschafft habe. Aber was soll's … Hauptsache das Ergebnis stimmt.

Ein sehr positiven Nebeneffekt hatte die ganze Infoaufenthaltssauce schon … mal drei Tage keinen Anzug angehabt, lässig in Jeans und T-Shirt durch die Gegend getrampelt und spätestens um 16:00 Uhr Feierabend. Könnt eich mich doch glatt dran gewöhnen. Aber jetzt hat mich das tägliche Geschäft mit all seinen Annehmlichkeiten wieder und endlich darf ich auch wieder Anzug und Krawatte tragen.

Und was gibt's sonst so Neues?

Na da ist doch noch was … allerdings noch nicht passiert. Betrifft mein Hauptaugenmerk momentan und zwar die Nachmietersuche. Diese gestaltet sich trotz diverser Aktivitäten mehr als schwierig und fast unmöglich und ich sehe uns schon zwei Monate doppelt Miete zahlen. Es gab zwar schon mehr als genug Abfragen der Anzeige und auch der extra dafür gebastelten Homepage aber Anrufe, Anfragen oder gar Besichtigungen der Wohnung … Fehlanzeige in höchster Potenz. Bis gestern. Endlich mal eine telefonische Anfrage. Und die wollen sich die Hütte sogar ansehen. Potz Blitz … bin ich ja schon mal mächtig drauf gespannt.

Die potentiellen Nachmieter kommen aus Deutschland, ums genau zu sagen aus Hamburg … Eine kleine Familie, die es in die Schweiz aus beruflichen Gründen zieht und die was draussen auf dem Land suchen. Und ländlich … das ist's schon bei uns ziemlich. Wald, Wiesen und ein paar Bauern, die noch in mühsamer Arbeit unter aktiver Mithilfe einiger osteuropäischer Helfer die Felder in vorbildlicher Art und Weise bewirtschaften. "Landmensch" was willste mehr. Und das ganze vor den Toren Zürichs. Jedenfalls sind die am Freitag in der Gegend um sich so die eine oder andere Wohnung anzuschauen. Und wir sind die letzten auf der Besichtigungstour. Also gute Chancen, denn die letzten Wohnungen behält man meistens am Besten in Erinnerung.
Was ich da schon ziemlich Übles rausgehört habe war, dass sie anscheinend keine Ahnung von der Schweiz und den hier herrschenden Sitten und Gebäuchen haben. Wieder einmal ein paar Deutsche mehr, die denken, dass das Leben in der Schweiz wie das in Deutschland ist. na die werden sich noch umschauen. Ich hoffe bloss, dass sie denn rechtzeitig die Kurve bekommen.
Ansonsten werden die mächtig auf die Nase fliegen und sich zu den hier so beliebten "A-Deutschen" entwickeln. Und von denen hat es mittlerweile schon genug hier. Ich bin jedenfalls schon mächtig gespannt drauf und werde berichten.

In dem Sinne … vieles ist im Wandel und die Welt dreht sich immer schneller. Vielleicht ist mir deswegen in letzter Zeit so oft übel. Prost!!!

08 Juni 2007

Vom Glück verfolgt

G8 – nicht mal ein Wort oder irgendwas, was danach ausschaut und doch beherrscht bzw. beherrschte es in den vergangenen Jahren nicht nur den Hohen Nordosten Deutschlands, sondern auch in der örtlichen Presse Zürichs und Umgebung war doch das eine andere Mal etwas mehr oder weniger lustiges über diese Veranstaltung der Schönen und Mächtigen zu lesen.

Genau das bedeutete auch für mich, dass ich mal wieder meiner Heimat mehr oder weniger nahe gekommen bin. Denn für alle, die es nicht wissen oder schon wieder vergessen haben, ich komme ursprünglich genau aus der Gegend.

Jawohl … stolz schwillt die Brust, die Stimme wird entsprechend erhoben und nicht ohne Heimatgefühle stehe ich dazu … ich bin genau dort, wo sich so liebevoll eins auf die Mütze gegeben wurde, auf die Welt gekommen … und zwar in Bad Doberan.
Ihr braucht jetzt nicht nachzuschauen … Bad Doberan liegt ca. 4 km von Heiligendamm und somit auch vom Schauplatz diverser Unstimmigkeiten zwischen den kleinen grünen Männchen und den jutetaschenbewaffneten "Ich-bin-mal-pauschal-dagegen"-Demonstraten entfernt. Was eigentlich bei den ganzen Berichten verschwiegen wurde, ist die Tatsache, dass Heiligendamm gar keine eigene Gemeinde ist sondern zur Stadt bad Doberan gehört.

