28 Februar 2007

Ich komme hier nicht weiter

Jetzt sitze ich schon geschlagene zwei Stunden vor so einer blöden Excel-Tabelle und komme einfach nicht weiter. Eigentlich habe ich noch nicht mal richtig angefangen. Nur so das eine oder andere Wort als Überschrift tummelt sich schon auf der ansonsten leeren Arbeitsmappe. Dabei sollte ich eigentlich diese kleine feine Mustertabelle zur Erfassung bestimmter Daten schon fertig haben. Und wäre heute nicht heute sondern irgendein anderer Tag, dann wäre sie auch schon fertig.

Aber der Tag ging schon bescheiden los. Nachdem ich die üblichen Probleme mit dem Öffnen meiner Augen überwunden, den Weg ins Büro irgendwie fast trocken und heil geschafft und auch gleich mein Passwort richtig eingegeben hatte, fing der Tag an, richtig bescheiden zu werden.

Das Telefon klingelte ständig, Cheffe nervte in seiner mittwochlichen Sinnlosbesprechung und anschliessend kam er dann auch noch wegen dem einen oder anderen Fall auf mich zu und ging mir mit Fragen auf den Nerv, auf die ich so auch keine Antwort hatte. Irgendwann reichte es mir dann und er bekam nur einen Spruch und zog dann beleidigt von dannen.

Die Ruhe währte allerdings nicht wirklich lange. Nach ungefähr einer Minute wurde ich denn durch ihn mit diversen Mails bombardiert. Eine Mail war der Auftrag, eine Liste für einen bestimmten Aufgabenbereich von uns zu entwerfen. Es lieferte mir sogar eine Art Idee mit, die mich allerdings mehr verwirrte als alles andere. Auf meine Nachfrage hin, bekam ich nur eine wirklich nichts sagende Antwort, die er sich hätte sparen können.

Also … erstmal den Auftrag frech beiseite geschoben und sich anderen Dingen zugewandt. schliesslich hatte ich keine zeitliche Befristung für diesen Auftrag bekommen und es tummeln sich noch wirklich wichtigere Sachen auf meinem Schreibtisch. Listen als Nachweis unserer Tätigkeiten sind bei mir nicht erste Priorität und haben sich gefälligst hinten anzustellen.

Nur leider sieht das Cheffe nicht so und ging mir ungefähr zehn Minuten schon wieder mächtig auf den Keks mit seiner blöden Liste. Ob ich sie dann schon fertig habe.
Sorry Cheffe … ich hab noch so gar keinen Plan, wie ich das anstelle und die Tabelle so stricke, wie du sie gern hättest. Denn das ist eine Aufgabe, die nicht mal in zehn Minuten erledigt ist. Schliesslich soll das ganze Werk auch noch irgendwie auswertbar sein etc.
Wenn er 0815-Zeugs haben will, denn muss er sich schon an seine Assistentin wenden und die ist momentan ja den Ferien.

Und so wie diese Aufgabe ist der ganze Arbeitstag bisher. Völlig sinnlos aber trotzdem extrem unwichtig. Ich könnte mir jetzt natürlich einreden, dass dies alles besondere Herausforderungen sind, die es gilt zu meistern. Aber mal ehrlich … will ich diese Herausforderungen überhaupt haben. Ich hätte da lieber ganz andere Sachen zu bearbeiten bzw. zu erledigen als sinnlose Listen entwerfen.

Aber jetzt fertiggemotzt und wieder frisch ans Werk.

In dem Sinne … hoffentlich ist bald Wochenende.

27 Februar 2007

Damals …

… ja damals … so ca. vor 13 oder 14 Jahren war die Welt für mich noch in Ordnung.
Ich ging brav zur Schule, die Haare wurden immer länger, ich brauchte mir keine Gedanken über die Entwicklung meines nicht vorhandenen Depots machen und auch sonst … alles war, wenn man mal von den üblichen pubertären Schwierigkeiten absieht, mehr oder weniger in bester Ordnung.

Der Musikgeschmack wandelte sich langsam von Bands wie U2 zu Bands, vor denen einen die Eltern immer gewarnt hatten. Böse, düstere Musik, die einem nicht gerade ein Lächeln auf die Lippen zauberte und auch nicht zu Freudensprüngen animierte. Ganz im Gegenteil. Das Tanzen zu dieser Musik bestand mehr oder weniger aus dem rhythmischen Schütteln des Kopfes und dem dazugehörigen Luftgitarrespielen.

Da wurde auf den Strandpartys, welche bei uns den ganzen Sommer über jedes Wochenende stattfanden, gefeirt, getrunken und geraucht, was das Zeug hielt. Mädels wurden für die eine oder andere nicht wirklich romantische Nacht im engen 2-Mannzelt klargemacht oder man wachte morgens mit einem Mörderkater irgendwo zwischen sich bereits sonnenden Touristen auf und fragte sich, wo denn die ganzen Wale auf einmal herkommen.

