31 Juli 2007

Krafttraining mal anders

Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass ich mein geliebtes Baby, nämlich diesen Belog, seit Tagen ohne Aufsicht, Pflege und auch Kontrolle gelassen habe. Werde ich mal bei Gelegenheit in einer der vielen Ecken unseres neuen Heims verkrümeln und ganz fest eine Runde schämen.

Das Gute aber an diesem Blog ist, dass er mir wohl ziemlich ähnelt. Ist halt von meinem Fleisch und Blut. Denn auch wenn man ihn mal unbeaufsichtigt lässt, kann man sich auf eine Sache verlassen … er bleibt ganz entspannt und gelassen. Er liegt ziemlich faul in der Gegend rum, geniesst das Nichtstun und bleibt dabei ruhig und friedlich.

Also kann ich doch mal ruhigen Gewissens mich anderen Dingen und Projekten widmen, ohne das es hier drunter und drüber geht. Beruhigt mich schon irgendwie ungemein und nimmt mir so manche Angst.

Manchmal ist einfach schön, dass einfach nichts passiert. Keine grossen bzw. nennenswerten Aufregungen, keine Stresssituationen, die nicht gemeistert werden können und auch keine anderweitigen Sorgen und Nöte. Ich muss auch gestehen, dass ich nach den vielfältigen Ereignissen der letzten Tage und Wochen genau mal diese Beständigkeit mehr als nötig habe. Der Umzug ist mehr als zufrieden stellend über die Bühne gegangen, das Gefühlsleben stabilisiert sich nach dem „Fast-Infakt“ auch so langsam aber sicher wieder und alles in allem ist mehr Land als erwartet in Sicht.

Es fällt mir wieder um einiges leichter, in die Zukunft zu blicken und dabei eben dieser unberechenbaren Grösse wieder etwas Positives abzugewinnen. Dinge erscheinen mittlerweile wieder klarer und vorhersehbarer und so manche … nennen wir das Kind mal „Unstimmigkeit“ konnte in positive und aus meiner Sicht erfreuliche Bahnen gelenkt werden. Es hat zwar alles viel Kraft und Energie gekostet, hätte mich fast verglüht und mich zu einem Menschen werden lassen, der ich nie hätte werden wollen, aber mittlerweile sehe ich einige Dinge in meinem privaten Leben wieder so, wie ich sie gerne sehen möchte.

Natürlich ist dies alles ein Prozess mit vielen unbekannten und unvorhersehbaren Grössen. Aber was wäre das Leben schon ohne eben diese Ungewissheiten? Richtig … es wäre stinklangweilig. Klar kostet dieser Weg Kraft, viel Kraft sogar. Täglich aufs Neue aufstehen alleine, kann zur riesigen Kraftanstrengung werden. Selbst, wenn man so wie ich, davon am frühen Morgen noch nicht einmal gross etwas davon mitbekommt.

Was mir aber bei diesem Weg und dem damit verbundenen Kraftanstrengungen wieder einmal mehr als geholfen hat, ist die Musik. Dabei ist nicht von irgendwelcher Musik, die täglich so im Radio läuft, die Rede. Wenn ich noch einmal dieses blöde „Dear Mr. President“ von der heuchlerischen Pink höre, werde ich das Radio mit einigen gezielten Faustschlägen in die ewigen Jagdgründe befördern.

Ich meine eher Musik, die von Bands wie Isis, Pelican oder Red Sparrowes in die Welt hineingeworfen wird. Ich bin mir dabei durchaus bewusst, dass eben diese musikalischen Genüsse nicht den Geschmack der breiten Masse treffen. Muss und soll sie auch nicht. Ist mir im Grunde mehr als egal. Es ist für mich die Musik, die mir hilft, meine Gedanken und Gefühle in ein für mich sich gut anfühlende Bahn zu lenken. Und das ist schlussendlich, was zählt.


In dem Sinne … egal, wie es klingt, was andere davon denken, ob es andauernd im Radio gespielt wird oder nicht, ob es sich für andere gut oder schlecht anfühlt, völlig nebensächlich, wer seine Meinung dazu äussert … was zählt ist, dass das man selber zu dem, was mach liest, hört oder sieht, eine Meinung hat und sich mit dieser Meinung beruhigt ins Bett kuscheln kann. So wie ich es jetzt machen werde … Gute Nacht Welt da draussen.

