31 Oktober 2006

Feiertag in der Schweiz

Morgen ist es mal wieder soweit und die katholischen Kantone in der Schweiz feiern mal wieder irgendwas hoch Geistliches. Ich glaube, der Tag nennt sich "Allerheiligen" und aus meiner Zeit in Bayern weiss ich, dass es diesen Feiertag und den damit verbundenen freien Tag nicht nur hier in der Schweiz gibt. Auch im streng katholischen Bayern (und ich glaube noch in ein paar anderen Bundesländern) wird Morgen den ganzen Tag gebetet und dem Big Boss drei Etagen über der Wolkendecke entsprechend Respekt gezollt. So die üblichen Vorstellungen eines streng atheistisch erzogenen Menschen.

Aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass von den meisten "betroffenen" Menschen diesseits und jenseits der Schweizer Grenze dieser freie Tag eher weniger zum Beten etc. genutzt wird.
Da wird denn eher am Häuschen gebastelt, geputzt und gewienert, Dinge getan, die man vielleicht sonst nur zu Weihnachten oder Ostern tut oder oder oder…

Hier in der Schweiz gehört es zu den bevorzugten Tätigkeiten an solchen katholischen Feiertagen, sich ins Auto zu setzen, ca. eine halbe Stunde zu fahren und wie die Heuschrecken in einen nicht-katholischen Kanton zwecks Leerkaufen der örtlichen Einzelhandelsgeschäften einzufallen. Und genauso wird's Morgen in Zürich und dort speziell auf der Bahnhofstrasse sein.

Vor meinem inneren Auge sehe ich jetzt schon streng gläubige Katholiken über die Bahnhofsstrasse und sämtliche Seitenstrassen und –gassen schleichen, die Augen stets Richtung Schaufenster gerichtet und nichts anderes im Kopf als das gerade erhaltene Gehalt möglichst schnell und unnütz auszugeben. Wann sonst kommt man schon mal nach Zürich und kann dort Dinge kaufen, die man vielleicht im örtlichen Einkaufszentrum nicht bekommt.

Leute … in Solothurn, Bern und Schaffhausen kann auch super Shoppen gehen. Es muss nicht immer Zürich sein.

Weshalb ich mich so aufrege … keine Ahnung. Vielleicht weil ich morgen zum Lunch etwas abgemacht habe und genau weiss, dass ich gegen Mittag einmal die komplette Bahnhofstrasse runterlaufen muss. Mal vom Finden eines guten Platzes in einem der durchaus zahlreich vorhandenen gastronomischen Betriebe abgesehen. Dies dürfte mal wieder eine echte Herausforderung werden. Und wenn ich ehrlich sein soll, habe ich genau auf diese Herausforderung so gar keine Lust.

Aber vielleicht bleibt ja auch der grosse Ansturm Morgen aus. Ich würde was drum geben, wenn es so wäre. Kein Gedrängel, kein Gerangel und auch kein Warten an irgendwelchen Schlangen. Das hätte schon was. Einmal frei über die Bahnhofstrasse laufen ohne ständig angerempelt zu werden.

Aber vielleicht habe ich ja wirklich Glück und es wird nicht so schlimm, wie alle schon befürchten. Es soll nämlich kalt werden … und das so richtig. Könnte doch glatt den einen oder anderen Shoppingtouristen von einer Reise ins winterliche Zürich abhalten.

Ich glaube, ich werde mal versuchen, den Wetterdienst zu bestechen. Die sollen durchgeben, dass Morgen mit Schneestürmen und arktischen Temperaturen zu rechnen ist. Das würde bestimmt einige abhalten, dass Haus zu verlassen. Schliesslich könnte man ja auch mal wieder ein bisschen Zeit mit dem Partner oder gar der Familie verbringen. Soll ja sehr förderlich für das Allgemeinwohl sein. Sagt man.

Aber so wie ich mein Glück kenne, werden die Bestechungsversuche nicht erfolgreich sein und auch der grosse Ansturm von Feiertagstouristen wird nicht ausbleiben.
Also werde ich die grosse Ignoranzmaske aufsetzen und einfach meine Umwelt nicht aktiv zur Kenntnis nehmen. Zumindest während ich mich durch die Menschenmassen schlängele.

Bleibt doch alle zu Hause und betet!

30 Oktober 2006

Ich hätte es wissen müssen

Heute Mittag war es mal wieder soweit.

Nachdem mich Cheffe heute Mittag mit den Worten "Heute gehst du mal richtig was Essen und kommst frühestens in einer Stunde wieder!" mehr oder weniger aus dem Büro geschmissen hatte, beschloss ich, mal wieder alte Mittagsgewohnheiten aufleben zu lassen.

Das hiess in dem Fall … Döner-Mampfen beim örtlichen Dönermogul unten im Jelmoli, anschliessend ausgiebig die PC-Spiele-Ecke im danebenliegenden City Disc nach Spielen, welche auf meinem PC noch laufen und nicht an Jungendliche unter 16 Jahren verkauft werden, durchwühlen und als krönenden Abschluss noch einen Blaubeermuffin beim Star Bucks einsacken zwecks Verzehr im Büro.

Gesagt, getan … ich also die Bahnhofstrasse Richtung Zürich Hauptbahnhof runtergewatschelt. Lässig die Zigarette in der einen Hand, die andere Hand in der Hosentasche. Immer den Blick geradeaus. Und das ganze mit Tempo. Schliesslich schrie mein Magen schon nach ernährungswissenschaftlich sehr gut ausgewogener Nahrung.
Auf dem Weg sind mir denn schon wieder gar seltsame Gestalten begegnet, dazu vielleicht aber ein anderes Mal mehr (ich sag nur: Krähenschiessen).

Nachdem ich mich denn endlich durch das Gewühl auf der Bahnhofsstrasse gekämpft und das Jelmoli erreicht hatte, war die Vorfreude auf den zu erwartenden Genuss eines der besten Döner der Stadt auf einem nahezu historischen Hoch angelangt. Freudestrahlend bestellte ich mir denn auch dieses und wie nicht anders zu erwarten, wurden meine Bedürfnisse mehr als befriedigt … bis … ich hätte es besser wissen müssen. Jetzt hatte ich den halben Döner zwischen den Zähnen hängen. Nicht gerade ein ergreifendes Gefühl. Auch wenn meine flinke und sehr gelenkige Zunge schon das meistens befreien konnte, das eine oder andere Stück zarten Fleisches wollte die gemütlichen Zahnzwischenräume einfach nicht verlassen. Also Zahnstocher her und das pronto. Aber nichts schwerer als das in einer Stadt, die sich zu den kulinarischen Hochburgen Europas auch im Fast Food bereich zählen möchte. Zumindest preislich gesehen. Nach langer Suche und mehrfachen unverständlichen Kopfschüttelns war ich denn endlich im Besitz eines kleinen aber durchaus feinen Holzstäbchens. Die Beseitigung des sich immer noch zur Wehr setzenden Fleisches war nur noch eine Frage von Sekunden und ein gewisses Wohlgefühl machte sich breit.

Anschliessend ging es denn wirklich noch in die Spiele-Ecke und ein nicht gerade pädagogisch wertvolles PC-Spiel wechselte gegen Zahlung eines kleinen Geldbetrages den Besitzer. Meine Laune stieg ins fast unendlich Gute. Und das am Montag.

Der Besuch des Star Bucks und der Kauf des Blaubeermuffins waren denn nur noch reine Formsache. Wieder im Büro angekommen, hatte der Muffin dann nur noch ungefähr 2 Minuten zu leben und ich muss sagen … er war lecker und gut wie immer. Und so war es heute keine hohe Kunst, auch mal eine Stunde Mittagspause zu machen.

Nach so vielen Hochgenüssen und Erfolgserlebissen ist mein Hormonspiegel wieder im grünen Bereich. Beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss des Arbeitstages … auch wenn dies wohl erst in 3 Stunden sein wird.

Und die Moral der Geschichte … es gibt keine. Aber trotzdem allen noch eine schöne Woche.

Mal eine andere Sonntagsbeschäftigung

Am gestrigen Sonntag war es endlich mal wieder soweit. Möbelshoppen stand auf dem Programm eines ziemlich verregneten Tages.

Einige Möbelgeschäfte im Norden von Zürich dachten sich "Machen wir auch mal am Sonntag ein bisschen Geschäft mit den Leuten, die unter der Woche und am Samstag andere Dinge zu erledigen haben" und öffneten ihre Türen für Leute wie mich … und natürlich für den Rest der Bevölkerung.

Da mich die Zeitumstellung jedes Mal ziemlich aus meinem gewohnten Schlaf- und Halbschlafgewohnheiten katapultiert und auch das Fernsehprogramm um 07:00 Uhr morgens nicht wirklich ergiebig ist, waren wir auch schon ziemlich früh unterwegs.
Ich muss gestehen, der Besuch diverser Möbelfachgeschäfte an diesem Sonntag war aufgrund der Baustelle "Esszimmer" eh geplant. Zwar nicht pünktlich zur Ladenöffnung, aber was soll's. Hat auch so seine Vorteile, nicht genau zur Hauptansturmzeit einen Parkplatz in der Nähe des Eingangs suchen zu müssen.

Also kurz gefrühstückt, frisch gemacht, das Haar in eine halbwegs annehmbare Form gebracht (Mensch bin ich eitel) und ab ins Spassmobil namens Auto. Zum Glück hatten wir die genaue Anschrift des ersten Möbelhauses schon herausgesucht und so konnte ich Uschi genau sagen, wo sie mich denn hinführen muss. Was sie denn natürlich auch vorbildlich tat. Nur an diesen Befehlston werde ich mich wohl so schnell nicht gewöhnen. Das ich links abbiegen soll, kann man auch freundlicher sagen. Aber ist halt kein Schweizer GPS und so werde ich wohl noch in absehbarer Zeit den deutschen Befehlston ignorieren müssen. Vielleicht finde ich ja mal eine Sprachsteuerung mit Schweizer Dialekt und Freundlichkeit. Wäre echt mal eine nette Abwechslung. Aber egal. Ans Ziel sind wir auch so gekommen.

Im Parkhaus des Möbelverkaufsgeländes angekommen, war denn trotz der unchristlichen frühmorgendlichen Zeit der Parkplatz direkt am Eingang schon belegt und wir mussten mit einem 20m entfernten Parkplatz vorlieb nehmen. War aber nicht weiter schlimm, denn noch ist man jung und knackig und überlässt den Halbtoten gerne den Platz in der ersten Reihe.

Nach diesem eben diesem ermüdenden Fussweg und dem sich anschliessenden Trip mit dem Aufzug war eine wichtige Entscheidung zu treffen. Zuerst das grosse Ekeln oder doch erst die grosse Ernüchterung in Bezug auf "Was will ich gerne haben und was kann ich mir leisten".
Da ich ein Mensch bin, der zuerst gerne die unangenehmen Dinge zuerst macht, wurde das grosse Ekeln im Billigmöbeldiscounter in Angriff genommen. Immer mit der Hoffnung vielleicht doch dort ein Schnäppchen zu machen.

Doch wie es so oft mit der Hoffnung ist, sie wird nur allzu oft ganz schnell nieder gemacht. So auch im Billig-Ramschmöbelladen. Das dort gebotene Sortiment feinsten Möbelschrotts übertraf meine kühnsten negativen Vorstellungen und so endete der Besuch innerhalb kürzester Zeit.