Na jedenfalls bin ich dort geboren, aufgewachsen, habe in Doberan lesen und schreiben und noch manch anderen Unsinn gelernt. Genau an dem Strandabschnitt, wo wilde Seegefechte tobten, habe ich meine ersten zarten Schwimmversuche unternommen und bin kläglich abgesoffen. Nur einen Kilometer weiter habe ich auf einer von diversen wilden Strandpartys so manche Gehirnzelle feuchtfröhlich und bereitwillig dem Teufel Alkohol überschrieben. Und "by the way" auch meine Unschuld verloren. Damals …

Erste zarte zwischenmenschliche Kontakte fanden genau an den immer wieder in der Presse gezeigten Orten und Strandabschnitten statt und gerade an dem des genannten Wasserkraftwerk war der Treffpunkt von meinem ehemaligen guten Freund und mir, wenn es etwas wichtiges zu bequatschen gab.

Was haben wir uns für wilde Rennen auf dem Weg von Doberan nach Heiligendamm geliefert, zuerst mit den Fahrrädern, später dem unsern aufgestylten Mopeds. Ständig mit der Angst im Nacken, von einem diensteifrigen Polizisten erwischt zu werden. denn so wirklich Original war an den Kisten nichts mehr.

Ja da kommen Erinnerungen hoch und meine Augen fangen an, ein wenig feucht zu werden. Dies könnte allerdings an den umherfliegenden Pollen liegen. genau weiss ich das auch nicht so.

Auf der einen Seite hat es mich schon traurig gemacht zu sehen, was da alles so passierte. Zumal ich so gut wie jeden Strauch, jede Wiese und jedes Haus kenne. Traurig auch, weil ich weiss, was es für die Region und den damit verpassten Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft bedeutet. Gewonnen oder profitiert hat kaum niemand von dieser Veranstaltung. Ich hoffe nur mal, dass es genug Werbung für die Schönheit meiner Heimat war und der eine oder andere vielleicht auch mal so ganz privat den Weg dorthin findet.

Andererseits … ein gewisses Gefühl von Stolz schleicht sich da schon ab und zu mal bei mir ein. Meine Heimat im Zentrum der weltweiten Öffentlichkeit zu sehen und sagen zu können, dass man genau da herkommt, das hat schon was. Noch nie wurde ich so oft über diese Gegend von Bekannten und Kollegen über meine Heimat ausgefragt, noch nie hat man überhaupt wirklich realisiert, wo ich herkomme, wo meine Wurzeln und das damit auch ab und zu zutage tretende Verständnis für die Dinge des Lebens kommen. Wir Mecklenburger sind nämlich schon so ein Volk für uns und bestimmte Dinge, die ich sage und tue sind tief mit diesem super schönen Flecken Erde verbunden. *schnief

Natürlich habe ich stets Live-Berichterstattung seitens meiner Eltern bekommen, die ja nicht wirklich weit weg vom Geschehen wohnen. Und da hört man schon noch das eine oder andere, was man vielleicht in der Presse nicht zu sehen, Hören oder Lesen bekommt. Sehr spannend, sehr frustrierend, sehr aufwühlend und doch auch beruhigend. Manchmal sehr aufwühlend und dann doch wieder sehr nachdenklich machend. Alles in allem sehr schwer zu beschreiben.

Ab heute ist der ganze Spass wieder vorbei, jeder geht wieder seiner Wege und denkt hoffentlich ein bisschen darüber nach, was er getan hat oder hätte tun können.