26 Juli 2007

Das muss man wissen

Wenn man in den täglichen Genuss des öffentlichen Nahverkehrs kommen darf, kann man eine ganze Menge erleben, Leute beobachten und sich so ein umfangreiches Bild über das Wesen der menschlichen Natur machen.

In der Regel bin ich zwar die meiste Zeit des täglichen Weges zum Arbeitsbunker damit beschäftigt, die Zeichen in dem sich vor mir befindlichen Buch zu entziffern und dabei nicht sanft zu entschlummern, aber so den einen oder anderen Morgen in der Arbeitswoche packt es mich dann schon. Ich stopfe mir meine geliebten Kopfhörer tief und fest in die Öhrchen, suche und finde die richtige Musik zur jeweiligen Morgenstimmung, drehe die Lautstärkeregler auf Maximum und fange ganz vorsichtig an, mein direktes Umfeld und die darin rumsitzenden Personen in verschiedene Kategorien einzuteilen. Schublade auf, Person reingestopft, Schublade zu und Schildchen ran.

Dabei ist es gar nicht so schwer, die entsprechenden Personen in die passende Schublade zu bekommen. Denn viele morgendliche Verhaltsweisen und Charaktere gibt es gar nicht. Ich persönliche komme nur auf drei unterschiedliche Haupttypen des morgendlichen ÖVP-Teilnehmers.

Da ist zum einen der Schläfer. Er liegt mehr als das er sitzt. Die Augen sind tief und fest geschlossen und er bekommt meistens bis kurz vorm Eintreffen auf dem Zielbahnhof nicht wirklich was von seiner Umwelt mit. Tiefe und gleichmässige Atemzüge sind ein typisches Anzeichen dafür, dass eben diese Person fern morgendlichen Stresses ist. Ich persönlich beneide diese Personen ziemlich, da sie wohl ziemliche entspannt bei ihrem Zielort ankommen und für mich das Schlafen in Zügen, Autos oder Fliegern selbst bei akuter Müdigkeit nur in den seltensten Fällen möglich ist.

Ein weiterer Typus ist in meinen Augen der Zeitungsleser.
Bei dieser Sorte Mitreisender muss man allerdings klar in zwei verschiedene Höflichkeitsgrade unterteilen. Während der hochgradig Höfliche stets darauf bedacht ist, dass er mit seiner Zeitung im Format 1m x 1m so wenig wie möglich den anderen Reisenden zur Last fällt und eine Falttechnik entwickelt hat, die jeden japanischen Meister der komplizierten Falttechnik vor Neid erblassen lässt, ist dem anderen Typus von Zeitungsleser (nennen wir ihn mal vorsichtig unhöflich ) das Wohlbefinden der sich um ihn herum befindlichen Menschen so ziemlich sch… egal. Da wird mit morgendlichem Schwung und Elan eine Seite nach der anderen mit einem gefühlten Radius von 5 Metern umgeblättert und wer sich halt nicht rechtzeitig in Deckung bringt, hat halt Pech gehabt. Natürlich sorgt genau dieses Verhalten bei den anderen Mitreisenden für verständlichen Unmut, welcher sich zuweilen in lauten Unmutsbekundungen widerspiegelt. Selbstverständlich ist genau diese Sorte von Leser alles andere als beliebt und bei der Suche nach einem Sitzplatz macht man schon von Anfang an einen grossen Bogen um diese Leute.

Der dritte Typus ist in meinen Augen der Desinteressierte. Still und völlig teilnahmslos sitzt er zusammengekauert in seiner Ecke, schaut aus dem Fenster auf eine Landschaft, in welcher er schon fast jeden Grashalm kennt und keine Regung ins einem Gesicht verrät, was gerade in ihm vorgeht. Ein Lächeln und die obligatorische Frage "Ist hier noch frei" wird in höchster Form ignoriert und wer da wirklich ernst eine Antwort erwartet, dem kann ich nur sagen "Vergiss es". Dem Desinteressierten ist es so ziemlich egal, wer sich neben ihm breit macht oder was überhaupt um ihn herum passiert. Für ihn zählt lediglich, dass die der Weg von "A" nach "B" oder "C" so schnell wieder möglich erledigt ist. Einerseits bewundernswert diese Einstellung, aber anderseits verpassen eben diese Menschen eine ganze Menge schon am frühen Morgen.