Ich zog mich relativ düster an (es leben die üblichen Klischees) und besuchte Konzerte von Bands, die in der Regel nicht mehr als zwei oder drei Auftritte in ihrer Karriere hatten. Manchmal stolpere ich heute noch über eben diese Relikte der Vergangenheit und fange dann an, von der guten alten Zeit … damals, als ich noch jung war ... zu träumen.

Aber mehr als Träume bleiben es denn doch nicht. Zu gross ist mittlerweile die Vernunft, zu Erwachsen das Denken und Strandpartys gibt es in den Ausmassen von damals eh nicht mehr. Das hat nämlich die örtliche Stadtverwaltung strengstens untersagt. Kein offenes Feuer mehr und auch das Zelten am Strand, so wie zu meiner Zeit üblich, ist nicht mehr drin. Soll wohl mittlerweile recht heftig Strafen bei Verstössen dieser Art geben. Ich hoffe bloss mal nicht, dass wir seinerzeit die nötigen Gründe dafür geliefert haben. Aber möglich wäre es schon.

Ja damals … da gab's jede Menge in dem eigenen kleinen Mikrokosmos zu entdecken und Erfahrungen warteten geradezu darauf gemacht zu werden. Mittlerweile ist es häufig echt schwer, seinen Hintern hochzubekommen, sich an die frische Luft zu wagen und wieder Neuland zu betreten. Aber ich bin auf dem Weg … war schliesslich im Skiurlaub. Und das war ja schon mal eine absolut neue Erfahrung. Also … es besteht anscheinend Hoffnung für mich.

Aber zurück zum Thema …

Alle diese Erinnerungen kamen gerade so in mir hoch, als ich von einer alten Schulfreundin angeschrieben wurde. Ist schon Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangen ist und wie sehr man sich grösstenteils unbewusst entwickelt hat. Es macht mir langsam ein bisschen Angst, denn eine grosse Erkenntnis ist gerade so hervor gekrochen:

Ich werde langsam erwachsen … na Prost Mahlzeit.

Wie konnte das bloss passieren? Wer ist schuld und was kann ich dagegen tun?
Fragen über Fragen, die wohl nicht in einer Minute ausgiebig geklärt werden können und auch nicht müssen. Aber was soll's … wir werden ja alle nicht jünger und wahrscheinlich muss das auch teilweise so sein.

Aber trotzdem …

In dem Sinne … immer schön das Kind im Manne (oder der Frau) hegen und pflegen. Ansonsten geht jede menge Spass verloren.

23 Februar 2007

Schnief am Freitag

Nachdem sich mein überaus geliebter Magen-Darm-Trakt nach einigen Turbulenzen und Verwirrungen wieder eine stabile Lage gebracht hat, ist jetzt das nächste Organ meines Alabasterkörpers an der Reihe und meint, mich ärgern zu müssen.

Nein … meine Leber ist es nicht, die hat schon vor Jahren ihren Geist aufgegeben und meine Nieren arbeiten stets einwandfrei. Auch sämtliche anderen inneren Körperorgane tun zumindest so, als würden sie funktionieren.

Also …was könnte es wohl sein, was da Ärger und Unwohlsein meinerseits hervorruft?

Richtig … meine Nase revoltiert und meint dann auch noch ganz frech, den Kopf und die Halsgegend mit in diesen Aufstand hineinzuziehen. Find ich schon ziemlich daneben … von meiner Nase.

Nicht nur, dass sie mir ständig die Luftzufuhr abdreht und mich dazu veranlasst, meine Arbeitswut zwecks Säuberung der Naseninnenwände zu unterbrechen … nein sie meint auch noch immer mal wieder ein weinig zu jucken. Und das ist so richtig "bäh".

Heute Morgen war es sogar kurzzeitig soweit, dass sich meine Stimmbänder der Revolte mit anschliessen wollten und ich habe für ein paar Minuten kein Wort mehr rausbekommen. Nur noch ein liebliches Krächzen war so hören. Ist mir ja auch noch nie passiert. Mitten während eines Telefonats war auf einmal die Stimme weg und nur noch Fragmente der menschlichen Sprache konnten auf die Reise gehen. So eine Sauerei … Aber den Stimmbändern hab ich was erzählt und jetzt spielen sie wieder mit und tun so, wie ich will. Soweit kommt das noch, dass eines meiner Körperorgane die Übermacht erlangt.

