25 September 2007

Rückblicke

In den letzten Tagen habe ich mir mal stichprobenmässig meine vergangenen geistigen Ergüsse in diesem Blog angesehen. Einfach mal lesen, was mir so im vergangenen Jahr so alles durch den Kopf ging, was mich beschäftigte und worüber ich mich an und dann mal kräftig aufgeregt habe.

Insbesondere ist mir dabei etwas aufgefallen, was mich denn doch stutzig machte und mich zum Nachdenken anregte. Dieses "etwas" sind nicht wirklich die Themen, zu denen ich mich in der einen oder anderen Weise ausgelassen habe, sondern eben die Art und Weise, wie dies geschah. keine Ahnung, wieso das so ist, aber je mehr ich mich geärgert hatte, desto sarkastischer wurde mein Schreibstil. Neben den üblichen Sprüchen, die ich eh den ganzen tag meinen leiben Mitmenschen um die Ohren werfe, kamen dabei einige Sprüche heraus, die mir teilweise vor mir selber Angst machten.

Bin ich wirklich so böse und sarkastisch, wenn ich mal nicht so besonders gut drauf bin?
Begegne ich meinem Umfeld wirklich so voller Groll und Missgunst? oder bin ich vielleicht immer so ohne es selber zu merken.

Ich meine dabei nicht mein berufliches Leben. Da hab ich meistens meine Grinseklammern drin und bin im Aussenverhältnis freundlich, höflich und stets der gut gelaunte Banker mit dem lustigen aber treffenden Spruch auf den Lippen.

Im Privaten sieht's da aber wohl oftmals schon anders aus. Dabei kommt es manchmal denn schon vor, dass ich Lustigkeit mit Sarkasmus verwechsle. leider kommt es dabei auch das eine oder andere Mal zu Verletzungen verbaler Art, die eigentlich meinerseits nicht so gemeint sind und auch nicht wirklich beabsichtigt waren. Aber das ist wohl so meine Art und wie heisst es so schön: "Nobody is perfect."

Aber zurück zu meinem Geschreibsel, was ich hier fast täglich (ist irgendwie auch schon weniger geworden, Asche auf mein Haupt) der lieben Welt da Draussen präsentiere.
Ich wurde mal gefragt, warum ich das alles schreibe, reden tue ich doch mindestens genauso viel wenn nicht noch mehr.

Das ist prinzipiell schon so (das mit dem Reden). Aber nicht mit jedem, der diesen kleinen bescheidenen Blog liest, habe ich Kontakt in der realen Welt. Und nicht jeden, der hier mitliest, kenne ich bzw. weiss überhaupt von seiner Existenz. Aber das ist ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache, auch wenn es mich manchmal schon interessieren würde, wer da alles still und heimlich an meinem Leben teilhat. Schliesslich sehe ich ja im Counter die eine oder andere IP, die ich nicht kenne.

In dem Sinne … Kommentare sind immer erlaubt, ausführliche Mails werden auch stets ausführlicher beantwortet und auch sonst … immer schön neugierig bleiben.

24 September 2007

Neue Woche, neues Glück (Neues aus dem Raucherraum die X-te)

Nach einem stressigen aber auch lustigen Wochenende hat diese Woche zum Glück etwas ruhiger angefangen und ich muss ehrlich gestehen, dass ich da alles andere als böse drüber bin. Ganz im Gegenteil. Mal so ein paar Tage ohne irgendwelche verbalen Prügeleien, entartete Anträge oder anderweitige Aussetzer wären mal nicht schlecht und würden deutlich dazu beitragen, mein wertes Wohlbefinden in Bezug auf den täglichen Büroalltag wieder zu stabilisieren.

Mittlerweile sind auch die üblichen Verdächtigen wieder öfters in unserem gemütlichen Räucherräumchen anzutreffen. Alte Bekannte und neue Bekanntschaften tummeln sich meist in Gruppen zu 2 oder 3 Personen auf den grosszügigen 12 qm und manchmal könnte man durchaus den Eindruck haben, als würden mache Mitraucher extra auf den einen oder anderen Gesprächspartner warten oder diesen suchen. So auch heute passiert.

Ich stehe mit zwei weiteren mir bekannten Mitrauchern lässig an der im zarten gelb gehaltenen Wand angelehnt da, berichte von meinen aufregenden Erlebnissen während des diesjährigen Oktoberfestbesuches am vergangenen Wochenende, als plötzlich die Tür mit einem für einen Montag ungewöhnlichen Schwung aufgerissen wird, ein Kopf durch diesen dadurch entstandenen Spalt gestreckt wird und mit lauter Stimme die folgenden Worte in die Menge geworfen werden (frei aus dem Schweizerdeutschen übersetzt):

"Ist der … vom Team abc schon wieder nicht da?"