Ich bin weiss schon … es gibt da bestimmt noch Dutzende anderer Arten und Verhaltensweisen mit hunderten von verschiedenen Modifikationen. Aber die hier alle aufzuzählen, dazu reicht meine Pause leider nicht aus. Ergänzungen sind natürlich in den Kommentaren herzliche willkommen.

In dem Sinne … immer schön neugierig bleiben. Das Leben geht eh schon viel zu oft so an einem vorbei. Und gerade am frühen Morgen zeigt sich oft sie wirkliche Seite des Lebens.

23 Juli 2007

Rituale und sonstige Gewohnheiten

Eine ganze Menge Gewohnheiten und Rituale bestimmen so mein tägliches Leben. Angefangen von der täglichen Prügel, die mein Wecker einstecken muss bis hin zur abendlichen Suche nach den vierbeinigen Mitbewohnern, wenn sie sich mal wieder irgendwo zum Pennen versteckt haben. Zum Glück kommt dies allerdings nicht so häufig vor und man spart sich diesen Programmablauf des täglichen Lebens das eine oder andere Mal.

Viele dieser Angewohnheiten habe ich mit der zeit recht lieb gewonnen, manche sind mir richtig ans Herz gewachsen und manche … manchen würde ich am liebsten ganz weit wegschmeissen. Das sind so Angewohnheiten, die es schaffen, dass mir manchmal der eine oder andere Stein (wenn nicht sogar Felsbrocken) in den Weg stolpert und ich mir fast meine kleine Beinchen daran breche.

Aber anyway … jeder hat so seine Macken, die es aber gilt, gut unter Kontrolle zu haben. Auch wenn dies manchmal eine rechte Herausforderung ist und nicht immer so leicht zu schaffen ist.
Viele dieser kleinen schlechten Angewohnheiten hab ich hier schon das eine oder andere Mal beschrieben und so erspare ich es dies heute hier. Bin so gnädig oder?

Im Grunde geht's mir auch weniger um das Nennen und Analysen dieser Angewohnheiten … ob nun gut oder weniger gut. Das hab ich für mich und den Rest der Welt schon längst getan. Und das nicht nur ein- oder zweimal … Irgendwann bei 57-mal hab ich aufgehört zu zählen.

Zum Glück gibt’s in meinem kleinen Leben nicht nur schlechte Angewohnheiten, die meine Umwelt ertragen muss. meistens kann ich diese Angewohnheiten sogar gut verbergen und die Welt da draussen bekommt relativ wenig davon mit.

Fast mich mehr beschäftigt ist die Tatsache, dass manche Angewohnheiten schon so fest in meinem Leben verwurzelt sind, dass ich sie gar nicht mehr aktiv mitbekomme. Die ständige Neugier, die permanente Überpünktlichkeit und die Angewohnheit, jedem immer alles recht machen zu wollen, sind so Dinge, die schon so automatisch in mir drin sind, dass ich auf dem zweiten Blick feststelle, was man damit alles anrichten kann … und das nicht nur negativ gemeint. Nur das halt vieles im Unterbewusstsein läuft und man viel zu selten über sein eigenes Tun und Handeln nachdenkt.

Wenn man mal ernsthaft darüber nachdenkt, tut der Mensch soviel Gutes oder weniger Gutes im Unterbewusstsein, das es teilweise erschreckende Züge annimmt.
Nehmen wir als Beispiel mal meinen Cheffe … der flucht den ganzen Tag ohne das er es wirklich mitbekommt. Ganz zu Schweige davon, dass er eben dieses Gefluche ernst meint. Nur dass er den Rest unserer Bürozwangsgemeinschaft ständig damit nervt und auf das Motivationsniveau eines zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilten Strassendiebes herunterzieht, eben das merkt er nicht. Bis … ja bis man es ihm sagt und sich schlagartig bewusst wird, was er damit eigentlich tut.

Und so gibt es jede Menge Beispiele, welche zeigen, was das Unterbewusstsein so mit einem macht und was es anstellt. Nur kontrollieren kann man es so schlecht und das macht manches echt schwer.