Also werde ich mir jetzt mal über die Mittagszeit einen Schlachtplan zurechtlegen und überlegen, wie ich wieder die Oberhand über die revoltierenden Körperteile gewinnen kann.
Ich glaube, ich werde mir mal ein paar Hilfstruppen in Form von Chemiebomben zulegen und damit die aufsässigen Körperteile bombardieren.

Eigentlich bin ich ja nicht so der Freund von sinnloser Gewalt und der Anwendung von diversen chemischen Substanzen. Die Zeiten von Fenchel- und Kamillentee sind vorbei, jetzt geht’s an die harten Sachen. Was ein muss, muss sein und irgendwie nervt es mich gerade tierisch, dass ich nicht zu 100% fit bin. Wochenlang hatte ich nicht die geringsten Beschwerden (ok … den Muskelkater im Skiurlaub mal ausgenommen, der hatte sich aber Wochen vorher angemeldet und war demzufolge genehmigt) und jetzt auf einmal gleich zwei Kriegsschauplätze hintereinander … erst der Magen, der mich sonst nie im Stich lässt und einer meiner treusten Anhänger ist, und dann auch noch die Nase.

Gut … die macht schon mal öfters Ärger und meint, dumm zu tun. Kenne ich schon und macht mir nicht mehr wirklich Angst. Ist nicht mal mehr ein guter Grund, um entsprechend "männlich" Rumzujammern. Kommt nicht wirklich glaubwürdig rüber. Aber das mein kleines Näschen gleich eine ganze Revolte anzettelt, ist mir neu.

Klar … wir haben vielleicht gerade die Jahreszeit zum gepflegten Krankwerden und sicherlich … meine Ernährung ist vielleicht nicht die gesundheitsfördernde, aber dies sind alles keine wirklichen Gründe, weswegen jetzt hier der Zwergenaufstand gemacht werden muss.

Oder ist die Nase gar durch die beiden kleinen Unruhestifter mit Namen "Virus" oder "Bakterius" verführt worden und benimmt sich deswegen so komisch? Könnte natürlich auch sein. Aber wie auch immer … ich bin hier der Chef und kein Körperorgan, welches mich in den letzten Jahren eh selten erfreut hat.

In dem Sinne … gehe ich jetzt mal zum Giftmischer und Bombenbauer meines Vertrauens und erwerbe ein paar kleine aber feine Chemiebomben. Nase … dir werd ich es zeigen. Werden doch mal sehen, wer hier der Chef ist.

22 Februar 2007

Die hohe Kunst des Nichtstuns

Also wenn etwas richtig gut beherrsche, dann ist es das sogenannte „Nichtstun“, auch bekannt unter den Namen „Rumgammelei“ oder „Faulsein“. Und da ich glaube, dass ich mich auf diesem Blogg schon diverse Mal über eben diese schlechte Angewohnheit meinerseits ausgelassen habe, wechsle ich mal ganz schnell das Thema und komme zu einer weiteren … sagen wir mal … nicht ganz so dollen charakterlichen Eigenschaft meiner hochgeschätzten Person. Ich habe es nämlich über die Jahre hinweg geradezu perfektioniert, genau nicht das zu machen, was ich eigentlich soll.

Kleines Beispiel gefällig?

Seit ungefähr 48 Stunden rebelliert mein Magen bzw. mein kompletter Verdauungsapparat. Nicht wirklich richtig übel aber auch nicht so, dass ich es mit der mir sonst so eigenen Ignoranz einfach unterdrücken könnte. Da solche Störungen sehr selten vorkommt, betrete ich eben in der Behandlung solchen Beschwerden nahezu jedes Mal Neuland. Zum Glück kennt man ja die eine oder andere Person, welche derartige Schmerzen öfters plagen und so holt man sich schnell ein paar gute Ratschläge ab ... was so zu tun ist und was man tunlichst unterlassen sollte. Hab ich denn auch gemacht ... ganz wirklich.

Nachdem mir gestern um die Mittagszeit so richtig übel wurde, habe ich mich schweren Herzens (*grins) dazu durchgerungen, meinen geliebten Arbeitsplatz zu verlassen und mich Richtung Sweet Home Alabama …ups … meinte natürlich Boppelsen zu bewegen. Nur glaubt mal … so einfach ist das Hinkommen um die Mittagszeit gar nicht. Da fährt nämlich der Bus ganz komische Strecken. Aber schlussendlich bin ich doch irgendwann zu Hause angekommen und mein Magen hatte sich nach einigen falschem Umdrehungen wieder beruhigt … dachte ich zumindest. In meiner Naivität hielt das Grummeln in der Magengegend für Hunger. Hat ja nicht weh getan und schliesslich war ja die Mittagszeit schon vorbei. Wenn ich mich auf was verlassen kann dann auf meine innere Uhr. Die geht auf die Sekunde genau und der Zeiger steht spätestens gegen 13:00 Uhr auf Hunger.