Also ab zum Fachhändler mit dem durchaus ansprechenderen Angebot.
Vielleicht sollte ich nur kurz erwähnen, wir waren auf der Suche nach einem Esstisch nebst den dazugehörigen Sitzgelegenheiten. Mit gewissen Ansprüchen an das zukünftige Esszimmermobiliar
sind wir denn auch durch zwei Geschäfte gelaufen und hätten schon das Passende gefunden.
Nur … ich stelle mir nicht Möbel ins Esszimmer, die entweder den Wert eines Kleinwagens mit gehobener Ausstattung haben oder mein monatliches Gehalt um ein mehrfaches übertreffen. Dazu wird das Esszimmer auf absehbare Zeit doch zu wenig frequentiert.

Nach gut einer Stunde ist denn auch in diesen Läden die grosse Ernüchterung eingetreten und der Beschluss wurde gefasst, doch noch mal bei IKEA, dem Möbelhaus für den verwöhnten Billigholzfan, vorbeizufahren. Schliesslich hat sich IKEA diesem verkaufsoffenen Sonntag ebenfalls angeschlossen und zeitmässig war es denn noch nicht zu spät, um dem grossen Run aus dem Weg zu gehen.

Also wieder Uschi nach dem kürzesten Weg befragt und nach ungefähr 10 min hatte ich meinen Parkplatz in der ersten Reihe. Geht doch. Alles nur eine Frage der Tageszeit.

Im IKEA hatte sich aber leider schon alles versammelt, was keinen Rang und Namen hat und der Weg zur Fachabteilung für das gehobene Esszimmermobiliar gestaltete sich als Rundreise durch Südosteuropa. Zumindest was die Miteinkaufsinteressenten und die damit verbundene sprachliche Vielfalt betraf.

Im Paradies für Esstische und -stühle angekommen, kam zunächst die grosse Ernüchterung. Nicht wirklich was da, was man nicht schon begutachtet und als "na, ja" eingestuft hätte. Wie wild wurde diskutiert, dass für und wider der einzelnen Modelle diskutiert und auf einmal … da stand er, unser Tisch. 2.20m x 1.00m, ausziehbar auf 2.60m, schlicht, einfach und doch geschmackvoll. Wieso sind wir auf diesen nicht schon früher aufmerksam geworden?
OK … er ist nicht zu 100% das, was man gerne gehabt hätte. Aber wann bekommt man schon mal 95% für wenig Geld. Ich würde mal sagen … selten, sehr selten.

Schnell noch die passenden Sitzgelegenheiten ausgesucht und alles auf einem der schicken IKEA-Notizzettel notiert. Ich laufe ja zu gerne mit diesen Zetteln rum. Schliesslich zeige ich damit jedem Miteinkäufer, dass ich nicht nur zum Anschauen da bin und auch bereit bin, Geld auszugeben.

Der weitere Weg durch den Laden gestaltete sich dann noch recht angenehm. Ein hochmoderner Teppich als Unterlage für den Tisch wurde aus dem reichhaltigen Angebot erwählt und auch noch eine Lampe hat sich gefunden. Und das bei IKEA … ich finde dort selten mal Leuchtartikel, die mir wirklich gefallen. Also … gestern war schon irgendwie ein Glückstag diesbezüglich.
Und natürlich fanden auch noch andere kleine nicht näher erwähnenswerte Dinge den Weg in die allseits beliebte gelbe Umhängetasche. Ist nun mal so bei IKEA. Ohne den Kleinkram geht's einfach nicht.

Nach dem denn die wirklich wichtigen Dinge aus den entsprechenden Regalen in der Selbstbedienungshalle auf den Wegen gehievt und der Kassiervorgang erfolgreich abgeschlossen wurde, ging es ab an die Verladung der neuerworbenen Einrichtungsgegenstände. Zum Glück hab ich einen Kombi. Zwar keinen mega Grossen, aber wat da alles so reinpasst, erstaunt mich immer wieder. Nur leider ging es diesmal nicht ohne das Auseinandernehmen der sorgsam verpackten Möbel vonstatten. aber was soll's. Was drin ist, ist drin. Die Heckklappe ging jedenfalls ohne die Anwendung roher körperlicher Gewalt zu.

Der gestrige Nachmittag wurde dann intensiv zum Aufbau und zur Anbringung der neu erworbenen Inneneinrichtungsgegenstände verwendet und ich muss sagen, es hat sich gelohnt.

Nur eins noch nebenbei … Ich hasse Lampen anbauen. Der Umgang mit dem Teufelchen namens "elektrischer Strom" ist nicht meins. Aber so gar nicht.

27 Oktober 2006

Überschriften sind doof

Wer schon mal in Zürich war oder Zürich kennt oder meint Zürich zu kennen oder auch nur mal kurz was über Zürich gelesen hat, weiss sicherlich, dass es in Zürich den sogenannten Paradeplatz gibt. Und eben an diesem Paradeplatz u.a. ist der Sitz der beiden grössten Banken in der Schweiz (mal ganz von den weltweiten Grössenordnungen abgesehen). Jene welche Banken sind die Credit Suisse (Nr. 2 in der Schweiz / mein Anwesenheitsprämienzahler) und die UBS (Nr. 1 in der Schweiz). Zwischen beiden Banken herrscht eine innige "Freundschaft", welche durch den regen Austausch von Personal eigentlich täglich gefördert und ausgebaut wird.

So ist es mir vor kurzem passiert, dass ich einen Kollegen beim täglichen Luncheinkauf im gegenüberliegenden Coop getroffen habe und es sich herausstellte, dass der jetzt bei der UBS arbeitet. Dabei hatte ich doch noch einen Tag vorher mit ihm zusammen gemütlich eine geraucht und ein nettes Schwätzchen gehalten. Natürlich werden derartige Wechsel nicht kommuniziert, so gut kennt man sich denn doch nicht.

Aber gerade in diesem Fall war ich schon ziemlich überrascht, wie schnell hier die Strassenseite gewechselt wird. So quasi von heute auf morgen ist man plötzlich bei der direkten Konkurrenz beschäftig und schaut von der anderen Strassenseite in sein altes Büro herein.

Vielleicht bin ich ja diesbezüglich auch ein bisschen naiv, aber wundern tut es mich schon.
Und anscheinend ist das hier eher die Regel als die Ausnahme. Schon irgendwie vorrückt.

Aber dies sollte eigentlich gar nicht das Thema des heutigen hochwissenschaftlichen Beitrages sein. Worauf ich eigentlich hinauswollte … ich hab's schon wieder vergessen.

(… ein paar Minuten später …)

Jetzt hab ich's wieder. Mein Gott, ich werde alt und vergesslich.

Also … eigentlich wollte ich mich mal wieder über meine mittäglichen Gewohnheiten auslassen. Diese haben sich nämlich seit meinem letzten Bericht darüber ziemlich verändert, wobei eigentlich schon eine Tendenz absehbar war.

Nichts mehr mit Mittagspause, die sich über mindestens eine Stunde erstrecken und in den geschlemmt wird, bis der Notarzt kommt. Keine krassen Dönerorgien mehr und auch der Besuch beim Schotten (MC Donald) sind eher zur grossen Ausnahme geworden. Ganz zu schweigen von Besuchen in stilvollen gastronomischen Einrichtungen wie meiner Lieblingspizzabäckerei.
All dies ist eher eine grosse Ausnahme geworden und kommt vielleicht einmal die Woche vor. Und unsere Kantine hab ich schon seit Wochen nicht gesehen. Wobei ich wohl auch nicht wirklich was verpasst habe. So meine Kollegen.

Mein übliches Mittagessen besteht derzeit nur aus folgenden drei ernährungswissenschaftlich sehr bedenklichen Komponenten:

- ein Thunfischsandwich
- ein Lachssandwich
- ein Red Bull

Gut … heute musste denn noch eine Tüte M&M's mit in den eh schon strapazierten Magen-Darm-Track. Spass muss sein und schlecht war mir auch schon nach dem Red Bull.

Das Ganze wird dann nicht irgendwo in stilvoller Umgebung genossen, sondern am Schreibtisch, während man sich mit irgendwelchen Dummanfragen rumärgert.
Ich sollte mir langsam wohl mal wirklich Gedanken machen, wie lange ich noch so weitermache und ob das wirklich so sinnvoll ist. Aber momentan treibt es mich trotz bestem Herbstwetter nicht weiter als 10 Meter vor die Tür. Das nennt sich dann "aktive Vorbereitung auf den Witterschlaf" Aber davon vielleicht ein anderes Mal mehr.

Und so schliesst sich auch wieder der Kreis zu meinen eingangs beschriebenen Begebenheiten.
Als ich mir nämlich meine tägliche Essensration im gegenüberliegenden Coop holen wollte und mich durch die Anzugs- und Kostümchenträger beider Banken wühlte, traf ich eben diesen Kollegen, der mal so von heute auf morgen die Fronten gewechselt hat.

Verräter !


Übrigens … finde wirklich Überschriften sind doof. Weiss selten, wie ich den Beitrag nennen soll. Also nicht wundern …

25 Oktober 2006

Klein lorretti auf Geschäftsreise

Gestern war es endlich mal soweit. Keine banaler Kundentermin in der Filiale stand an und auch kein Kundebesuch 10 min von der Geschäftsstelle entfernt. Ein Kundentermin, zu dem man fast zwei Stunden Autofahrt hat, stand auf dem Pogramm des gestrigen Tages.

Klingt doch super … GESCHÄFTSREISE.

Für viele meiner Kollegen ist das nicht wirklich was besonderes, schliesslich macht es immer wieder viel Sinn, Kunden in Singapur oder Sydney einmal die Woche zu besuchen und sich dort gemütlich auf ein Käffchen und einen lockeren Small Talk zu treffen. Kostet ja auch nicht wirklich was solch kleiner Ausflug ans andere Ende der Welt.

Aber für mich, der den süddeutschen Markt und damit auch Kunden in der Region in Sachen Baufinanzierungen beraten darf, ist es schon mal was besonderes, direkt zu diesen zu fahren und sie mal nicht in der Schweiz in einem mehr oder weniger kleinen Besprechungszimmer über Objekte zu befragen, welche denn doch mehr als 100 km entfernt sind.

Als die Anfrage des Kundenbetreuers vor ca. einer Woche kam, ob ich nicht mit zu den Kunden fahren könnte, war ich natürlich hellauf begeistert. Einen Tag mal raus aus dem muffigen Büro und mal wieder was Neues sehen. Baden-Württemberg ist mir denn doch noch nicht so wirklich bekannt. Tendenz geht eher gegen Null. Also schon aus reinen weiterbildungstechnischen Gesichtspunkten musste ich einfach an diesem Termin teilnehmen. Sah mein Cheffe zwar erst nicht so, aber Dank überzeugender Argumente meinerseits hat er denn doch sein "OK" gegeben.
Gestern Morgen war es denn auch endlich soweit. Ich mich morgens in einen schicken Anzug geschmissen, die Krawatte exakt nach Bankvorschrift gebunden und auch noch mal schnell die Schuhe geputzt. Denn ab ins Auto und Vollgas Richtung Norden. Natürlich nicht wirklich Vollgas. Schliesslich darf man in der Schweiz die 120 km/h nicht überschreiben und wenn doch, wird es richtig teuer. Zumal ich nicht in der Tageszeitung mit folgender Schlagzeile auftauchen wollte:

"SCHON WIEDER EIN AUSLÄNDISCHER RASER AUF DER SCHWEIZER AUTOBAHN. HABEN DIE DEUTSCHEN DENN KEIN BENEHMEN?"