In dem Sinne … das Zuhause ist dort, wo das Herz ist, eine Heimat aber stets das, was einem zu dem hat werden lassen, was man heute ist. Ist zumindest bei mir der Fall. Und alles weitere weiss der Fuchs … ist nämlich ein schlaues Tierchen. Schönes Wochenende …

06 Juni 2007

Im Dunstkreis des Vertrauens …

Wat für ein geiler Titel für einen neuen Blog-Post. Musste jetzt einfach mal so raus, wobei es eigentlich nicht wirklich was mit dem heutigen Thema zu tun hat. Vielleicht ganz entfernt … aber auch nur vielleicht. Na mal schauen, denn meistens entwickelt sich so ein "Beitrag" erst beim Schreiben und in der Regel weiss ich am Anfang noch gar nicht wirklich, was ich wieder so schreiben oder welche Weissheiten ich ins Volk bringen will. Natürlich habe ich so einen Gedanken, ein Ärgernis oder ein lustiges Ereignis im Kopf, aber ob daraus was wird, zeigt sich meistens erst beim Schreiben. Na egal … ich fange einfach mal an, Buchstaben in einer mehr oder weniger sinnvollen Art und Weise aneinander zu reihen und daraus Sätze zu bilden.

Wo wir gerade bei der Aneinanderreihung von Buchstaben zu Wörtern, Wörtern zu Sätzen und Sätze zu einem Ganzen sind … wie kann man eigentlich jemanden nett, freundlich und ohne jede Form von Ironie und/oder bitterbösem Sarkasmus sagen, dass der- oder diejenige endlich mal die Klappe halten soll? Ist momentan so die zentrale Frage meines Miniuniversums mit Namen "Büro".

Unsere hochgeschätzte und extrem mitteilungsbedürftige Assistentin telefoniert nämlich schon wieder seit Stunden mit Ihrer Mama und so langsam geht mir das mächtig auf die Nüsse. Eine ganze Weile konnte ich das geschickt ignorieren, aber mittlerweile ist so ein Punkt erreicht, wo ich am liebsten ihr Telefon lahm legen würde … und zwar so, dass sie es in den nächsten Stunden nicht mehr gebrauchen könnte.

… oh … es gibt einen Gott und er hat mich erhört …

Sie hat endlich aufgelegt und es herrscht wieder eine entspannte Ruhe in meinem ehemaligen Herrschaftsgebiet. Freude stiller Götterfunken …
Nur das Klappern der Tastaturen ist zu hören, gelegentlich unterbrochen vom Warten auf eine Inspiration oder dem Wunsch, einfach nach Hause zu gehen. Ansonsten … Stille … wohltuende Stille.

Mittlerweile hat sich der beim Besuch des gestrigen "Wolfmother"-Konzertes eingefangene Tinitus auch wohlwollend verabschiedet und mein Gehör scheint wieder einigermassen normal zu funktionieren. Kein Pfeifen mehr und auch das Rauschen hat langsam aber sicher nachgelassen. Ist schon echt eine Wohltat, wieder normal zu hören.

Das Konzert (für die, dies interessiert) war so im Grossen und Ganzen nicht so schlecht, allerdings war die Lautstärke der Musik nicht angemessen. Klar … guten Rock hört man laut, sehr laut sogar. Aber man sollte schon aufpassen, dass es sich nicht überschreit sich nicht überschreit, sodass man dadurch die feinen Feinheiten der Musik gar nicht mehr wahrnehmen kann. Und genauso war's nämlich gestern Abend. Wenn ich schon sage, dass es zu laut war, denn hätte manch Normalsterbliche es wohl gar nicht mehr ausgehalten. Aber was soll's … ich war dabei und ich hab's überlebt.

Ein grossen Vorteil hatte gestern Nacht dieses Rauschen, Summen und Pfeifen … ich konnte nicht wirklich einschlafen und mir daher mal wieder so den einen oder anderen Gedanken machen. Was einem da so durch den Kopf geht … schon Wahnsinn. War zwar einige ganze Menge Dummfug dabei, aber so der eine oder andere gute Gedanke war schon dabei.

Unter anderem war ein grosses Thema meiner nächtlichen Grübelei der folgende Gedanke "Wem kann und will ich vertrauen und sind dies denn auch gleichzeitig meine Freunde?" Wirklich ein spannendes Thema so gegen halb zwei Uhr morgens. Leider bin ich zu keinem befriedigenden Schluss gekommen. Denn gerade als ich fast den ultimativen Gedanken und somit auch die lange ersehnte Lösung hatte … tja … da bin ich wohl dann eingeschlafen. So ein Mist aber auch. Fragen, die meine kleine Welt bewegen kurz vor der definitiven Lösung und ich Schlafnase penne ein. So etwas kann auch nur mir passieren.