In dem Sinne … ich bin für die Abschaffung des Unterbewusstseins und fordere hiermit die ganzen schlauen Leute dazu auf, endlich mal was in der Richtungen zu erfinden. Das würde einiger im leben jedes einzelnen erleichtern. Prost … (es leben die Stammtischparolen)

19 Juli 2007

Deutsches Kulturgut

Es ist heiss draussen und noch viel heisser im Schlafzimmer unterm Dach. Ein Grund, warum es mir in letzter Zeit relativ schwer fällt, ausreichend und erholsam zu 'ner Mütze voll Schlaf zu kommen. So habe ich, während ich mich im Bett hin und her wälze genügend Zeit, mir über dies und das Gedanken zu machen und mir so manche Erinnerung wieder aus einem der vielen Gehirnarchive hervor zu ziehen.

Wie Insidern bekannt sein sollte, stamme ich aus den sogenannten neuen Bundesländern. (Allerdings würde ich mich niemals als "Ossi" bezeichnen. Norddeutscher ist korrekt, sonst nichts.) Und eben von dort ist damals vor eingen Jahrzehnten ein Song in die Welt geschickt worden, der mir im Grunde nie viel bedeutet hat. Ok … es ist ein Song, der selbst von Grössen der westdeutschen Rock- und Popwelt gecovert wurde und der, wenn man ihn vor 1989 in der Ostzone mal anders interpretiert hätte, für ziemliches Aufsehen hätte sorgen können. Wurde er aber von der Öffentlichkeit aber nicht und ist vielleicht es auch besser so.

Na jedenfalls ist mir eben dieser Song in der vergangenen Nacht sowas ins Gehirn geschossen und lässt mich seit ungefähr 02:00 Uhr nicht mehr los. Den Text kannte ich auswenig (erschreckend) und brauchte ihn nicht mal gross nachschlagen bzw. im "WWW" suchen.

Wie bereits erwähnt, hatte ich nie einen grossen Bezug zu diesem Text … bis heute Nacht. Während ich mir nämlich den Text Stück für Stück aus den dunkelsten Ecken meines Gedächnisses hervorziehe, wird mir immer mehr bewusst, wie viel mich mit diesen Worten verbindet und wie sehr er manche Dinge, die sich gerade so in meinem Leben abspielen, widerspiegelt.

So … jetzt hab ich aber lange genug geschwafelt und hier ist er … der Sond, der zum deutschen Kultuterbe gehören sollte wie ein "Faust" von Goethe (bitte den Vergleich nicht wirklich ernst nehmen):

Karat - Über sieben Brücken mußt du gehn

Manchmal geh ich meine Straße ohne Blick,
manchmal wünsch ich mir mein Schaukelpferd zurück.
Manchmal bin ich ohne Rast und Ruh,
manchmal schließ ich alle Türen nach mir zu.

Manchmal ist mir kalt und manchmal heiß,
Manchmal weiß ich nicht mehr, was ich weiß.
Manchmal bin ich schon am Morgen müd,
und dann such ich Trost in einem Lied.

Über sieben Brücken mußt du gehn,
sieben dunkle Jahre überstehn,
sieben mal wirst du die Asche sein,
aber einmal auch der helle Schein.

Manchmal scheint die Uhr des Lebens still zu stehn,
manchmal scheint man immer nur im Kreis zu gehn.
Manchmal ist man wie von Fernweh krank,
manchmal sitzt man still auf einer Bank.

Manchmal greift man nach der ganzen Welt,
manchmal meint man, daß der Glücksstern fällt.
Manchmal nimmt man, wo man lieber gibt,
manchmal haßt man das, was man doch liebt.

Über sieben Brücken mußt du gehn,
sieben dunkle Jahre überstehn,
sieben mal wirst du die Asche sein,
aber einmal auch der helle Schein.

In dem Sinne … manchmal muss man Brücken einreissen um sie anschliessend wieder neu aufbauen zu können. Und manchmal … aber nur manchmal, wird die neue Brücke schöner und besser als alles, was bis dahin als perfekt angesehen wurde.