Also bin ich fast vorschriftsmässig zu meinem Kollegen an der Deutsch-Schweizer-Grenze geschlichen und weiter ging's denn mit dem Dienstwagen. Muss schon sagen, der Bank scheint es nicht schlecht zu gehen und der Filiale insbesondere. Wir bekamen einen kleinen aber feinen Audi A4 TDI mit einer 3.0 l Maschine. Der Wagen ging denn auch entsprechend gut ab.
Mit 220 km/h über die deutsche Autobahn zu bügeln kann schon Spass machen. Nur leider nicht für den Beifahrer. Und das war in diesem Fall leider ich.

Das Resultat der Raserei … wir waren eine halbe Stunde zu früh in unserem Zielort. Zum Glück ist mein Begleiter einer meiner Lieblingskollegen und so wurde erstmal der nächste Burger King zwecks Aufnahme von schwarzer Flüssigkeit mit Namen "Kaffee" angesteuert.
Aber was uns dort an Kaffee geboten wurde, hätte selbst dem anspruchslosesten Kaffeetrinken das blanke Entsetzen ins Gesicht getrieben. Also mit Kaffee hatte das nicht viel zu tun. War irgendwie nur dunkelbraunes Wasser mit einem leichten Anflug eines Kaffeegeschmackes (aber nur mit viel Phantasie).

Also weg mit der Brühe, fix noch eine Zigarette und anschliessend noch was für frischen Atem getan und ab zum Kunden.

Das Gespräch lief denn überraschend angenehm und nach 2 ½ Stunden waren wir mit den wesentlichen Dingen fertig. Eigentlich war dann ein gemeinsames Essen geplant, aber durch irgendwelche Terminverschiebungen seitens des Kunden haben der Betreuer und meine Wenigkeit uns auf dem Weg nach einer brauchbaren gastronomischen Einrichtung gemacht.

Dies stellte sich nur leider ziemlich schwierig heran. Wir waren schliesslich irgendwo in der Pampa und in den Burger King wollten wir nicht mehr. Der grausame Kaffee war Abschreckung genug, das Essen wollten wir erst gar nicht mehr testen.

Schliesslich haben wir denn doch noch einen sogenannten Landgasthof gefunden.
Die Fachkraft für die Aufnahme von Bestellungen, das Herantragen der bestellten kulinarischen Köstlichkeiten und Kassieren des Bewirtungsentgeltes war angesichts zweier Schlipsträger, die denn noch scherzend und gut gelaunt das Lokal betraten, ziemlich überfordert. Wir wurden von ihr und den anwesenden Handwerkern mit riesigen Augen angeglotzt. Es war wirklich Glotzen und kein normales Anschauen mehr. Aber so was schreckt einen Krawattenträger schon lange nicht mehr ab.

Nach einem wirklich guten und mehr als reichhaltigen Essen (in Zürich wäre es die Hälfte für den dreifachen Preis gewesen) inklusive dem Espresso und der Zigarette danach, ging es denn wieder Richtung Schweiz. Diesmal aber nicht so schnell wie auf der Hinfahrt. Schliesslich wollte man nicht so schnell in der Filiale und damit bei der Arbeit sein. Und von der Umgebung wollte ich auch etwas mitbekommen. Auf der Hinfahrt war dies leider aufgrund einer starken Verkrampfung meines Bremsfusses nicht möglich.

Nach ungefähr zwei Stunden Schleichfahrt war für mich dann die Reise vorbei und habe mich mit meinem eigenen Wagen Richtung Zuhause gemacht. Nach etlichen Umwegen aufgrund eines schweren Unfalls auf der Autobahn war ich denn endlich nach zwei Stunden zu Hause (normale Fahrzeit eigentlich 1 Stunde) und habe den Feierabend einfach mal nur genossen.

Alles in allem kann ich sagen, ich würde gerne mal wieder ganzen Tag auf Geschäftsreise sein. Hoffentlich dauert es nicht so lange bis zum nächsten Mal.

23 Oktober 2006

Montage wie diesen …

... vergisst man lieber schnell.

Nur Schrott auf dem Schreibtisch, schlechte Stimmung im Büro und irgendwelche Probleme, die möglichst schon gestern gelöst worden wären. Natürlich vom Master of Desaster persönlich … mir.

Und eins weiss ich ganz genau … Montage gehören nicht wirklich zu meinen Lieblingstagen.
War noch ne so und werden sie auch nie werden.

Nach einem recht entspannten und abwechslungsreichen Wochenende, welches auch so die eine oder andere Stunde gammeln beinhaltete, sollte eigentlich mein Akku heute Morgen wieder auf 100% sein. War er aber nicht. Stand schon heute Morgen auf dunkelgelb mit starker Tendenz Richtung rot.
Aber davon habe ich mich trotzdem nicht abschrecken lassen und bin mit bester Laune ins Büro geschlichen. Cheffe war schon da und verbreitete bereits eine Stimmung, gegen das das Gejaule eines Rudels Wölfe wie ein Freudenschrei klingt.

Ok … ist momentan nicht wirklich was Neues und im Ignorieren war ich schon immer mehr als gut. Nachdem er den ersten Kaffee intus hatte, wurde die Laune denn auch langsam ertragbar. Dies währte allerdings nicht lange, denn gegen halb Neun betrag extrem schlecht gelaunt unsere hochgeschätzte Teamassistentin das Büro. Damit war unsere heutige Belegschaftsstärke erreicht und die Stimmung wieder mehr als im Keller bzw. eher im untersten Geschoss der Tiefgarage. Dies änderte sich auch fast den ganzen Tag nicht so wirklich. Die Gründe dafür kenne ich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Aber ehrlich … ist mir auch relativ egal im Moment.

Eigentlich mir egal, denn es lag genug Arbeit auf dem Tisch, die ich auch ohne Mithilfe meiner beiden Kollegen zu erledigen hatte. Also frisch und frei mit durchaus guter Laune und unter ständigem Gähnen ans Werk gemacht. Aber egal, was ich auch angefangen habe, es kam nur Schrott dabei raus. Lag höchstwahrscheinlich am ständigen Gähnen und des damit verbundenen nicht gerade hohen Konzentrationsvermögens.

Diese Müdigkeit war denn allerdings nach einer Stunde schnell verflogen. Ständige nerviges Klingeln des Telefons und das Lösen von Problemen, die mir mindestens 6 – 9 graue Haare mehr eingebracht haben, waren angesagt. Es so ging denn schliesslich soweit, dass ich sämtliche Sachen durcheinander gebracht habe. Und das nicht nur im Körperteil zwischen meinen beiden Ohren sondern auch auf meinem Schreibtisch. Und so was hasse ich ja.
Also habe ich mich am Ende des Vormittages mehr oder weniger mit der Beseitigung eben dieses Durcheinanders beschäftigt.

Meine wohlverdiente Mittagspause habe ich denn in der Tram zum Strassenverkehrsamt Zürich verbracht. Natürlich bin ich auch dort angekommen und innerhalb von 10 min war ich meinen deutschen Führerschein los. Meinen neuen schweizer Führerausweis bekomme ich zusammen mit der Rechnung zugeschickt. So ca. in 6 bis 8 Wochen. Na da bin ich ja mal gespannt, wie hoch die Rechnung sein wird. Der Weg zurück ins Büro hat denn auch noch mal ca. 20 min gedauert und so reichte die Zeit lediglich für ein Sandwich und einen Red Bull. Irgendwie wird dies zu meinem Standard-Lunch.

Der Nachmittag war denn erstaunlich ruhig. Hatte zwar noch mehr als genug zu tun, aber es war wenigstens nicht mehr ganz so chaotisch. Ich hatte mich nur über die üblichen Verdächtigen zu ärgern. Und die Stimmung im Büro besserte sich auch um ungefähr 0.10%. Immerhin …

Jetzt rückt zum Glück der Feierabend in greifbare Nähe und ich kann mich langsam ein bisschen zurücklehnen. Reicht auch für heute. In ca. einer Stunde ist denn endgültig Feierabend und ich werde noch ein feines Feierabendbierchen mit einer meiner guten Freundin trinken gehen und so den Tag ausklingen lassen.

Prost!

21 Oktober 2006

Bekanntschaften in St. Gallen

Endlich Wochenende ... so mein erster Gedanke, nachdem gestern Abend das Büro verlies. Und was noch besser ist, der Abend steht ganz im Zeichen einer Sause mit meinem Lieblingskollegen Harald.
Einziger Wehrmutstropfen an der ganzen Sache ... die einstündige Fahrt nach St. Gallen. Aber für mich als begeisterten Automobilisten (typisch schweizerisches Wort, klingt aber trotzdem irgendwie ... na ja) ist das ja auch kein Problem. Also fix nach Hause gedüst, frisch gemacht, die Partyklamotten am Alabasterkörper plaziert und ab auf die Autobahn Richtung Nord-Ost. "Uschi" hat die genauen Daten, wo ich hin muss, also kann ja gar nichts mehr schiefgehen.
Ging es auch nicht.

Der Abend ging recht entspannt bei Harald mit einem kleines aber feinen holländischen Bierchen los und anschliessend düsten wir in einen Pub, der mich an alte Zeiten in Hamburg-Schanzenviertel erinnerte.
Und wie es auch nicht anders ein konnte ... lange waren wir beiden gutaussehenden Kerle nicht alleine. Nur was denn passierte, hätte mir fast den ganzen Abend versaut. Das Mädel, welches mich als Zielscheibe Ihrer Begierde ausgewählt hatte, ist ungefähr mit dem folgenden Songtext zu beschreiben:

MEINETWEGEN (Selig)

SO SITZT SIE DA UND KAUT AN MEINEM NERV HERUM
WORTE STOLPERN FLEIßIG ÜBER JEDEN WUNDEN PUNKT
ICH KANN MEINEN NAMEN NICHT MEHR HÖREN
WILL NUR NOCH SCHLAFEN
WILL NICHT MEHR WISSEN WAS ALL DIE TAUSEND
ANDEREN MACHEN

DREH AB DREH DURCH
DOCH BITTE BLEIB NICHT WIE DU BIST
GLAUBST DU NICHT DAß ES FÜR DICH UND MICH
DAS BESTE IST

MEINETWEGEN ALLES KLAR UND SCHÖN
MEINETWEGEN LAß MORGEN ALLES UNTERGEHEN
MEINETWEGEN DOCH BITTE LAß MICH AM LEBEN

SO SITZT SIE DA UNS SCHLÄGT
DIE TÜR ZU MEINEM LEBEN EIN
REDET BLIND VOM STAND DER DINGE
ICH WILL ALLEINE SEIN

ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN
ICH KANN ES NICHT MEHR ERTRAGEN
ICH HABE ES MIT DEM HERZ
ICH HABE ES MIT DEM MAGEN
ICH WILL ES IHR ERZÄHLEN DOCH ICH TRAU MICH NICHT
SIE IST SO GOTTVERDAMMT LANGWEILIG

Besser hätte iche s nicht ausdrücken können.
Aber wozu hat man gute Freunde. Haraldino hat sie denn mit ein paar nicht gerade netten Worten dermassen abgeschreckt, dass wir uns endlich wieder hochwissenschaftlichen Männerthemen zuwenden konnten.
Und alles in allem, war der Abend denn doch noch super lustig und schreit nach mehr davon.