Oder war es vielleicht ein Wink des Schicksals? Vielleicht sollte ich die Lösung gar nicht finden und weiterhin im Dunkeln tappen? Vielleicht gibt es ja gar keine allumfassende Lösung und manche Geheimnisse müssen immer bestehen bleiben. Vielleicht sorgt ja eine dunkle Macht, die tief im Universum ihre Kreise zieht, dafür, dass wir mehr oder weniger dumm sterben? Fragen über Fragen … und keine Lösung in Sicht.

So … und damit schliesst sich der Kreis, alles ist für heute gesagt und ich brauche jetzt erstmal frische Luft. Das eben Geschriebene macht mir denn doch ein wenig Angst. Vielleicht liegt es ja daran, dass das ganze Büro nach Lösungsmittel riecht. Nebenan auf der Baustelle kleben die Handwerker gerade frische Dachpappe aufs Dach und sämtliche betäubenden Dämpfe ziehen zu uns rein. Fühle mich langsam aber sicher ziemlich *grins* … total benebelt. Ich hoffe, dass merkt hier niemand.

In dem Sinne … der Raucherraum ruft. Mal sehen, was es da so neues gibt. Vielleicht je schon Neuigkeiten von der Baggerfront.

05 Juni 2007

Neues aus dem Raucherraum (die x-te)

Lange Zeit war es still bei uns im Raucherraum. Keine neuen Intrigen, keine sinnlosen Gespräche und auch sonst nichts wirklich berichtenswertes. Bis heute. Heute war mal wieder ein guter Tag um interessanten und sehr bemerkenswerten Gesprächen über hochpolitische und extrem wichtige Themen zu lauschen.

Leider war ich nicht von Anfang des Gespräches anwesend. Aber ich kam noch genau zur rechten Zeit, um das Wesentliche mitzubekommen.
Die Protagonisten:
Männlein und Weiblein, bei Lehrlinge in einem Vertriebsteam, beide um die 17 Jahre jung, Styling perfekt und ein Wortschatz … also Goethe, Schiller etc. würden sich um Grab umdrehen
Das Thema: Die Ausbilder und Kollegen.
Natürlich ganz ganze wieder im feinsten Schweizer-deutsch, frei übersetzt von mir


Sie: Also ich kann mit offenen Augen schlafen.
Er: Kann ich natürlich voll auch.
Sie: Wo haste denn das gelernt?
Er: Bei meiner Mutter. Die hat mich auch immer so zugetextet
Sie: Kenne ich doch auch. Bei mir ist's der Vater. So ein Langweiler
Er: Genau wie mein Ausbilder.
Sie: Meiner ist auch nicht besser.
Sie: aber er frisst mir aus der Hand, ich kann alles machen und den ganzen Tag im Internet rumsurfen.
Er: Darf ich auch …
Sie: Aber ich brauche sonst nie was machen.
Er: Ich doch auch nicht. Voll cool.
Sie: Aber er schaut mir laufend in meinen Ausschnitt
(Anmerkung meinerseits: Frag mich nur, was er da sehe sollte … Körbchengrösse –A schätze ich mal)
Er: Und hat er dich mal angemacht?
Sie: Nee … der nicht, aber so ein andere Typ bei uns.
Er: Und ? geht da was?
Sie: Weiss nicht …
Er: Ach komm … bist doch sonst nicht so. Für eine gute Beurteilung machste doch fast alles.
(Anmerkung meinerseits:) Ob dich gemerkt haben, dass ich auch in unserer Raucherzelle stehe?)
Sie: Weiss trotzdem nicht. Er ist doch nicht mein Ausbilder.
Er: Ist doch ziemlich egal …
Sie: Na ja … Morgen gehen wir erstmal gemeinsam zum Lunch. Und denn mal schauen.


Spätestens zu diesem Zeitpunkt war meine Zigarette aufgeraucht und ich musste mich schweren Herzens von den beiden trennen. Konnte eh nicht mehr … was denen so alles im Kopf rumgeht. Aber sind ja noch jung und müssen noch eine ganze Menge lernen.

In dem Sinne … immer schön sauber und anständig bleiben. Ich bin schon mal auf die Fortsetzung gespannt. Besser als jede Seifenoper.

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