18 Juli 2007

Vom Anfang bis zum Ende und zurück

Am Anfang war der Gedanke … ein super entspannter und interessanter Gedanke. Ein Gedanke, der es wert war, weitergedacht zu werden. Ein Gedanke, der sich tief und fest in meine sonst ziemlich feste wirre Gedankenwelt verankert hat und sich dort hartnäckig hält. Ein Gedanke, der, so konfus er auch manchmal erscheinen mag, mich doch immer wieder beschäftigt und mir Anlass zu einigen intensiven "Nachdenkaktionen" gibt. Ein Gedanke, der auf der einen Seite mehr als reizvoll ist und so den einen oder anderen Vorteil bringen würde, andererseits aber auch einen Teil meines "Ichs" ziemlich stark verändern würde.

Es ist ein Gedanke, der langsam zu einem Wunsch wird. Ein Wunsch, den viele mit mir teilen und den eine ganze Menge von Leuten aus meinem näheren Umfeld unterstützen würden. Ein Gedanke, wenn man ihn den umsetzen würde, mir viel Kraft und viel Energie abverlangen täte. Ein Gedanke, der für eine gewisse Zeit sehr schmerzhaft sein kann.

Ich habe viele Gedanke und auch Wünsche in mir. Und nur ein Teil davon wird ausgesprochen und davon wird noch ein geringerer Teil in die Tat umgesetzt. Teilweise sind es äussere Umstände, die mich dazu zwingen, gewisse Gedanken wieder zu verwerfen. Aber zum grössten Teil sind es Gedanken, deren Umsetzung in die Tat an meiner eigenen Trägheit und auch Passivität scheitert. Es ist manchmal nahezu verhext. Statt den Gedanken gleich Taten folgen zu lassen, werden eben diese erstmal stunden-, tage- oder auch wochenlang in meinem kleinen Hirn hin und her geschoben. Das solange, bis ich sie nicht mehr wiederfinde und alles so lasse, wie es ist.

Jedenfalls dieser eine Gedanke würde einiges in meinem kleinen beschaulichen Leben ändern. Es würden Dinge passieren, von denen ich nicht weiss, ob sie mir gefallen oder ob ich daran zugrunde gehen würde. Wenn dieser Gedanke zum Wunsch und dann zur Umsetzungen gelangt, wird für mich persönlich vieles nicht mehr so sein, wie es bis dahin war. Eben dies ist es, was mir an diesem Gedanken Angst macht und was mich bisher noch davon abgehalten hat, dem Gedanken ernsthaft und intensiv nachzugehen.

Aber dieser Gedanke lässt mich seit Wochen nicht los und beschäftigt mich in den letzten Tagen immer mehr. Fast bin ich schon soweit, ihn endlich auszusprechen und mich daran zu machen, Worten Taten folgen zu lassen. Fast bin ich soweit, mein Leben in einer drastischen Art und Weise zu ändern, sowie ich es erst ein paar Male getan habe. Und jedes Mal hat es verdammt wehgetan, auch wenn das "Endergebnis" schlussendlich stimmte.

Nur bin ich wirklich schon soweit? Was macht mich so sicher, dies auch wirklich zu wollen und den Schritt zu machen? Werde ich es schaffen oder auf dem halben Weg scheitern? Fragen, die wohl erst während des Weges beantwortet werden können.

In dem Sinne … ich bin süchtig nach Nikotin und diese Abhängigkeit nervt mich langsam. Also wird es wohl wirklich langsam Zeit für mich, dem Ganzen ein Ende zu machen und der Sucht den Kampf anzusagen. Nur der Zeitpunkt … der ist noch unbestimmt. Aber der wird sich sicherlich finden lassen.

17 Juli 2007

alles im grünen Bereich

Es ist vollbracht ...

Am vergangenen Wochenende kam es zu dem Ereignis, welches manche ohne zu übertreiben als persönlichen "D-Day" bezeichnen würden.

Seit Tagen, Wochen, Monaten wurde für diesen einen Tag geprobt, diverse Vorbereitungen wurden getroffen, Mensch und Material mobilisiert um diesen Tag nahezu perfekt zu machen.

Dabei ist nicht die Rede von irgendwelchen Geburtstagen oder anderweitigen Festivalitäten sondern vom Umzug der Kommune ins neue Haus. Raus aus der ländlichen Idylle des schönen aber ziemlichen verschlafenen Boppelsen rein ins pure Leben der Stadt Bülach.