Irgendwie hatte ich von ganzen Ratschlägen und Tipps für eine magenschonende Ernährung nur das Wort „Penne“ in Erinnerung und gerade diese leckere Variante der italienischen Teigwaren gehört natürlich zur Standardausrüstung jeder gut sortierten Küche … so wie meiner.

Also fix ein paar Penne ins Töpfchen mit kochendem Wasser geschmissen, noch zwei Wiener Würstchen klein geschnitten und angebraten. Das ganze dann zusammen mit der mittlerweile fertigen Penne noch ca. 5 Minuten in der Pfanne gelassen und anschliessend zwecks Verzehr mit leckerem Apfelmus abgeschmeckt. Lecker. Dazu ein deliziöses Gläschen feinster Coca Cola (nicht light!).

Ruck zuck waren die Penne verspeisst, aber das komschische Hungergefühl in der Magengegend noch da. Also noch ungefähr eine halbe Packung Pistazien oben drauf (die standen da gerade so unpassend rum, mussten also weg) um das Ganze dann entsprechend abzurunden. Hatte ich die halbe Packung Toffifee eigentlich schon erwähnt … nee … ok … die hatte ich denn auch noch. Spass muss sein.

Nachdem ich also als dies in mich reingestopft hatte, war das Ergebnis klar und ein ganz böser Verdacht kam in mir auf … dieses komische Hungergefühl ist gar kein Hunger sondern ein sich ankündigender Magenkollaps. Ups ...

Und gerade im Moment des schönsten Leidens und sich Windens musste natürlich Schatzi erscheinen und ihren Unmut über die nicht eingehaltenen Ratschläge zu besten geben ...sorry … ich hatte eindeutig Teigwaren. So wie empfohlen. Wusste gar nicht, was Schatzi schon wieder hat.

Nach Beendigung der Standpauke zog sie dann auch ganz schnell wieder ab und liess sie mich kleines armes Häufchen Elend ganz alleine …. *schnief.
Also … das bisschen Verstand rausgekramt (war gar nicht so leicht zu finden) und mal fix überlegt, was wirklich helfen könnte … Cola und Zweiback bzw. Salzstangen. Ok … die Salzstangen hatte ich schon vor Tagen im Anflug jungendlichen Leichtsinns in der grossen Salzstangen-,Chips- und Heinikenschlacht bei Otelfingen (ZH) anno 18... restlos vernichtet.
Aber … Zweiback dürfte noch da sein. Gesucht und auch gefunden hab ich mich denn über die Packung Zwieback her gemacht. Wat lecker … so trockener Zwieback ist schon was feines … bäh. Zum Glück gab es Cola dazu.

Und siehe da … mein sonst so stabiler Magen war auf einmal wieder ganz der Alte ... ruhig und friedlich. Super … nur das ich jetzt aufgrund des hohen Koffeinanteils der Cola nicht einschlafen konnte. *grrrr

In dem Sinne … man kann nicht alles haben. Und immer schön an meine Worte denken … bei Magenschmerzen bloss niemals Nüsse o.ä. essen … ist echt nicht witzig.

20 Februar 2007

Die morgendliche Realität neu entdeckt

Man glaubt es kaum … heute Morgen nahm ich meine Umwelt schon gegen 08:00 Uhr richtig wahr. Keine Ahnung, was da mit mir passiert war, aber irgendwie sind mir bereits heute zu dieser unchristlichen Stunde Dinge aufgefallen, die ich ansonsten wahrscheinlich nur schemenhaft bzw. gar nicht wahrnehmen würde. Vielleicht ist der Apfelsaft, den ich mir heute Morgen unverdünnt eingeflösst habe, an dieser erweiterten Wahrnehmung schuld oder es liegt an den frühlingshaften Temperaturen.

Also das mit dem Frühling schliesse ich mal aus. Zum einen befinde ich mich eigentlich noch im tiefsten Winterschlaf, der dann nahtlos von der Frühjahrsmüdigkeit abgelöst werden wird und zum anderen glaube ich nicht an so etwas wie Frühlingsgefühle. So etwas will uns nur die Werbung einreden und uns zum Kauf von … was weiss ich … verleiten.

Also schiebe ich es mal ganz einfach auf diesen komischen Apfelsaft und den damit verbundenen leichten Verkrampfungen meines Magens. Der mag das am frühsten Morgen anscheinend nicht so vertragen.

Jedenfalls … was mir da heute Morgen auf dem 45 Minuten langen Weg in die Firma so alles geboten wurde, für das hätte ich hier in einem Schweizer Kino viele kleine Franken hinblättern müssen. Es bewahrheitet sich immer wieder … das Leben ist der beste Film.