Hallo? Kenne ich die Namen der Mitraucher etwa alle? Muss ich den kennen? (Mal ganz von den verschiedensten Abteilungen mal ganz abgesehen.)

Als Antwort kam natürlich ein Gepflegtes: "Siehste ihn etwa?" … Schön im Chor von drei tiefen Männerstimmen gleichzeitig.
Der Kopf verschwand so schnell wie er gekommen war und zurück blieben drei Raucher, die sich mal wieder fragten, wo und wieso und warum das menschliche Individuum so ist, wie es nun mal ist.

Der sich daraus entwickelnde Dialog sei mal hier auszugsweise kurz dargestellt (Mitraucher1 und Mitraucher2 beide männlich, ca. 35 Jahre alt und goldener Ring am richtigen Finger):

Mitraucher1: Also wirklich … muss ich denn hier jeden kennen?
Mitraucher2: Müssen vielleicht nicht, aber wäre manchmal von Vorteil.
Mitraucher1: Na ja … also die Kerle interessieren mich nun wirklich weniger und auch sonst ist die Fluktuation hier ziemlich gross. kenn mich ja nicht noch mit irgendwelchen Namen belasten.
Mitraucher2: Mich interessieren die Kerle auch ja nicht. Aber bei manchen Mädels wäre der Name schon mal interessant.
Mitraucher1: Wieso? Verstehe ich nicht.
Mitraucher2: Na denk doch mal nach. Haste den Namen und sie sieht gut aus, schreibst ihr mal eine Mail und lädt sie zum Lunch ein.
(Anmerkung lorretti: beide sind verheiratet, schwärmen ständig von ihren Frauen und machen so gar nicht den Eindruck der grossen Aufreisser)
Mitraucher1: Ach so meinste das. Eigentlich noch eine super Idee.
Mitraucher2: Genauso schaut's aus. Klappt in 5 von 10 Fällen.
Mitraucher1: Alter Schwerenöter (Anmerkung: Das Schweizerdeutsche Wort bekomme ich weder ausgesprochen noch geschrieben)
Mitraucher2: Na ja … man tut was, was man kann.

Genau zu diesem Zeitpunkt betritt eine unseren bestaussehensten weiblichen Raucherinnen das Refugium. Irgendwie muss sie noch was mitgehört haben und grinst mal ganz breit in die Runde. Mitraucher1 wird knallrot, Mitraucher2 schaut pauschal auf den Boden.
Und meine Wenigkeit … tja. ich hab sie mal ganz einfach mit ihrem Namen begrüsst, ihr zugezwinkert und denn den Raum verlassen. Bin mal auf ihre nächste Mail gespannt.

In dem Sinne … Hunde die bellen beissen nicht bekanntlich nicht. Und bei Bankern sieht's nicht viel anders aus. Viel heisse Luft und wenn es denn ernst wird, gehen die Beine zusammen und das, was dazwischen ist, wird sorgsam eingekniffen. Immer wieder witzig zum beobachten.

10 September 2007

Saubere Hände

"Endlich wieder Montag" … Worte, die mir eigentlich nie ernsthaft über die Lippen kommen würden und die jetzt auch nicht wirklich für bare Münze genommen werden sollten.
Denn schliesslich war das Wochenende wie meistens viel zu kurz und der Erholungsfaktor lag auf einer Skala von 1 bis 10 ungefähr bei 2+.

Dafür gab es natürlich einen mehr als guten Grund.

Lange haben Schatzi und ich es herausgezögert, lange haben wir gebraucht um uns aufzuraffen und noch länger hat es gedauert, um das zu bewerkstelligen, was wir am Wochenende geleistet haben. Man könnte es auch folgendermassen ausdrücken: Wir haben am Wochenende mal fix CHF 1'300.00 (EUR 800.00) verdient oder gespart. Je nach dem wie man das drehen, wenden oder was auch immer tun möchte.

Wie ich bereits in meinem Blogbeitrag am vergangenen Freitag ganz kurz und in aller Eindringlichkeit beschrieben hatte, haben wir uns am frühen Samstagvormittag in unsere alte Behausung aufgemacht. Schwer bewaffnet mit diversen hochgiftigen Chemikalien, diversen Lappen, Wischern und der üblichen Rolle Küchenpapiers wurde das Unausweichliche in Angriff genommen und mehr als erfolgreich zum bitteren Ende durchgezogen.