Ok … so sehr High Life wie vielleicht in den Weltstädten Berlin, Hamburg oder Zürich ist hier nicht wirklich, aber es ist im Vergleich zu Boppelsen schon einiges mehr los und man begegnet sogar nach 21:00 Uhr noch Leuten auf der Strasse. In Boppelsen war schon zu dieser Zeit schon fast Sperrstunde.

Aber zurück zum Umzug …

Lange haben wir auf diesen Tag hingearbeitet und was soll ich sagen … Organisation ist nun mal alles. So einen reibungslosen und störungsfreien Umzug habe ich selten erlebt. Und ich weiss, wovon ich spreche … 8 Umzüge in 8 Jahren hinterlassen Spuren und ich kann dabei auf die eine oder andere sowohl positive als auch negative Erfahrung zurück blicken.

Die Organisation dieses Events hatte sich als sehr durchdacht und erfolgreich erwiesen, die Helfer waren pünktlichst zur Stelle und auch das eingesetzte Material vom Umzugswagen bis hin zur letzten Umzugskiste erwies sich als äusserst strapazierfähig.

Neue Rekorde wurden aufgestellt (ich sag nur 51 Umzugskisten in 20 min aus dem Wagen rein ins Haus erstes Obergeschoss … Bestzeit!!!) und so manch Schweiztropfen viel unsanft zu Boden. Aber was soll’s … Spass muss sein.

Aus diesem Grund und aus gegebenem Anlass möchte ich allen hier mal in aller Deutlichkeit und tiefster Verbundenheit danken, die dazu beigetragen haben, dass das alles so glatt über die Bühne ging. Ein besonderer Dank gilt dabei auch dem Catering, welches
Mein Magen ist immer noch ein wenig verrenkt. Aber spitzenmässig war es.
Natürlich danke ich auch denen, die nur im Gedanken dabei waren und dabei gemütlich auf dem Sofa oder im Freibad gesessen haben. Der Gedanke zählt und das ist doch schon mal was.

In dem Sinne … ein Umzug ist immer ein neuer Start. Und wir haben definitiv die Startlinie erfolgreich und ohne Verzögerungen überschritten. Jetzt wird man sehen, wie das Rennen weitergeht. Gute Nacht …

plitsch platsch ...

Es regnet ... und irgendwo fallen Tropfen vom Himmel
Es regnet ... und irgendwo wird irgendwer nass
Es regnet ... und irgendwo wird aus einem Rinnsall ein Fluss
Es regnet ... und irgendwer baut an diesem Fluss ein Boot

Es regnet ... und irgendwo wischt Regen Erinnerungen weg
Es regnet ... und irgendwer vergisst
Es regnet ... und irgendwer verzweifelt
Es regnet ... und irgendwo ist alles dunkel

Es regnet ... und nichts ist mehr, wie es war
Es regnet ... und nichts ist mehr, wo es einmal war
Es regnet ... und nichts erinnert mehr an gestern
Es regnet ... und ... und nichts

Es hat aufgehört zu regnen und Dunkelheit weicht dem Licht
Es hat aufgehört zu regnen und irgendwer erwacht
Es hat aufgehört zu regnen und alles beginnt von neuem
...
Bis es wieder regnet ...

11 Juli 2007

Erweiterung des Waffengesetzes erwünscht

Regenschirmterror … und das mitten auf der Bahnhofstrasse in Zürich.
Es regnet mal wieder in Strömen und tausende Regenschirme wohin das Auge auch reicht. Und der ständige Kampf, möglichst ohne den Verlust diverser Körperteile den Weg zwischen den Leuten hindurch zu finden. Nirgends lässt sich der Grad des unterbewussten Egoismus besser feststellen als bei Regen bzw. beim Tragen eines aufgespannten Regenschirmes.

Dabei gilt nach meinen sehr subjektiven Beobachtungen die Devise "Je geringer die Körpergrösse desto höher der Grad des unterbewussten Regenschirmegoismus.
Vielleicht zum besseren Verständnis hier mal eine kleines aber doch sehr repräsentatives Beispiel.