Zum einen hatten wir sie da wieder … die Mädels, die um 08:00 Uhr (also mitten in der Nacht) schon plappern können bis sie vom ganzen S-Bahnabteil mit bösen Blicken "belohnt" werden. Mir ja prinzipiell egal, da ich eh meine Kopfhörer in den Ohren habe. Aber wenn ich trotz lauter Musik (und die ist wirklich laut), immer noch die Hälfte des Gespräches mitbekommen, dann gibt mir das schon zu denken.

Aber egal … irgendwann geht auch die schönste S-Bahnfahrt zu Ende und ich musste mich leider beiden Plappermäulchen verabschieden. Wer jetzt glaubt, dass der Rest meines morgendlichen Arbeitsweges (ca. 10 Minuten Fussmarsch) dann langweilig wurde, irrt gewaltig. Was man da alles zu sehen bekommt, wenn man mal die Augen weiter als 5 mm auf hat, ist schon der Wahnsinn. Gestalten laufen da schon am Morgen durch die Gegend, sodass man glaubt, dass irgendwo eine Komödie im siebziger Jahre Style gedreht wird oder doch eher die nächste "Fredy Krüger" Fortsetzung Teil 5231 (… oder so …) in den unendlichen Weiten einer Kamera verschwindet.

Neben den ganzen schicken Anzugträgern und den hochaufgestylten Kostümchenträgerinnen, welche sich unaufhaltsam Richtung Paradeplatz bewegen, sieht man schon Gestalten, die nicht so wirklich in diesen Menge passen. Leute, denen es anscheinend nicht vergönnt ist, eine Wohnung im klassischen Stil (4 Wände, mehrere Fenster und Türen etc.) zu bewohnen. Hätte nie gedacht, dass es so etwas auch in der reichen Schweiz gibt. Und schon gar nicht auf der Bahnhofstrasse in Zürich … was das alles gibt … man glaubt es ja kaum.

Denn sind natürlich noch diejenigen unterwegs, die glauben, dass man sich morgens schon für Ihre Meinung, welche sie lautstark verkünden, auch nur ansatzweise interessiert.
Sorry … von mir aus kann Jesus tot (ist er doch auch schon eine Ewigkeit oder?) sein und in Gestalt von Osama Bin Laden auferstanden sein. Mir doch egal … zumal der gute Mann da wohl die eine oder andere religiöse Auffassung mächtig durcheinander gebracht hat. Aber ich fühlte mich da heute Morgen echt nicht berufen, ihn über dieses kleine Missverständnis aufzuklären. Schliesslich wartete mein bequemer Bürostuhl schon sehnsüchtig auf mich.

Des weiteren gab es natürlich die üblichen Verdächtigen zu sehen … Männlein und Weiblein mit zu kurzen Hosen, mutigen farblichen Kombinationen der Kleidung und diejenigen, die meinen, mit den Armen beim gehen so zu schlendern, dass sie den neben sich laufenden Mitbürger fast erschlagen.

Als dies und noch viel mehr sieht man, wenn man sich morgens einen guten Schluck unverdünnten Apfelsaft hinter der Binde kippt und der Magen anschliessend "auf der Reeperbahn nachts um halb eins" pfeift. Ist schon der Wahnsinn. Nur glaube ich nicht, dass ich das jeden Morgen haben will.

In dem Sinne … Apfelsaft ist für morgen früh und den Rest der Woche zumindest am Morgen gestrichen. Ein Tag in der Woche reicht mir die morgendliche Realität völlig.

19 Februar 2007

Mein neues Baby

Nachdem die Woche, speziell der Montag, alles andere als ruhig und beschaulich begann, fieberte ich mehr als sonst der geliebten und dringend benötigten Mittagspause entgegen.

Trotzdem heftigem telefonischem "Verkehr" den ganzen Vormittag hindurch und den damit verbundenen teilweise unsinnigen Anfragen verging die Zeit nicht wirklich und der Uhrzeiger Richtung 13:00 Uhr bewegte sich viel zu langsam. Dabei hatte ich heute Mittag doch was vor … ja wirklich "ICH HATTE EINEN PLAN FÜR DIE MITTAGSZEIT."

Da fällt mir ein, dass ich die Leute mehr in Richtung "Schreib mal 'ne Mail" erziehen sollte. Die kann man so schön tagelang ignorieren und ich bekomme mehr vom Fernseher links von mir mit, wenn nichts ständig das Telefon klingelt. Ich werde mir mal einen dicken Post-It schreiben und jedem Anrufer meine Mail-Adresse durchgeben.