In dem Sinne ... allen noch ein super Wochenende.

19 Oktober 2006

persönliche Lieblingssongs

Das wichtigste am frühen Morgen auf dem langen Weg ist die richtige Auswahl der Musik. Ist zumindest sehr wichtig für mich und kann über den Verlauf des weiteren Tages gravierend mitentscheiden.

Oftmals ist es denn so, dass ich ewig brauche, bis ich den richtige Style, die richtige Band und denn auch noch die richtige CD ausgesucht habe. Da können locker schon mal 10 min bei draufgehen. Gerade wenn der mp3-Player aufgrund der vorhandenen grossen Datenmenge ziemlich lange Zugriffszeiten hat. Und bei knapp 2000 mp3's kann das schon mal dauern.
Wenn man denn noch nicht genau weiss, was man genau hören will, ist's umso schwerer und mindestens die Busfahrt geht für die Auswahl drauf.

Also habe ich heute Morgen beschlossen, mal eine weitere Funktion meines mp3-Players auszuprobieren … die so genannte Favoritenliste. Da kann man alle möglichen mp3's reinschieben und man hat eine super Playlist. Eine ausgewogene Mischung aus meinem grossen CD-Sammelsurium. Was will ich also mehr, ist eigentlich genau das, was ich mir vorgestellt habe.

Um die sozusagen perfekte Liste zusammenzustellen, habe ich heute die Fahrt ins Büro genutzt und genau so eine Liste auf meinem mp3-Player angelegt. Lauter feine Sachen, die ich mir auf der Heimfahrt in voller Lautstärke auf die Ohren geben werde.

Und hier ist sie … die super Liste für die entspannte Feierabendheimfahrt:

black winter day – amorphis
parabol/parabola – tool
landungsbrücken – kettcar
i know – placebo
passenger – deftones
judith – a perfect circle
lovesong – the cure
10'000 days – tool
schrei den namen deiner mutter – tomte
colorade incident – the gathering
take the veil cerpin taxt – the mars volta
where i stand – days of the new
right in two – tool
probably build in the fifties – the gathering
ava adore – the smashing pumpins
tina – selig
no quarter – tool (Coverversion des gleichnamigen Led Zeppelin Songs)
girl in oslo – big bang
once again – days of the new
remember tomorrow – mo' horizons
plug in baby – muse
meinetwegen – selig
shut your eyes – snow patrol
asilos magdalena – the mars volta
creep – radiohead

Gleichzeitig könnte man genau diese Liste auch als meine persönlichen Top 25 bezeichnen. Natürlich könnte ich diese Liste endlos erweitern, aber so wie sie jetzt ist, passt's super und ich freu mich schon auf die Heimfahrt.

18 Oktober 2006

Zwergenaufstand im Büro

Bis auf Dienstag und Mittwoch herrscht bei uns im Büro ein gesundes Verhältnis zwischen Männlein und Weiblein, sprich drei Männer und eine Frau. Es ist denn nicht so, dass die eine Frau nichts zu sagen hätte und wir hier eine reine Machorunde sind. Das eher weniger.
Aber ist schon eindeutig klar, wer das sagen hat und wer wen mit Sprüchen eindeckt.

Aber nicht so am Dienstag und am Mittwoch. Da ist unsere Teilzeitkraft da und bringt dieses gesunde Verhältnis und die entsprechenden Machtverhältnisse durch ihre … sagen wir mal sehr dominante Art und Weise so richtig durcheinander. Klar sind wir Männer immer noch leicht in der Überzahl, aber da man von meinen beiden männlichen Kollegen eigentlich nur von halben Männern sprechen kann, entsteht an eben diesen beiden Tagen ein Machtvakuum, welches immer wieder zu Spannungen und Irrtümern über die eigentliche Herrschaft im Büro führt.

Schlimm wird's nur, wenn denn noch einer meiner beiden männlichen Kollegen ausfällt und durch gewisse Abwesenheit (aus welchen Gründen auch immer) glänzt. Denn schlägt das Pendel deutlich zu Gunsten der weiblichen Bürobelegschaft aus und kann kaum durch meinen Einsatz wieder in die richtige Richtung verschoben werden. Zumal sich die beiden Mädels denn so richtig stark fühlen und meinen, sie können schon am frühen Morgen den Zwergenaufstand proben. Und wie zum Beispiel heute Morgen.

Wie ich gestern schon beschrieben habe, neige ich vor 09:00 in der Regel dazu, nicht wirklich ansprechbar zu sein und schon gar keinen derben Spass zu verstehen. Wenn er denn noch auf meine Kosten geht, ist's eh vorbei und man (bzw. Frau) braucht keine wohlwollende Reaktion zu erwarten. Ganz im Gegenteil. Ich reagiere entweder ziemlich sarkastisch und halte der mich provozierenden Person mal kurz aber heftig einen Spiegel vor (derber Spruch inklusive) oder ich strafe sie mit Nichtachtung. Wenn denn noch weitere Sprüche in meine Richtung kommen, ist es ganz vorbei und wir haben einen kleinen aber feinen Krieg mitten in unserem 25qm-Büro. Schliesslich haben sie es nicht anders gewollt und die Machtverhältnisse sollten möglichst noch vor dem zweiten Kaffee wieder hergestellt sein.

Hilfe von Cheffe brauche ich nicht zu erwarten, der steht schon zu Hause unter den berüchtigten Pantoffeln und wird sich nicht gegen seine beiden Mädels zur Wehr setzen (dachte ich zumindest bis heute). Also bleibt es wieder an mir hängen, für Ordnung und geregelte Verhältnisse zu sorgen.

Da ich nichts von einer gewissen Partisanentaktik halte und eher auf den Frontalangriff stehe, wurde eben dieser heute Morgen wohl ziemlich überraschend ausgeführt. Es ist nicht so, dass sich die beiden Mädels nicht gewehrt hätten und schlussendlich klein beigegeben hätten … oh nein … sie haben sich mit "Händen und Füssen" gewehrt. Aber wer mich vor 09:00 derart reizt, darf keine Gnade erwarten und so ging es verbal ziemlich heiss her.

Nur so am Rande:
Natürlich gibt es eine kleine aber feine Liste von Leuten, die mich jederzeit ansprechen und auch leicht von der Seite anmachen dürfen. Aber wie schon eben gesagt, die Liste ist wirklich ziemlich kurz und sehr handverlesen. (nee Schatz …). Aber die beiden Kolleginnen stehen eindeutig nicht auf dieser Liste.

Schlussendlich dauerte die "Schlacht" und somit auch der "Krieg" eine Stunde und endete damit, dass sich Cheffe doch noch einmischte und mit einem für ihn sehr mutigen Satz sämtliche verbale Angriffe beendete.

Zitat Cheffe: "Ist hier endlich mal Ruhe?! Habt ihr nichts zu tun? Und übrigens … der Boss hier bin immer noch ich und ich sage 'Männer haben immer Recht' So war es schon immer und wird es auch immer sein!"

Genau mit diesem Satz ist er in meinem persönlichen Rating wieder zum ganzen Mann mutiert und somit haben wir inklusiver seiner Stimme als Chef als Männer im Büro wieder die Oberhand.
Endlich … und ich kann mich wieder an meine Arbeit machen. Aber erstmal geht's jetzt was Essen.

Mahlzeit !

17 Oktober 2006

wieder mal ein Songtext

Ist zwar das bekannteste Lied von Radiohead, aber auch eines der schönsten. Und gerade der Text hat es in sich, wenn mal ein wenig drüber nachdenkt:

Creep (Radiohead)

When you were here before,
couldn't look you in the eye.
You're just like an angel,
your skin makes me cry.

You float like a feather,
in a beautiful world
I wish I was special,
you're so fucking special.

But I'm a creep,
I'm a weirdo.
What the hell am I doing here?
I don't belong here.

I don't care if it hurts,
I want to have control.
I want a perfect body,
I want a perfect soul.

I want you to notice,
when I'm not around.
You're so fucking special,
I wish I was special.

But I'm a creep,
I'm a weirdo.
What the hell am I doing here?
I don't belong here

She's running out the door,
she's running, she run, run, run, run, run.

Whatever makes you happy,
whatever you want.
You're so fucking special,
I wish I was special,

but I'm a creep,
I'm a weirdo.
What the hell am I doing here?
I don't belong here,I don't belong here.

S-Bahngeschichten die Dritte

Die Sonne lacht, die Mittagspause nähert sich mit schnellen Schritten und auch das Wochenende ist nicht mehr nur ein blosser Gedanke sondern schon irgendwie ganz fern am Horizont zu erkennen. Was will man eigentlich mehr?!

Nachdem ich heute, wie so oft, meine liebe Mühe mit dem Aufstehen und dem Wachwerden hatte, entwickelt sich der Tag doch noch einigermassen zu einem recht ansehnlichen seiner Art.
Dabei sah es heute Morgen noch ganz anders aus.

Nur zu allem Übel musste ich mir heute Morgen eingestehen … ich bin wohl doch ein Morgenmuffel. Und gerade, wenn der Schlaf nicht gerade viel und auch nicht wirklich erholsam war. Oft hat man es mir schon gesagt, aber nie wollte ich es mir wirklich eingestehen.
Ich habe am Morgen keine wirklich gute Laune und dies ändert sich auch nicht innerhalb der ersten Stunde, nachdem ich die Augen aufgemacht habe. Ansprechen sollte man mich in dieser bewussten Stunde nicht und schon gar nicht grosse intellektuelle Leistungen erwarten.
Nach dem ersten Kaffee und vielleicht eine Zigarette ist denn wieder alles möglich … aber davor … bitte nicht. Schon im Interesse der Person, die dies trotz mehrfacher Warnungen trotzdem versucht.

Klar könnte ich gegen diese Muffligkeit ankämpfen und es auch nicht so, dass ich es noch nicht versucht hätte. Und manchmal klappt es auch. Aber halt nur manchmal.

Das es aber nicht die Regel sondern eine Ausnahme ist, bekam heute Morgen ein Mitreisender in der S-Bahn schmerzlich zu spüren. Und er schien sogar ein netter Typ zu sein.
Nicht das ich ihn geschlagen oder anderweitig körperlich misshandelt hätte … das nun wirklich nicht. Auch verbal habe ich nicht viel getan. Zumindest nichts, woran ich mich aktiv erinnern könnte.

Ich habe ihn lediglich ignoriert und ihm wohl mehr als einen Blick zugeworfen, der nicht gerade freundlich war. Ganz im Gegenteil.