Dabei ist jetzt nicht vom schnöden Putzen einer 140qm Wohnung die Rede, sondern eher Herstellung klinischer Reinheit einer ansonsten schon recht sauberen Wohnung. Drei Stunden wurde der Boden von allen Bakterien etc. befreit, durch die Fenster drang endlich wieder das normale Tageslicht und sämtliche fest installierten Einrichtungsgegenstände wurden auch Hochglanz poliert.

Aber schlussendlich hat es sich gelohnt. Die Wohnung sieht um einiges besser aus als an dem tag, an dem wir sie übernommen hatten und wir können die Schlüssel, welche wir erstmal wieder alle zusammensuchen müssen, am Ende diesen Monats mit ruhigem Gewissen an den Mieteinnahmenberechtigten zurück geben. Menno sind wir gut gewesen.

Und weil wir schon so gut in fahrt waren, wurde auch das jetzige Heim gleich noch einer Grundreinigung unterzogen. Was man hat, dass kann einem so schnell keiner mehr nehmen.
Gestern wurde dann gleich noch einmal die Knutschkugel (VW Beetle) von Schatzi einer gründlichen Reinigung und Pflege unterzogen und so kann ich ruhigen Gewissens das vergangene Wochenende zum offiziellen "Wir haben's getan"-Wochende erklären.

In dem Sinne … wenn der Job in der Bank nichts mehr taugt, hätte ich als qualifizierter Oberputzer schon ein zweites Standbein und würde auf keinen Fall irgendwelche Krawattenträger auf der Zürcher Bahnhofstrasse um ein paar Franken anbetteln müssen. So beruhigend der Gedanke …

07 September 2007

Ach menno

Alles könnte so schön sein. Die Sonne lacht, die Temperaturen bewegen sich zum baldigen Feierabend langsam wieder aus dem Keller und das Wochenende steht schon vor der Tür und klingelt Sturm. Also alles eigentlich wunderbar, wenn …

Und ein "wenn" gibt es ja meistens, will fast todesmutig behauptet, dass es ohne diese "wenn" und "aber" gar nicht geht im Leben. Schliesslich geht es uns gut, also müssen wir Probleme emsig suchen und in der Regel findet man sie auch, wenn man es darauf anlegt.

Aber zurück zu meinem gerade eben getauften "Wochenend-wenn" …

Wie bereits das eine oder andere mal in aller Kürze und Knackigkeit berichtet, hat die Kommune ja ein neues Heim bezogen und war bzw. ist in diesem Zusammenhang dabei, entsprechend gewillte Nachbewohner für die alte Wohnung zu finden. Was sich zuerst ziemlich easy anhörte, entwickelte sich über die vergangenen Monate doch mehr und mehr zu einer Unmöglichkeit. Unmöglichkeit in der Beziehung, dass einfach niemand unser altes Zuhause haben wollte.

Jetzt ist es jedenfalls am Ende diesen Monats soweit und wir werden die alte Wohnung ganz regulär an den Vermieter wieder zurückgeben. und genau da ist der Grund meines heutigen Unmutes zu finden … die Wohnung muss nämlich noch geputzt werden.
Der Müll, die alten Zeitungen und der ganze andere Kram ist bereits vor den Ferien entsorgt bzw. durch einige gezielte Beilschläge brutal zerstört worden. Aber vor dem Putzen haben wir uns bis zum heutigen Tage erfolgreich gedrückt.

Nur Morgen früh wird es soweit sein. Die Arbeitshosen werden wieder hervorgeholt, die Putzschürze umgebunden und die Gummihandschuhe aus der Versenkung geholt. Die chemischen Keulen stehen bereist parat und auch der Rest der benötigten Utensilien sollte eigentlich vorhanden sein. Einzig die fast wichtigste Sache fehl und dreimal dürft Ihr raten, was es ist … richtig … 100 Punkte … es ist die Lust aufs Putzen.

Die hat sich nämlich irgendwo unauffindbar versteckt und ist einfach nicht zu finden. Wenn ich wenigstens wissen würde, wo sie sich annähernd befindet. aber ich hab so gar keine Idee und so muss ich wohl Morgen in aller Frühe ohne sie zur Tat schreiten.

In dem Sinne … auch dieser Tag wird rumgehen und auch die Arbeit wird irgendwie erledigt werden. Wobei ich ganz besonders das "irgendwie" betonen möchte … schönes Wochenende allen.

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