Aber zurück zu meinem neuen "Baby" … seht und staunt. So sieht es aus:



Leider kann ich sie noch nicht in den Händen halten. Bei solch guten Stücken müssen dieses (natürlich) erst mal bestellt werden. Sozusagen handgeschnitzt und mundgemeisselt für klein lorretti. Und das dauert schon mal seine 10 Tage. Aber nächsten Mittwoch ist es so weit und ich kann mich wieder auf den beschwerlichen 10 Minuten langen Weg zum Fachgeschäft meines Vertrauens machen und mir mein "Baby" dort abholen. Da hat man doch wenigstens mal ein Ziel vor den Augen und kann tagelang an nichts anderes denken bzw. über nichts anderes Reden.

OK … der Preis ist nicht gerade klein und niedlich. War aber auch nicht anders zu erwarten. Qualität und ein super Klang haben so seinen Preis und nach ungefähr 8 Jahren durfte ich mir diesen Luxus auch mal wieder leisten. Zumal es das erste Mal war, dass ich mir eine neue E-Gitarre gegönnt habe. Ich habe mich sozusagen heute selbst die Jungfräulichkeiten in dieser Beziehung genommen. Was für ein Highlight am heutigen Wochenbeginn. Zumal es für meine Stimmung, die vor der Mittagspause nicht gerade die Beste vor, sehr gut getan hat. Hab e mich quasi selber motiviert und mir einen lange gehegten Traum erfüllt.

Ich stelle mir jetzt schon vor, wie ich die Kleine zu Hause auspacke, ganz genüsslich den Stecker vom Verstärker kommend in die dafür vorgesehene Buchse an der Gitarre schiebe, den Verstärker anschalte und natürlich dann erst meine Kopfhörer aufsetze. Ohne "Verhütung" geht's leider nicht. Ansonsten hätte wohl das ganze Dorf was von meinen musikalischen Ergüssen. Und ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Einwohner unseres kleinen aber feinen Dorfes auf harte Gitarrenklänge stehen.

Und dann wir gespielt, bis die Finger bluten, die Ohren nach Erlösung schreien und es Zeit wird, meinem Körper, speziell den Fingern, ein wenig Ruhe zu gönnen. Ich freu mich drauf.

In diesem Sinne … eine schöne Woche und viel Spass … wobei auch immer.

14 Februar 2007

Neues bzw. teilweise altes Traumpaar

Nachdem es bei uns im Raucherraum mittlerweile ziemlich öde und auch langweilig geworden ist, zeichnete sich heute eine positive Wendung ab und es gibt endlich mal wieder was über die Geschehnisse und Personen in unserem stark vergilbten und sehr spartanisch eingerichteten Zigarettenverzehrraum zu berichten.

Vor einigen Wochen, Monaten .. sprich im vergangenen Jahr berichtete ich ja diverse Male von Gesprächen zwischen einem "Pärchen", welches sich wohl immer zum Rauchen getroffen hatte und sich schlussendlich nicht wirklich friedlich getrennt hatte. Sie so vom Typ "Welthungerhilfemodel", er mehr so der "kleine Schleimer mit dem grossen Kuschelbedürfnis". Was hatte ich seinerzeit innerlich gefeiert, wenn die beiden sich sinnlose Wortgefechte geliefert hatten und die "trennung" war dann ein Höhepunkt des Tages gewesen.

Jedenfalls … heute Morgen betrete ich nichts Schlimmes ahnend den Raucherraum, die Vorfreude auf den Genuss einer sogenannten "Frühstückszigarette" war riesig und wen erblicken meine müden Augen … Miss "Ich esse höchstens ein Salatblatt am Tag" nebst männlicher Begleitung. Er mehr so der "Traumtyp aller Antimodebegeisterten" und offensichtlich noch ziemlich jung und unerfahren. Und das in jeglicher Richtung.

Das Gespräch war schon in vollem Gange und ich kam gerade rechtzeitig, um den interessantes Teil des Gespräches mitzubekommen.

Hier mal ein kurzer Auszug (frei übersetzt aus dem Schweizerdeutschen):
Sie: Und… gefällt es ihnen hier?
Er: Denke schon.
Sie Schön.
Er: bla, blah blah (völlig sinnloses Geplapper, welches mein Hirn einfach nicht aufnehmen wollte.)
Sie: 'völlig genervt'
.
.
.
Er: Wie heissen sie eigentlich mit Vornamen?
Sie: Wieso?
Er: Interessiert mich halt.
Sie: Aha.
Er: Also?
Sie: Also was?
Er: Den Vorname bitte.
Sie: Nö … bleiben wir einfach beim "Sie".
Er: Aber ich bin doch schon eine Woche da.
Sie: Na und … wenn sie was von mir wollen, denn sagen sie es doch einfach.
Er: 'errötet, stammelnd' ja also …
Sie: Also was ?
Er: Ach vergessen sie es einfach.
Sie: Gut … gerne sogar.
Er: Und jetzt?
Sie: 'Schweigen'
Er: Ich muss wieder los.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr und musste laut loslachen. Irgendwie sollten die beiden stark an ihrem Kommunikationsverhalten arbeiten. Ich glaube nicht, dass das der letzte Kommunikationsversuch der beiden war. Zumindest von seiner Seite aus.