Auf das "grimmig Schauen" habe ich fast schon ein Patent drauf. 2 1/2 Jahre Hamburg Altona haben so ihre Spuren hinterlassen. Genau dort habe ich eben diesen grimmigen Blick gut trainieren und geradezu perfektionieren können. Auch wenn ich eigentlich in bester Stimmung war. Aber wer Hamburg Altona kennt und sich dort mal über den grossen Bahnhofsvorplatz am frühen Nachmittag getraut hat, wird mich verstehen. Tausende von Studenten, die mich dazu bewegen wollten, an irgendwelchen Umfragen oder Spenden-/Sammelaktionen teilzunehmen. Aber ohne mich bitte. ich hab da meine eigene Spendenpolitik und für irgendwelche Umfragen bin ich nicht repräsentativ. Also grimmigen Blick aufgesetzt und schon hatte man relative Ruhe. Klar gab es hin und wieder mal einen Mutigen, der mich trotzdem von der Seite anquatschte, aber der wurde dann mit einem kurzen aber heftigen Kommentar wieder in seine bescheidene Rolle als Bittsteller zurück katapultiert.

Aber eben dieser Blick kam, verstärkt durch meine durchaus angemessene Morgenmuffligkeit, heute zur Anwendung. Dabei war ich bei der ersten Kontaktaufnahme durch eben diesen Mitreisenden noch recht freundlich. Kurze Frage … noch kürzere Antwort. Spätestens da hätte er merken müssen, dass ich auf kein Gespräch oder irgendeine Art von Konversation aus bin.

Aber nicht so der Urs (Name geändert, den wirklichen Namen hab ich schon wieder vergessen).
Nicht nur, dass er mich ständig angrinst … nein … er stellt sich auch noch vor und fängt mich an, Dinge zu fragen, die ich nicht bereit bin, einfach so preiszugeben.
Fragen wie "Du fährst noch nicht Dinge mit dieser Bahn?", "Wo kommst du denn eigentlich her" oder "Schicke Krawatte. Wo haste die denn gekauft?".
Sorry .. ich kenne den Typen überhaupt nicht. Hab ihn lediglich ein paar Male morgens an der Bahn stehen sehen und das war es denn auch schon.

Also antworte ich nur kurz auf die Fragen (man will ja nicht unhöflich sein, gute Kinderstube ist ja mehr oder weniger vorhanden), aber irgendwann wird's mir zu blöde, setze meinen grimmigen Blick auf und ignoriere einfach nur noch.
Aber anstatt ihn das abschreckt, quatscht mich der Typ weiter zu und fängt auch noch an, mir seine Lebensgeschichte zu erzählen. Infos, auf die ich jetzt nicht wirklich erpicht war und auch immer noch nicht bin.

Zum Glück (ob nun für ihn oder für mich ist rein spekulativ) fährt die Bahn endlich in den Hauptbahnhof ein und ich verlasse fluchtartig die Bahn. Zum Glück muss der Typ noch weiterfahren und ich bin ihn los. Ansonsten hätte er mich wohl noch den ganzen Bahnhof weiter zugetextet.

Ich glaube, ich muss mir echt mal überlegen, ob ich nicht eine Bahn früher nehme. Da schlafen bestimmt die meisten Reisenden noch und ich kann mich in Ruhe auf der Fahrt entmuffeln.
Meine Kollegen wird's freuen …

13 Oktober 2006

Neues aus dem Raucherraum

Im Allgemeinen herrscht bei uns im Raucherraum einruhiges und durchaus angenehmes Schweigen. Der Süchtling geniesst seine Zigarette, lässt seine Gedanken schweifen und verlässt nach Aufrauchen der Zigarette mit einem kurzen Gruss wieder den Raum. Zwar irgendwie ein ständiges Kommen und Gehen, aber trotzdem sehr angenehm. Alles recht entspannt.

Gespräche finden eher selten statt, meistens wenn zwei oder drei Kollegen sich gemeinsam zum Genuss einer schlecht gestopften Zigarette treffen. Diese Gespräche laufen dann aber in einer meist ruhigen Lautstärke ab. Nur ab und zu mal eine kleine Diskussion. Aber das war's denn auch schon.

Nur heute kam es mal wieder zu einem kleinen Supergau. Anders kann man es wirklich nicht beschreiben. Man stelle sich drei Personen vor, ein Franzose, ein Asiat und ein Schweizer. Alle drei sprechen ein bisschen Deutsch, ein bisschen Englisch und natürlich auch ihre Muttersprache. Offiziell hatte man sich wohl auf Englisch geeignet, auch wenn es dem Franzosen sichtlich schwer fiel, nicht seine geliebte Sprache sprechen zu dürfen und oft Wörter in französischer Sprache gebrauchte.

Als ich den Raum vorhin betrat, war die Diskussion schon voll im Gange, konnte aber noch nicht lange dauern, da die Zigaretten noch nicht weit runtergeraucht waren. Oder es war schon die Zweite oder Dritte. Thema wie so oft, die lieben Kunden und das Verhalten ihnen gegenüber. Hier nun ein kurzer Auszug (frei übersetzt aus dem Englischen):

F= Franzose
S= Schweizer
A= Asiat (schätzungsweise Chinese)

F: Nein … man kann sich doch nicht alles gefallen lassen. (geschätzte Lautstärke ca. Abflug einer Boing 747)
A: aber der Kunde ist doch am wichtigsten, schliesslich bezahlt er mein Gehalt (wenn der noch leiser spricht, denn muss ich mir fix mal ein Hörgerät besorgen)
F: Ja aber alles darf man sich auch nicht gefallen lassen. gerade wenn er (der Kunde) x Millionen auf dem Konto hat.
A: Aber tr…
F: Nichts trotzdem. Irgendwo hört der Spass auf. (Sichtbar rot angelaufen wendet er sich dem Schweizer zu, der bisher nur lächelnd dastand)
F: Also … soll man sich alles gefallen lassen Herr Kollege?
S: (ruhig, gelassen und sehr gemächlich, ich glaube der kommt aus der Innerschweiz) Man sollte das ganze mal von beiden Seiten betrachten. Einerseits … (da bin ich nicht mehr mitgekommen, der nuschelte so), anderseits gibt es bestimmt Vorschriften und Regeln, die das genau festlegen. Ich würde vielleicht …
F: Na das hilft mir jetzt auch nicht weiter. Ich brauche eine eindeutige Lösung.
A: Na schlag ich doch die ganze Zeit schon vor. Dem Kunden Recht geben und es so machen, wie er will.
F: Genau das werde ich diesmal nicht tun. Sehe ich gar nicht ein. (Gleich explodiert sein eh schon hochroter Kopf *g*)
S: Aber wir müssen doch im beiderseitigen Interesse handeln, ohne unser Gesicht zu verlieren.

In dem Moment wendete sich der Franzose an mich und spricht mich direkt an:

F: Sie als Deutscher … würden sie sich alles vom Kunden gefallenlassen? (Woher weiss der, dass ich Deutscher bin, sieht man mir das an??? Hilfe !!!)
Ich: Nö …
F: Und was würden sie denn machen?
Ich: Keine Ahnung, weiss ja gar nicht genau, worum es eigentlich hier geht.
F: Na ja … Deutsche halt, wissen nie, worum es geht, wollen aber immer mitreden.

?????

p.s. 'ICH LIEBE FRANKREICH !!!' *grrrr*

p.p.s. Schönes Wochenende allen …

12 Oktober 2006

Sauerstoffmangel und ein gewisser Würgreiz

In den letzten Tagen habe ich über den Mittag mal wieder schlechte Gewohnheiten angenommen. Eigentlich hatte ich eben genau diese schon weit hinter mir gelassen, nur leider haben sie mich mal wieder eingeholt und mittlerweile fest im Griff.
Grund für dafür ist das aussergewöhnlich hohe Arbeitsaufkommen, welches mich dazu verleitet, nur kurz das Büro zu verlassen, um mir im gegenüberliegenden Mini-Super-Markt ein Sandwich o.ä. zu holen.

Resultat des ganzen … akuter Sauerstoffmangel und eine ziemlich einseitige Ernährung.

Mit der einseitigen Ernährung kann ich ganz gut leben, praktiziere seit Jahren nicht viel was anderes (aber es wird besser … versprochen). Also kein Grund zur Panik meinerseits.
Aber der Sauerstoffmangel macht mir momentan echt zu schaffen. Klar … man könnte mal das Fenster aufmachen. Aber seit die Temperaturen dauerhaft unter 15 Grad gefallen sind, befinden sich die weiblichen Angestellten (und auch manch männlicher) in einem Dauerzustand von "Mir ist soooooooooooooooooooo kalt".

Ergebnis des ganzen Theaters: Die Fenster bleiben zu und der Sauerstoffgehalt der Luft nimmt im Laufe des Tages rapide ab.
Folge: Ich werde immer müder und demzufolge auch unkonzentrierter und unmotivierter. Ziemlich tödliche Mischung.

Nur zum rausgehen fehlt mir momentan die Zeit und wenn ich ehrlich sein soll auch die Lust. Mein kleiner gemeiner innerer Schweinehund namens "Wuffi" ist nicht geneigt, mal ruhig zu sein sondern schreit, knurrt und bellt laufend vor sich hin und hindert mich permanent daran, meinen ultra bequemen Bürosessel zu verlassen.
Das einzige, was dieses kleine Kerlchen erlaubt, ist die der Gang in den Super-Markt zwecks Beschaffung von Nahrungsmitteln. Und gerade das, habe ich heute Mittag mächtig übertrieben.

Resultat des ganzen:
Mir ist sau übel.
Und das so richtig.

Aber bei der Mischung der innerhalb von vielleicht 10 Minuten aufgenommenen Nahrungsmittel ist das auch kein Wunder. Da waren im Einzelnen: ein Lachssandwich, ein Thunfisch-Baguette, eine Dose Red Bull light (das normale war leider ausverkauft *grrr*) und eine kleine Flasche Cola. Abgerundet habe ich dieses "ausgewogene" Mahl mit einer ganzen Packung M&M's Peanuts, welche mehr oder weniger in einem Atemzug verspeist wurde. Tja … und so ist es kein Wunder, dass mein Bauch jetzt meint: Alter bist du abartig. Dafür werde ich mich rächen … *ätsch

Jetzt sitze ich hier, kämpfe mit der hochkommenden Übelkeit, lediglich mit dem einen Gedanken beschäftig: Wo kriege ich jetzt einen Jägermeister her? Ist nämlich gar nicht so leicht, in der näheren Umgebung an so einen Verdauungsschnaps zu kommen. Zumal ich auch nicht die Lust habe, jetzt aufzustehen (von wegen Wuffi und so). Aber so ein kleines Meisterchen hätte jetzt schon was. Würde wahrscheinlich ungemein helfen, dass Chaos in meinem Magen ein wenig aufzuräumen.

Klar, die Mädels würden jetzt sagen … selber Schuld. Wieso achtest du nicht darauf, was du für Sachen in rekordverdächtiger Zeit in dich reinstopfst. So sind sie nun mal, keine Gnade mit dem männlichen Geschlecht. Immer doch eine oben drauf, auch wenn man schon am Boden liegt.
Aber ich wäre kein richtiger Mann, wenn ich nicht auch wunderschön Leiden könnte. Und das bis zur Perfektion. Besonders, wenn ich krank bin bzw. es mit nicht so 100%-ig gut geht. Hat schliesslich Jahre gedauert, das perfekte Leiden zu erlernen.