Natürlich regnet es heute mal wieder den ganzen Tag und so war ich in der Mittagspause dazu gezwungen, meinen über alles geliebten Schirm aufzuspannen und mich zu den anderen Schirmträgern auf der Bahnhofstrasse zu begeben. Diverse Leute meiner Körpergrösse kamen mir entgegen und man begegnete sich voller gegenseitigem Respekt und Anstand. Kein Gedrängel, keine unbewussten Schlagabtäusche mit den kostbaren Regenschirmen und auch sonst keinerlei negatives bis … bis mir so eine Person, geschätzte Körpergrösse um die 1.60 m entgegeneilte. Ich sah das Elend schon kommen, denn eben diese Person hinterliess mit ihrem Regenschirm, der ungefähr die Ausmasse eines durchschnittlichen LKW-Reifens hatte, eine Schneise der verbalen Verwüstung.

Beim Anblick eben dieses Terminators kam mir nur ein Gedanke … bloss aus dem Weg sonst riskiere ich hier noch den Verlust wichtiger Körperteile. Das Problem ist nur, das im Moment selbst bei diesem bescheidenen Wetter die Bahnhofstrasse gut gefüllt ist und somit ein Ausweichen zwangsläufig mit Gedrängel verbunden ist. Und wer mich kennt, weiss, dass ich Gedrängel über alles hasse.

Der laufende Meter mit Schirm kam immer näher und ich war schon kurz davor, mit meinem Leben bzw. meinen Augen abzuschliessen und sah mich schon mit einer gelben Armbinde durch die Gegend laufen. Ein Ausweichen war kaum möglich, da auch andere Mitläufer die Gefahr und das damit verbundene Elend bereits lokalisiert und analysiert hatten. Und natürlich sind eben diese auch zu dem Schluss gekommen, dass Ausweichen die einzige Möglichkeit für ein Überleben darstellt. Demzufolge wurde der Platz immer weniger und Angstschweiss trat auf meine Stirn. Noch wenige Meter und ich würde mich von meinem augenlicht verabschieden können, denn die Enden des Regenschirms befanden sich direkt auf meiner Augenhöhe.

Aber dann … in letzter Minute der rettende Einfall meinerseits. Warum nicht auch meinen Schirm als Waffe benutzen und mich der Gefahr mutig entgegenstellen. Ok … mein Schirm war gerade mal ein Drittel so gross wie der, der mir entgegen kam und auch sah der gegnerische wesentlich stabiler aus. Aber ich hatte mich schon in aussichtsloseren Situationen befunden und so ging ich zum Angriff über. Das Herzu in der Hose, den Schirm fest in der Hand und los ging es.

Nach unendlich vielen Zentelsekunden kam er denn … der Aufprall. ich wusste schon, dass es hart werden wird, aber die Heftigkeit des Aufpralles überraschte mich denn doch.
Um mich herum Totenstille, gespanntes Warten und Bangen und dann die befreienden Worte der gegnerischen Schirmträgerin "Junger Mann … können Sie nicht aufpassen, wohin sie laufen? So eine Unverschämtheit."

Endlich sah ich sie … die Gegnerin und Trägerin des LKW-Rad-Regenschirms. Ich hatte es ja schon vermutet … sie ungefähr 70 Jahre alt, Pelzmantel aus den frühen Jahren des Rock'n'roll und auch sonst den Scharm des untergegangenen Kaiserreiches versprühend. Wirklich herzallerliebst. Und wie schon erwähnt … ca. 1.60 m gross. Auch wenn sie sich selber wohl für wesentlich grösser hält. Viel grösser …

Ok … ich verstehe schon, dass kleinere Leute (und ich bin mit 1.80 m auch nicht gerade ein Riese) schon schlechter und ihren riesigen Schirmen sehen, wer oder was ihnen entgegen kommt. Ein bisschen Weitblick könnten sie trotzdem schon beweisen und ab und zu mal den Schirm ein paar Zentimeter gen Himmel bewegen. Alles eine Frage des Egos.

In dem Sinne … möge es langsam aufhören zu regnen. Dann wird das miteinander bestimmt wieder ein wenig freundlicher und entspannter und diverse Egos müssen nicht mehr ganz so stark gepflegt werden.

kostenloser Counter