Nach meinem Lachanfall und seinem Verschwinden konnte Miss "Salatblatt" es sich einfach nicht verkneifen und musste mich nach den Gründen meines Lachanfalles fragen. Eine wirklich ehrliche Antwort habe ich ihr allerdings nicht gegeben. Ansonsten hätte ich mich wohl als heimlicher Fan ihrer Raucherraumgespräche outen müssen. Und wer will das schon?

Wie sich im gerade eben herausgestellt hat, ist er wohl der neue Lehrling, der sich für 4 Wochen in der Abteilung meiner Lieblingsraucherin aufhalten wird. Nun ja … der Typ hat Mut, sich gleich mit dem schwersten Brocken dieser Abteilung einzulassen. Respekt! Oder war es denn doch eher jungendlicher Leichtsinn? Aber er wird's auch noch lernen.

In dem Sinne … einen schönen Tag und hoffentlich auch viele so aufschlussreiche Gespräche zwischen den Kollegen. Kann man immer was draus lernen … oder sich einfach amüsieren.

13 Februar 2007

wieder da .. oder wie führe ich keine Diskussion

Nach einer super erholsamen Woche im schönen Sölden hat mich der graue Alltag wieder und ich muss sagen … ich will wieder zurück in die Ferien!

Hier mal zum neidisch werden ein paar Eckpunkte der vergangenen Woche:

- jeden Tag super Wetter und Sonne satt
- genügend Schnee (wenn auch künstlich), um die Pisten runterzubügeln
- entspannte Leute und immer leckeres Essen
- Spannung, Spiel und noch mehr Schokolade
- Lauter gut aussehende und gut gelaunte Menschen auf der Piste und in den verschiedenen gastronomischen Einrichtungen

Wo natürlich so viel Licht ist, kommt der Schatten von ganz alleine daher gekrochen. Wie soll es auch anders sein.

Wenn man mit mehr als nur 4 Leuten unterwegs ist, kommt es zwangsläufig zu der einen oder anderen Reiberei und nicht immer decken sich die Vorstellungen der verschiedenen Individuen.
Da wird geredet, diskutiert, sich angeschwiegen und dann verkrampft versucht, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Wieder mal kamen auch die grossen Unterschiede zwischen den Geschlechtern zum Vorschein.
Während sich die Herren der Schöpfung mit Ihrer frisch eingeschenkten Hopfenkaltschale entspannt zurück gelehnt haben, mussten die Mädels natürlich ihre 20.000 Wörter möglichst kurzfristig verbrauchen und alles ausdiskutieren. Bis … ja bis es einem der anwesenden Herren zu blöde wurde und ein Machtwort nötig war. Dann war zumindest für eine halbe Stunde wieder Ruhe und man konnte sich den wesentlichen Dingen wie Essen und Trinken zuwenden.
Aber wehe, wenn die Einnahme diverser Speisen und Getränke vollzogen war …

Zum Glück bin ich Raucher und konnte mich diverse Male mit der durchaus nachvollziehbaren Begründung "Ich brauche jetzt eine Zigarette" zurückziehen und mich aus den Sinnlosdiskussionen heraushalten. Irgendwann hat man auch ein Thema mächtig zu einem gepflegten Kartoffelbrei zerredet.

Ausserdem war ich eben bei diesen Diskussionsrunden meistens sowieso aussen vor, da ich eh in die Skischule gegangen bin und so mein Tag schon ziemlich verplant war.

Apropos Skischule … als habe ja nicht versucht, mich auf Skiern zu bewegen sondern habe mich mit einem Brett zufrieden gegeben. Bin ja ein bescheidener Mensch. Mit der ausgewählten Schule hatte ich mega Glück … Unterricht mit maximal 3 Schülern ist natürlich für einen absoluten Anfänger für mich ideal gewesen. Und als einziger männlicher Schüler war ich natürlich das Hähnchen im Körbchen. So sollte es sein …

Die letzten beiden freien Tage (als dann endlich festgestellt wurde, dass man nicht mit mehr als 3 Leuten die Pisten sinnvoll unsicher machen kann) habe ich mich dann tagsüber auch ziemlich aus der gemeinsamen Planung rausgehalten. Wollte schliesslich früh auf der Piste sein und die Ruhe vor dem Ansturm der Spätaufsteher geniessen. Nichts ist schöner als die ersten Sonnenstrahlen zu geniessen und dabei fast alleine über die frisch präparierten zu düsen. Wat cool …
Ich für meinen Teil kann sagen, dass es mir super gefallen hat und das es bestimmt die eine oder andere Wiederholung geben wird.