Also werde wohl eine Zigarette rauchen gehen. Vielleicht hilft bzw. betäubt dies meinen Bauch. Und ausserdem ist im Raucherraum immer das Fenster auf. Und es geht doch nichts über ein gesundes Sauerstoff-Nikotin-Gemisch.

In dem Sinne … Mahlzeit !

wieder mal ein Liedtext

BALU (von Kettcar)

manche sagen es wär einfach, ich sage es ist schwer
du bist audrey hepburn und ich balu der bärimmer
pläneschmiedend dastehen
so schön und stummund
ich fang an zu tanzen
und werf' erstmal alles um

gesucht und gefunden
in der einsicht verbunden:
du gibst was du brauchst, ich glaub was ich seh'
endlich mal etwas das ich fast versteh'

frieden ist wenn alle gleich sind
jetzt sag an was wir hier haben
das leben das wir leben - geschützt im schützengraben
gesucht und gefunden
und du vergisst was du weißt
in dem gefühl wir wären eins

und du vergisst wie du heißt
(in dem gefühl wir wären eins)

manche sagen es wär einfach, ich sage es ist heikel
du bist new york city, und ich bin wanne-eickel
wie die dinge sich wohl anfühlen
wenn sie denn noch ganz wären
ein lebenslauf gebastelt, mit den händen eines tanzbären

gesucht und gefunden
in der einsicht verbunden:
du gibst was du brauchst, ich glaub was ich seh'
endlich mal etwas das ich fast versteh'

frieden ist wenn alle gleich sind
jetzt sag an was wir hier haben
das leben das wir leben - geschützt im schützengraben
gesucht und gefunden
und du vergisst was du weißt
in dem gefühl wir wären eins

und du vergisst wie du heißt
(in dem gefühl wir wären eins)
und du vergisst was du weißt
(in dem gefühl wir wären eins)

vergiss romeo und julia
wann gibt's abendbrot?
willst du wirklich tauschen
am ende waren sie tot
ich werd' immer für dich da sein,
bist du dabei?
in dem gefühl wir wären zwei


Naürlich gibt es eine Geschichte zu dem Lied und diejenige weiss, was ich ihr damit sagen möchte. Lieben Gruss nach Adliswil.

11 Oktober 2006

S-Bahngeschichten die Zweite

Nachdem ich meinen Umzug erfolgreich hinter mich gebracht und mich mittlerweile auch gut mit der neuen Bahnverbindung vertraut gemacht habe, komme ich langsam mal dazu, mich näher mit den Menschen gerade in der morgendlichen Bahn zu beschäftigen und Beobachtungen aller Art anzustellen. Und es ist immer wieder ein Spass, die verschiedenen Leute, die mir auf meiner halbstündlichen Fahrt mehr oder weniger begegnen, zu beobachten.

Obwohl ich bereits drei Stationen nach Beginn der Bahnlinie einsteige, sind die Abteile schon recht gut besucht. Vorwiegend wird von den bereits anwesenden tief und fest geschlafen und manch einer meint, dass auch die Sitzplätze ihm gegenüber zu seiner vollen Verfügung stehen. Das ändert sich allerdings schlagartig, sobald die Bahn in Regendorf-Watt einfährt und sich ein breiter Strom von Pendlern unterschiedlicher Rassen und Nationalitäten in die Abteile drängt. Die Luft wird zusehends angefüllt mit Gerüchen verschiedenster Herkunft und Intensität. Angefangen vom Aftershave, welches an den Verwesungsduft von toten Bergziegen erinnert, bis hin zu Moschuswolken, welche das Atmen schwermachen und an gewisse orientalische Märchen erinnert. Dazu kommt den vielleicht noch der liebliche Geruch alten Biers und/oder Knoblauchs, welcher mir denn geruchsmässig den Rest könnte …. wenn ich denn einen 100%-igen Geruchssinn hätte. Ich kann zum Glück das ganze Ausmass nur erahnen.

Nachdem sich denn sämtliche Gerüche für ca. 20 min durchmischt haben, verlassen die meisten Geruchsträger die Bahn auch schon wieder. Zurück bleiben die Gerüche, mit welchen ich denn noch ca. 10 min zu kämpfen habe.

Was natürlich auch noch sehr auffällig ist … der umfangreiche Wortschatz mancher Mitreisenden. Da die Bahn von sehr vielen Schülern und Azubis benutzt wird, komme ich endlich mal wieder dazu, meinen "Jugendwortschatz" aufzubessern, ohne mir ein teures Nachschlagewerk kaufen zu müssen. Viele Worte erklären sich nämlich aus dem Sachverhalt. Wenn es denn mal viele Worte wären. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass viele Schüler den Sprachschatz eines dreijährigen haben und eben dieser zu 95 % nur aus Schimpf- und Füllwörtern besteht. Mal einen durchgängigen Satz zu bilden muss schon eine enorme Herausforderung für manche sein. Aber viele Erwachsene sind auch nicht besser. So ist's ja nicht.

Da werden teilweise Gespräche geführt … herrlich. Der Kampf um die goldene Ananas könnte nicht spannender sein. Ehekrisen werden mit ungefähr 3 Wörtern in Monologen erörtert, welche vielleicht denn doch 10 Minuten dauern. Verwandschaftverhältnisse werden mittels Händen und Füssen erklärt. Und oftmals verstehe ich eh kein Wort, da es sich bei dem Gesprochenen um ein munteres Gemisch aus Schweizerdeutsch und anderen mir unbekannten Sprachen bzw. Dialekten.

Nebenbei bemerkt … ich haben meistens Stöpsel in den Ohren und höre Musik. Und wer meine Lieblingsmusik kennt, weiss, dass es sich nicht gerade um Balladen oder ruhige Instrumentalstücke handelt. Aber selbst bei fast voller Lautstärke ist das verfolgen mancher Gespräche keine wirkliche Kunst.

Aber das schönste ist mir heute Morgen passiert. Während ich so auf meinem Fensterplätzchen sass, mit der Müdigkeit kämpfte und die Landschaft betrachtete, setzt sich ein junger Mann neben mir hin, schliesst seine Augen und fängt an zu schlafen.
Soweit nichts Aussergewöhnliches und er war bestimmt nicht der Einzige in der Bahn. Irgendwann aber bemerke ich das Grinsen der Frau gegenüber von mir, die ständig in die Richtung meines Sitznachbars schaut. Ich also mal einen Kopfhörer aus dem Öhrchen genommen und was höre ich da … der junge Mann hat die grosse Säge ausgepackt und angefangen, sämtliche Bäume links und rechts der Bahnstrecke zu fällen. Genau zu dem Zeitpunkt habe ich das Grinsen der Frau gegenüber verstanden und entsprechend mitgegrinst.

Abschliessend kann ich nur sagen… ich fahre gerne mit der Bahn und wer gerne Leute beobachtet und Spass haben will, dem kann ich nur ein Fahrt mit der S6 morgens gegen 08:00 Uhr Richtung Zürich HB oder abends ab 18:00 Richtung Baden empfehlen. Vielleicht gerade wegen dieser herrlichen Möglichkeit, auf Menschen verschiedenster Art zu treffen. Der Mensch ist schliesslich ein soziales Tierchen.

10 Oktober 2006

Krähenschiessen in Zürich

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sich manche Mädels aus dem Haus trauen. Nachdem ich mich ja schon ein wenig über die Hosenlänge mancher Erdbewohner weiblichen Geschlechts ausgelassen habe, hatte ich heute über den Mittag so das Gefühl, dass ich echt den Beruf verfehlt habe.

Gut … das Gefühl hatte ich schon oft und war schon das eine oder andere Mal kurz davor, der Hochfinanz Lebewohl zu sagen und ganz was anderes zu machen. aber den endgültigen Schritt habe ich noch nicht gemacht und ich glaube, dass das auch noch ein wenig dauern wird.

Aber zurück zum Thema.
Ich hätte wirklich eine Ausbildung als Chefkritiker am Bekleidungsstil mancher Frauen (besonders russischer Abstammung) werden sollen. Natürlich würde ich auf gute Ratschläge verteilen und nicht nur rummotzen. So ist's ja nicht.
Mit der zuweilen sehr komisch Aussehenden Mode habe ich mich ja arrangiert und habe es mittlerweile gut gelernt, Hosen in Stiefel reingewurstelt zu ignorieren. Wem es gefällt …

Heute Mittag war jedenfalls wieder grosses Kino rund um den Paradeplatz Zürich angesagt und ich hatte einen Platz in der ersten Reihe Mitte.
Neben den üblichen Banktussis in ihren Kostümchen und den im Gegensatz dazu sehr alternativ angehauchten selbstgestrickten Touristinnen, die sich mehr oder weniger in die Gegend verlaufen hatten, lief heute eine ganz besondere Spezies in der Gegend rum …

Russentussis!

Nicht das diese eine Seltenheit hier wären, das nun wirklich nicht. Aber heute muss irgendwie ein ganzer Schnellzug mit eben diesen Mädels angekommen sein. So gebündelt treten sie sonst nicht auf. Man könnte fast von Rudelbildung sprechen, was mir irgendwie Angst macht.

Mal ganz davon angesehen, dass man mit dem Wert der getragenen Klamotten, welche diese Mädels und Frauen so an sich tragen, ein ganzes Dritte-Welt-Land finanziell sanieren könnte, ist der Stil so was zum schreien. Obwohl … von Stil kann da keine Rede mehr sein.
Da werden Farben miteinander kombiniert, bei den sich selbst bei mir als Kunstmuffel die Nackenhaare senkrecht aufstellen. Farblich zusammenpassend ist was anderes.
Man mixe Leoparden- und Tigermuster mit kunterbunten Blümchen oder wahlweise auch Strass-Steinen. Dazu noch knallgrüne Handtaschen und lila Kopfbedeckungen aller Art. Und was kommt heraus … ein ziemlich üblicher Würgreiz.

Neben den gewagten farblichen Kombinationen ist auch ziemlich auffällig, dass sich die Mädels grössentechnisch anscheinend ziemlich verschätzt haben. Na klar … Grösse 46 ist leicht mit 'ner 36 zu verwechseln und die Designer geben eh immer die falschen Grössen an. Schon klar.

Mir ist nur immer schleierhaft, wie die in die in die Klamotten reingekommen sind.
Vielleicht hat sich ja der Körper bei der Ansicht der gewagten Farben und Muster schnell mal zusammengezogen (nach dem Motto: bloss schnell weg) und genau dieser Moment wurde dann für den Einstieg z.B. in die Höschen genutzt. Eigentlich noch eine clevere Idee … Patentreif sozusagen.

Wer Mädels und Frauen aus Osteuropa kennt, weiss bestimmt, dass eben diese zu einem ziemlich gebärfreudigen Becken neigen. Gut … bei den mitteleuropäischen Mädels ist die Veranlagung auch schon vorhanden, aber halt nicht so sehr wie bei denen aus dem Osten. Basiert natürlich auf strengen wissenschaftlichen Beobachtungen … ist doch klar, oder ?