In dem Sinne … noch einen schönen Dienstag und viel Spass … wobei auch immer
Ich muss mal wieder anfangen, dass Geld für die nächsten Ferien zu verdienen.

02 Februar 2007

Wichtige Mitteilung !!!

Aufgrund meiner schon mehrfach angesprochenen und schriftlich niedergelegten bevorstehenden Ferien sind für eine Woche keine Einträge auf diesem Blogg zu erwarten.
Also bitte nicht enttäuscht sein, wenn sich hier mal eine Woche nichts tut.


In dem Sinne ... ich danke für das Verständnis. Allen ein schönes Wochenende.


01 Februar 2007

noch einen Tag und den Rest von heute

Am Samstag ist es endlich soweit und ich werde mich auf eine weitere Abenteuerreise begeben.
Was für die meisten Süddeutschen, Schweizer und Österreicher das normalste der Welt ist, wird für mich als eigentlicher Urnorddeutscher eine ganz neue Erfahrung werden. Die Rede ist nicht von irgendwelchen volksmusikalischen Hörgenüssen oder von anderen südliche der Elbe praktizierten Brauchtümern sondern vom ganz schnöden Wintersport mit diesen Brettern … wahlweise zwei Dünne oder ein Dickes … oder so.

Während ich mich zu meiner Münchner Zeit standhaft gegen solche Ausflüge in die Höhenzüge der Alpen eisern gewehrt habe, hat es mich am Anfang dieses Jahres anscheinend während einer sehr schwachen Minute überkommen und ich habe mal spontan meiner besten Freundin Alex zugesagt, sie gemeinsam mit anderen Ex-Kollegen meines früheren Arbeitgebers in den traumhaften Ferienort Sölden (Tirol) zu begleiten.

Ja, ja … ich weiss … Sölden ist für seine ausgelassenen Partys berühmt berüchtigt. Weiber Wein und Gesang und nur Leute, die auf das eine aus sind … oder andere …
Alles nur Gerede und Gerüchte … so wie auch Mallorca Ballermann 6.

Damit ich aber nicht den ganzen Tag völlig sinnlos und bereits am frühen Nachmittag ein wenig benebelt in der Sonne sitze, wurde mal kurzerhand beschlossen, dass ich einen Snowboardkurs machen werden soll. Und was soll der Geiz … Spass muss sein. Zumal ich nicht wirklich knochenbruchanfällig bin.

Also fix mal eine Skischule ausgesucht, Kurs gebucht und Anzahlung geleistet. Ich bin bereit.
Nur leider geht's erst am kommenden Montag los und ich werde also genug Zeit haben, mich an die Höhenluft zu gewöhnen. *grins

Nach einem verzweifelten Blick in den Kleiderschrank musste ich denn auch noch feststellen, dass ich klamottentechnisch nicht wirklich auf Skiferien vorbereit bin. Nun ja … gab ja gerade Gehalt und so war der Weg ins das nächste Sportfachgeschäft meines Vertrauens nur eine Frage der … weiss auch nicht so genau. Egal.
Dank der vielen Ratschläge von Schatzi habe ich denn auch die richtigen Klamotten nebst Brille, Handschuhen und was auch immer dazu gehört nach ungefähr 2 Stunden an-, um- und wieder Anziehens gefunden. Coole Klamotten … ganz wichtig!!!
Das laute Schreien und Jammern der Kreditkarte habe ich während des Bezahlvorganges einfach mal überhört.

Nachdem ich im engsten Bekannten- und Kollegenkreis mein Vorhaben mittlerweile kommuniziert habe, kann ich mich vor schlauen Ratschlägen und dummen Sprüchen kaum noch retten. Mal von den Schauergeschichten über diverse Brüche etc. mal ganz abgesehen. Die kamen mir alle schon ziemlich übertrieben vor. Ich habe ja schliesslich nicht vor, gleich am zweiten Tag die Schwarze Piste unsicher zu machen. Da überlasse ich lieber den Leuten, die jahrzehntelange Übung haben oder es zumindest glauben.

Jedenfalls heisst es als für mich nur noch, den ganzen Krempel für eine Woche zusammen zu suchen, alles in meine Mörderreisetasche zu stopfen und mich am Samstagvormittag auf den Weg ins schöne Österreich zu machen.

In dem Sinne … Ski heil und Bein kaputt oder umgekehrt oder … na ich weiss auch nicht. Berichte werden bestimmt folgen.

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