Eben dieses Becken wird in die besagten hautengen Hosen Marke "Knackwurst bei Armani" hereingewürgt, der String, welcher bestimmt den Wert eines halbes Monatsgehalt unserer türkischen Putzfrau hat, noch mal bis kurz vor die Achselhöhlen hochgezogen und die "zarten" Waden werden anschliessend in hohe Stiefel gezwängt. Somit wäre das Bild eines umgekehrten Tannenbaums (von der nicht vorhandenen Hüften abwärts gesehen) perfekt. Was für eine Vergewaltigung für meine zarten Augen.

Beim Anblick von Kopf und Oberkörper droht mir anschliessend die völlige Erblindung.
Natürlich muss der gerade frisch aufgeblasene Busen Grösse DEF in einem Shirt mit Leopardenmuster im Army-Tarn-Stil versteckt werden. Nur das eben dieses Shirt nichts wirklich versteckt und durch das dezente Muster so gar nicht auffällt. Abgerundet wird das Ganze oft durch ein kleines Jäckchen. Dezent und vornehm. Vorzugsweise mit dem Aufdruck eines bekannten Designers, der sich eigentlich für die Käufer seiner Kollektionen schämen sollte. Macht er aber nicht, schliesslich verdient er gut an den von Klamotten.
Aber von hoher Qualität müssen eben diese Klamotten sein. Ansonsten würden sie die Dauerbelastung durch ständiges Überdehnen gar nicht aushalten.

Wem beim Anblick dieses Klamottenkunstwerkes jetzt noch nicht schlecht geworden ist und sein Augenlicht noch nicht verloren hat, dem blüht dies spätestens bei der Betrachtung von Frisur und Make-up.

Für den Preis eines guten Kleinwagens wurden die vormals dunklen Haare blondiert und in eine nicht definierte Form gebracht. Anschliessend ging es den zum Make-up-Artist, der für seine hohe Kunst ein Honorar im Wert der Sonderausstattung des vorgenannten Kleinwagens kassiert. Und fertig sind geschminkte Lippen in knalligem Rot gepaart mit dunkelblau geschminkten Wimpern. OK … die Achtziger sind zurück, aber ich fand es damals schon nicht wirklich spannend. Und auch heute, 20 Jahre später, überzeugt es mich auch noch nicht.

Wo man auch hinblickt bei diesen Kunstwerken … Markennamen müssen deutlich erkennbar sein. Und natürlich kommt da nur das Teuerste und Beste an die zarten Körper. Aber das ja auch wohl selbstverständlich. Man will ja zeigen, was man hat.

Altersmässig sind diese Frauen schlecht einzuschätzen, aber die Tendenz geht doch eher Richtung 40. Die jüngeren Mädels sind da wesentlich besser getarnt und stechen nicht so leicht aus der Masse heraus. Zum Glück aber auch.

Ich gönne ihnen ja ihr Geld und ihre ganzen Sachen, aber manchmal wünschte ich mir, dass eben diese zum Abschuss freigegeben wäre (sinnbildlich gemeint, KEINE GEWALT!). Krähenschiessen sozusagen. Und genau so ein Tag ist heute …

09 Oktober 2006

Ein Beispiel für verschenkte Lebenszeit

In einem Führungskräfteseminar vor nicht allzu langer Zeit stellte uns unser Dozent die Aufgabe, mal die Stunden zu zählen, die wir in dem vergangenen Jahr in sinnlosen Besprechungen, Vorträgen oder Seminaren verbringen. Zeit hatten wir zwar nur ca. 5 Minuten zu Überlegen, aber selbst in diesen paar Minuten kam ich schon auf mindestens 50 Stunden, die ich sinnlos und ohne jeglichen Zweck in Besprechungen verbracht habe. Das sind schon mehr als zwei Tage in einem Jahr. Zwei wertvolle Tage, in den ich mehr hätte für die Firma arbeiten oder andere schöne Dinge hätte machen können.

Damals war ich recht geschockt und hatte mir eigentlich vorgenommen, meine kostbare Lebenszeit nicht mehr sinnlos zu verplempern.
Nur leider nimmt die Firma im Allgemeinen und die Tätigkeit im Besonderen keine Rücksicht auf derartige Vorsätze. Also habe ich weiterhin sinnlos Zeit in Besprechungen verbracht, habe in Seminaren mit dem Schlaf gekämpft und auch Vorträge schlafend (zwar mit offenen Augen, aber trotzdem schlafend) "genossen".

OK … wenigstens konnte ich fehlenden Schlaf nachholen, aber wirklich erholsam war dieser auch nicht. Schliesslich musste man ja ständig aufpassen, dass man nicht mit dem Kopf auf den Tisch knallt und anfängt zu schnarchen.

Schlussendlich hatte ich mich bis heute damit abgefunden, Zeit sinnlos zu verbringen. Und das betrifft vorwiegend die Arbeitszeit. Eigentlich hätte ich mehr als genug Arbeit auf meinem Schreibtisch, aber heute war mal wieder ein so genanntes "Lunch-Learning" angesagt und somit auch wahrscheinlich sinnlose Vergeudung von Lebenszeit.

Für alle Nichtwissenden: Lunch-Learning = Seminar inkl. Mittagessen, vorzugsweise mehr oder weniger leckere belegte Brötchen. Meistens organisiert von einem Mitarbeiter, welcher dies in seinen Mitarbeitenzielen vereinbart hat und nun mit der Organisation eines solchen Seminars betraut wurde. Die Themen können sehr unterschiedlich sein und von reinen Bankthemen bis hin zu Themen aus dem alltäglichen Leben reichen. Alles in allem eigentliche eine gute Sache mit kostenloser Verpflegung. Soviel zur Theorie.

Praktisch war heute Mittag wieder mal genau so ein Lunch-Learning unserer Abteilung angesagt. Nicht das sich die Mitarbeiter der Abteilung so unheimlich lieb hätten und gerne die Mittagszeit miteinander verbringe, aber das Seminar war von oben befohlen.

Bisher sind diese Seminare eigentlich immer ganz gut gewesen und auch das Thema heute (Steuern für In- und Ausländer beim Kauf von Liegenschaften in der Schweiz) versprach eine gewisse Erweiterung meiner Kenntnisse. Nicht das ich so unbedingt auf das Thema "Steuern" stehe, aber dieses Thema war mal wirklich eines, womit ich auch was in der Praxis anfangen hätte können. Und genau auf "Können" liegt die Betonung.
Das ganze Seminar ging nur eine halbe Stunde und genau in dieser Zeit musste ich dreimal ernsthaft damit kämpfen, nicht gemütlich meinen Kopf auf die Tischplatte zu betten und sanft in den Schlaf abzugleiten.

Nicht nur, dass der Dozent eine wunderbar ruhige und einschläfernde Stimme hatte. Das wäre ja alles noch gegangen. Aber nach Vorstellung der genauen Seminarinhalte war mir klar, dass ich nichts Neues zu erwarten brauchte. Ganz im Gegenteil. Die Inhalte hätte auch ein Azubi im ersten Lehrjahr nach 10-minütiger Einarbeitung runterleiern können. Sehr flach und nicht wirklich informativ. Nichts, was ich nicht schon gewusst hätte.

Das Beste war dann noch, dass auf wirklich interessante Frage mit einem unwissenden Kopfnicken und dem Satz "Also … da muss ich erstmal nachlesen" geantwortet wurde.
Mein Cheffe neben mir war noch der dritten Antwort dieser Art kurz vorm Explodieren und ich dachte mir nur, dass es bestimmt gleich lustig wird. Wurde es denn aber doch nicht, denn schon war das Seminar vorbei und der Dozent verliess mehr oder weniger panisch den Seminarraum. Schade … hätte den kleinen Italiener gerne drei Meter gross werden gesehen. Wäre bestimmt ein Spass geworden.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass genau so ein Seminar ein typisches Beispiel für verschenkte Lebens- und auch Arbeitszeit ist. Aber wenigstens die belegten Brötchen waren lecker.

Mahlzeit !!!

06 Oktober 2006

Die Entdeckung des Ehrgeizes


Eine Sache mal ganz zum Anfang … mein neues Spielzeug macht richtig Spass. Und was genauso wichtig ist: Ein intensives Studium der Gebrauchsanweisung ist alles andere als nötig. Ganz im Gegenteil. Das Teil ist so leicht zu bedienen, dass selbst eine Blondine mit einem IQ von maximal 5 Hühneraugen damit klarkommen würde. Also für mich und den Rest der zivilisierten Menschheit demzufolge gar kein Problem. Zusammengefasst kann ich sagen … ich bin zufrieden. Und das will momentan schon was heissen.

Womit ich auch schon beim eigentlichen Thema meines literarischen Ergusses des heutigen Tages wäre. Der allgemeinen Zufriedenheit und meiner im Besonderen.

Irgendwie ist es für mich momentan alles andere als leicht, einen hohen Grad von persönlicher und auch beruflicher Zufriedenheit zu erlangen. Eigentlich kann ich mich momentan nicht beklagen, aber irgendetwas tief in mir wehrt sich, dies auch zuzugeben bzw. dies auch zu akzeptieren.

Privat läuft das meiste rund, der Umzug war wie schon mehrfach betont, ein voller Erfolg und ein Gefühl von "zu Hause" hat sich auch schon innerhalb kürzester Zeit eingestellt. Auch im zwischenmenschlichen Bereich läuft sowohl privat als auch beruflich alles im grünen Bereich.
Beruflich geht's auch stetig aufwärts und Arbeit ist im ausreichenden Umfang vorhanden. Ist zwar ziemlich viel Nervenaufreibendes dabei, aber dies gehört auch zum Job. Immer noch besser als die Langeweile der vergangenen Monate.

Aber trotz alle dem sagt mir meine innere Stimme, dass ich mich nicht auf dem erreichten ausruhen sollte. Ganz im Gegenteil. Etwas in mir treibt mich unaufhörlich seit Anfang des Jahres immer weiter.

Sollte das ganze so was wie Ehrgeiz sein?

Ich und Ehrgeiz? Zwei Dinge bzw. Personen, die lange den gegenseitigen Umgang gemieden haben? Es scheint ja fast so, als wenn mich eben dieser Ehrgeiz momentan befallen hat.
Und auch wenn ich mich in den vergangenen Monaten oft gegen diesen kleinen aber energischen Ehrgeiz gewehrt habe. Aber hat anscheinend nicht geholfen.

Und was erstaunlich ist, das kleine Teufelchen mit Namen "Ehrgeiz" hat sich nicht mal auf das berufliche Leben beschränkt. Nein … auch privat lag er des Öfteren auf der Lauer. Und überfiel mich, wenn ich es am wenigsten erwartet habe. Dabei geht's noch nicht mal ausschliesslich um den zwischenmenschlichen Bereich, sondern teilweise um ganz banale Dinge wie die Wahl des richtigen Einrichtungsgegenstandes oder auch der richtigen Kleidung. Kaum noch etwas wird wie in den vergangenen Jahren dem Zufall überlassen. Und das macht mir manchmal schon ein bisschen Angst. Aber nur ein klitzekleines bisschen.

Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass ich aus meinem Dornröschenschlaf der vergangenen Jahre erwacht bin und das Leben nicht mehr einfach so hinnehme.
Vielleicht ist's auch eine Frage des älter und erwachsen werden. Wobei ich stark bezweifele, dass ich jemals erwachsen werde. Will ich im Grunde auch gar nicht. Von solchen Leuten gibt es nämlich schon mehr als genug auf der Erde und diese verbreiten meistens nicht die beste Stimmung.

Im Grunde geniesse ich aber diese Anflüge von Ehrgeiz und hoffe, dass dies noch eine ganze Weile anhält. Also am besten bis zu meinem Verlassen der Erdoberfläche Richtung Walhalla.

05 Oktober 2006

neues Spielzeug

Klein lorretti hat ein neues Spielzeug … und der heutige Abend ist gerettet.
Ist wahrscheinlich so ein richtiges Männerspielzeug. Obwohl es sicherlich auch für so manch eine Frau im alltäglichen Leben sehr nützlich wäre.
Aber es ist nicht das, was jetzt vielleicht einige denken mögen. Nein! Es ist keine aufblasbare Puppe oder so was in der Art. Hat so gar nichts mit Sex zu tun.

Hier des Rätsels Lösung:
Ich habe mich jetzt endlich dazu durchgerungen, ein Navigationsgerät käuflich zu erwerben und gestern habe ich es bekommen. Vorbei die Zeiten, wo ich mit irgendwelchen schwarz-weiss ausgedruckten Routenplanern und Strassenkarten durch die Städte irrte. Vorbei die unnötigen Umwege aufgrund der Verwechselung von links und rechts. Vorbei die Fast-Unfälle, weil ich mit dem Lesen der ausgedruckten Pläne beschäftigt gewesen bin. Vorbei die Diskussionen mit mir selber, ob ich denn wirklich richtig bin.

Eine neue Ära des zielgerichteten Findens von bestimmten Orten inmitten der verschiedenen Städte und Dörfer ist gestern angebrochen. Lediglich die Eingabe des Fahrziels und wie durch Zauberei bin ich am gewünschten Ziel.

Endlich! Ein befreiendes Aufatmen wird durch die gesamte Autofahrergemeinschaft Westeuropas gehen … klein lorretti ist endlich kaum noch eine Gefahr auf der Strasse. Wobei die Betonung auf "kaum" liegt. Meinen Fahrstil ändert so ein Navigationsgerät natürlich nicht. Aber ein gewisses Restrisiko gibt es ja immer. *grins

So schaut's aus … das Wunderwerk der Technik:

Die Bedienungsanweisung liegt zwar schon griffbereit neben dem kleinen aber feinen Gerät und wird heute Abend zu Rate gezogen werden … vielleicht. Aber nur, wenn ich durch blosses Probieren nicht weiterkommen.

Welcher echte Kerl liesst schon die Gebrauchsanweisung?! Ich jedenfalls nur im äussersten Notfall. Wenn so gar nichts mehr geht. Zum Beispiel bei der Fehlersuche der Waschmaschine oder so. Aber ansonsten … nö … muss auch so gehen. Schliesslich haben wir Männer ja so was wie ein "Technik-Gen" schon von Geburt an integriert. Bei dem einen oder anderen ist es vielleicht weniger ausgeprägt, aber ich gehöre staatlich nachgewiesen nicht zu dieser Randgruppe innerhalb des männlichen Geschlechts.

Ein kurzer Blick auf die Uhr … 14:45 Uhr. Also noch ca. 4 Stunden und der Spass geht los.
Wat freu ich mich drauf. Und ein Erfahrungsbericht wird sicherlich erfolgen.

So … aber jetzt muss ich noch ein wenig produktiv für meinen Zahler meiner monatlichen Anwesenheitsprämie werden.

04 Oktober 2006

ohne grossen Kommentar


Ich habe ja bisher noch nie einen Songtext hier veröffentlich, der mich in den letzten Tage, Wochen oder Monaten wirklich beeindruckt und auch teilweise beinflusst hat, aber einmal ist immer das erste Mal. Und ich denke, dass es nicht der letzte gewesen sein wird.

Der nachfolgende Songtext von Kettcar (Hamburger Band) verfolgt mich schon seit Jahren und bedeutet mir ziemlich viel:

LANDUNGSBRÜCKEN RAUS

wollt ich leben und sterben wie ein toastbrot im regen?
wie ein betrunkener hund im zorn ohne grund?
die erinnerungssplitter liegen herumich
tret rein

und verblutend am elbstrand,
die getränke sind allenoch ein allerletztes mal winken auf dem weg aus der leichenhalle
immer zuviel oder zu wenig in mir
als man ankam wollte man werden, die geschichte schreiben,
die doofen sollen sterben, der plan als man damals nach hamburg kam

an den landungsbrücken raus, dieses bild verdient applaus
und noch 200 meter und jetzt geht der fallschirm auf
jetzt geht der fallschirm auf, na dann herzlich willkommen zuhaus
und ein letztes mal winken und ich bin raus

aufstehen, atmen, anziehen und hingehen.
zurückkommen, essen und einsehen zum schluss:
dass man weiter machen muss.

an den landungsbrücken raus...

löschen und spul zurück, löschen und spul zurück

2002 the year schwachsinn broke
jenseits von cool und raus aus selbstmitleid
will sätze die sagen:
das war´s

Danke Jungs !

modische Fehlgriffe des weiblichen Geschlechts

Also Mädels … was hier mal in aller Deutlichkeit loswerden muss, ist, dass nicht nur wir Männer ab und zu mal Bekleidungstechnisch ziemlich daneben greifen, sondern ihr Frauen genauso.
Was mir heute Morgen so auf der Bahnhofstrasse geboten wurde … schlimm, ganz schlimm.

Ok … ich weiss ja, dass der Grossteil der männlichen europäischen Bevölkerung regelmässig, was den Bekleidungsstil betrifft, so richtig tief in die Jauchegrube greift. Mal angefangen mit einer gewagten Kombination zwischen Hemd, Hose, Socken und Schuhen. Dabei sollten besonders weisse Tennissocken erwähnt werden. Wie oft man diese noch in Kombination mit einem dunklen Anzug sieht, ist geradezu erschreckend. Dazu noch die unpassende Krawatte mit Drachenmotiv und schon sucht man verzweifelt den Kübel, in welchen man sich übergeben kann.

Mal von der Sommermode einiger Herren ab dem 40. Lebensjahr ganz zu schweigen. Was da "Schickes" in diesem Sommer durch die Gegend lief … manche Männer kennen keine Gnade.

Aber ihr Mädels könnt das mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser.
Besonders auffällig ist dabei das Thema "zu kurzen oder zu langen Hosen". Ist mir heute auf dem Weg vom Bahnhof zum Büro wieder einmal massiv aufgefallen.
Der Weg beträgt zwar nur ca. 10 Minuten, aber genau in dieser Zeit liefen mindestens 5 Mädels mit zu kurzen oder zu langen Hosen vor mir. Bei die mit den zu kurzen Hosen deutlich in der Überzahl waren.

"Ist das nun eine 7/8 Hose oder sind die Hacken der Schuhe einfach zu hoch" … so die zentrale Frage. "Oder hat die Frau die Brille beim Kauf der Hose nicht aufgehabt?"
An irgendetwas muss es doch gelegen haben, dass die Hosen zu kurz ausgefallen sind. Vielleicht auch falsch gewaschen? Keine Ahnung …
Das schlimme ist noch dabei, dass es sich bei diesen Hosen um Geschäfts-Hosen handelt. Nicht irgendwelche abgerissene Jeans oder so, wo man meinen könnte, dass das so sein müsste.

Und bei der zu langen Hose genauso. Wenn ich privat mit zu langen Hosen durch die Gegend laufe, denn soll es so sein und entspricht genau dem Stil, den ich damit erreichen will.
Aber doch nicht bei Geschäftshosen. Da sollte die Länge schon wirklich passen und das Ende der Hosenbeine nicht 2 km hinter dem Besitzer hinterher schleifen. Doch genauso sah es heute Morgen bei einer jungen Frau aus. Da kommen in mir ganz böse Ideen hoch. Aber die behalte ich lieber für mich. *grins

Aber was das ganze denn noch toppt, ist, wenn der Rest der Kleidungszusammenstellung auch alles andere als passend ist. Sorry, wie kann man als Frau nur eine hellblaue Hose (die denn auch noch zu kurz ist) mit einem froschgrünen gelb karierten Pullover kombinieren? Und das ganze noch mit einem weissen Mantel abrunden? Mal ganz von den aus meiner Sicht komisch hochhackigen Schuhen abgesehen. Hat die gute Frau keine Freunde, die sie mal auf ihre Fehlgriffe in Modefragen hinweisen oder ist es vielleicht der Mut zur … tja, da fehlen mir die Worte (jemand eine Idee???). Aber wahrscheinlich werde ich ihre Beweggründe wohl nie erfahren. Und mal ehrlich … ich will es auch gar nicht.

Klar laufen auch genug super angezogene Mädels (und auch Männer) hier rum, aber leider fallen diese Fehlgriffe denn umso mehr auf. Und vielleicht bin ich auch durch mein persönliches Umfeld schon so verwöhnt, dass mir diese Fehlgriffe besonders auffallen.

So Motzen ist fertig, ich werde jetzt mal wieder auf Beobachtungstrip gehen.
Mahlzeit !

03 Oktober 2006

Kranke Männer

Also ... um es gleich mal vorweg zu nehmen:

ICH BIN KRANK !!!

Ist zwar nur eine Erkältung, aber genau das reicht schon, um meine Stimmung Richtung Keller wandern zu lassen.
Dabei versuche ich echt, mich zumindest ein wenig zusammen zu nehmen. Aber mit diesem Kratzen im Hals, der dauerlaufenden Nase, welche denn auch noch die Farbe einer reifen Tomate angenommen hat und dem Husten, welcher meinen nicht allzu zarten Körper gnadenlos durcheinander schüttelt, ist das gar nicht so einfach.

Die letzten 2 Tage habe ich gegen die schlechte Laune und die aufkommende Wehleidigkeit gekämpft, aber irgendwann ist es vorbei gewesen und es musste einfach raus ... das ganze Elend dieser Welt und meiner Erkältung. Und so habe ich es den ganzen heutigen Tag herausgelassen und meine Umwelt mit meiner starken Erkältung in aller Deutlichkeit konfrontiert. Nur leider habe ich gerade von meinem weiblichen Umfeld nur ein müdes Lächeln bekommen. Und nicht einen Anflug von Mitleid.

DAS IST SO GEMEIN !!!

Ich bin schliesslich ein Mann und darf leiden, wenn ich krank bin. Ist ein unumstössliches Naturgesetz. Das ist schon seit Jahrhunderten so und wird auch immer so sein. Nur leider kapieren das die meisten Frauen meiner näheren Umgebung nicht. Besonders die Arbeitskolleginnen sind so gemein zu mir und verarschen mich den ganzen Tag nur. *schnief

Na gut ... es gibt auch Ausnahmen. Aber die sind sehr selten zu finden und leider auch nicht stets dazu bereit, mir das nötige Mitgefühl entgegen zu bringen. Und dabei bräuchte ich genau dieses Mitgeühl eigentlich 24 Stunden am Tag, 8 Tage die Woche.

Aber welche Frau kann das schon nachvollziehen ... keine. Aber so seit ihr Frauen nunmal. Kann man wohl nichts machen und ich werde jetzt mal still vor mich hinleiden. *hüstel, hüstel, hüstel

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