23 Januar 2009

Der Blick aus dem Fenster …

... der morgendlichen Tram Linie 14 am Hauptbahnhof Zürich verspricht für denjenigen, der seine Augen schon geringfügig offen hat, so das eine oder andere positive oder manchmal auch negative Highlight. Ich muss ja gestehen, dass ich an der Haltestelle meistens noch in meinem Buch vertieft bin und von der Welt um mich herum relativ bis gar nichts mitbekomme.

Heute Morgen war das allerdings anders … kein Buch … demzufolge auch kein Lesen und somit der Zwang, doch mal nach links und rechts zu schauen. Und evtl. doch das eine oder andere Berichtenswertes zu erblicken.

Während ich als heute Morgen den grauen Ausblick aus dem Tram geniessen durfte und dabei den andächtigen Klängen von Olli Schultz und dem Hund Marie lauschte, wurde mir mal wieder bewusst, wie viel und was alles um mich herum passiert. Dabei fiel mir ein Pärchen am Bahnhof auf, welches wohl mit einer temporären Trennung zu kämpfen hatte.

Beide so Anfang Mitte Dreissig, gut gekleidet und er mit einem 3-Übernachtungskoffer. In den ersten paar Sekunden meiner Beobachtung standen beide noch normal nebeneinander. Doch das änderte sich innerhalb von Zehntelsekunden schlagartig und beide fielen sich extrem in die Arme. Wieso … keine Ahnung. Aber gemäss meiner Erfahrung kann es da nur eine Erklärung geben … beiden Liebenden (und so sahen sie schon aus) wurde schlagartig klar, dass sie nun doch in den nächsten Minuten für einen gewissen Zeitraum getrennt sein werden und nichts mehr dagegen tun können.

Was dann passierte weiss ich leider nicht … mein Tram fuhr weiter und die beiden verschwanden innerhalb kürzester Zeit aus meinem Blickwinkel.

Ach ich kenne solche Situationen, auch wenn ich so gar nicht damit umgehen kann und Trennungen jeglicher Art am liebsten kurz und schmerzlos durchziehe. Wurde in der Vergangenheit zwar oftmals missverstanden, aber so bin ich nun mal.

In dem Sinne … und was ich eigentlich schreiben wollte. Schön, wenn Gefühle so stark sind, dass man sich schon in dem Moment vermisst, wo man vielleicht nur drei Schritte auseinander ist. Und schön, wenn man sich dieses Gefühl erhalten kann …

13 Januar 2009

Lange Zeit habe ich es nicht wirklich akzeptiert und es gerade zu geleugnet. Der Gedanke daran, einer von DENEN zu sein, war mir irgendwie unheimlich und fremd. Irgendwie wollte ich stets vermeiden, mit gewissen von DENEN über den sogenannten Kamm geschoren zu werden.

Auch gewisse negative Erfahrungen im als nicht wirklich tolerant bekannten Bayern bzw. München haben dazu geführt, dass ich mehr oder weniger über die Jahre nie wirklich damit herausgerückt habe, dass ich zu DENEN gehöre.

Aber gestern war es denn doch mal soweit und ich habe mich so mehr oder weniger mittels ein paar Eingaben und Klicks mit dem Mausilein dazu bekannt, dass ich … natürlich mit gewissen Abstrichen … doch zu DENEN gehöre. Ja … irgendwann sollte man sich mal dazu bekennen, was man ist.

Und … wo man herkommt.

Und ich komme nun mal aus dem Osten Deutschlands … genauer gesagt aus dem nördlichsten Nordosten.

So jetzt ist es raus … so ganz amtlich und offiziell.

Und trotzdem … es ist Ostdeutschland … mit eigener Geschichte und Geschichten, mit eigener Erziehung und deren Auswirkungen … bene mit Allem, was dazu gehört. Positives und Negatives … und irgendwie kann man dies auch nicht leugnen.

Und weil ich schon mal beim grosses Outing bin, habe ich mich auch auf der folgenden Seite von Exil-Ostdeutschen angemeldet und bin mal gespannt, was da so abgeht … www. ossitreff.ch

In dem Sinne … irgendwann kann man seine Herkunft nicht mehr verleugnen und im Jahre 20 der Maueröffnung und langen Jahren im kapitalistischen Ausland musste ich mich denn doch irgendwann mal dazu bekennen. Aber nur noch zwei Sachen … ich bin kein OSSI und nach wie vor Mecklenburger … da muss ich denn doch drauf bestehen.

12 Januar 2009

Aus nicht gegebenen Anlass ...

... und einfach nur so, weil mir der Songtext einfach gut gefällt und ich den Song einfach heute mal wieder gehört habe:

Anajo - Lang lebe die Weile

Auf den Punkt jede Stunde
Auf den Punkt jede Stunde drehe ich eine Runde
Und jede Sekunde drehe ich mich im Kreis
Und suche ein Wunder
Ein verbindliches Zeichen
Eine Stimme, die sagt: Geh über Los oder Leiche
Wird sie mich je erreichen
Kommt sie hier irgendwann an
Denn diese Wege sind lang

Und ich fange schon an, jeden Meter zu zählen
Diese Wege sind lang, lang, lang
Lang, lang lebe die Weile

Und ich fange schon an, jeden Meter zu zählen
Diese Wege sind lang, lang, lang
Lang, lang lebe die Weile

Kannst du mir nichts erzählen
Kannst du mir nichts erzählen
Von deinem spannenden Leben
Und der Reise zum Mars
Unserer Reise zum Mars und zur Venus
Wir sehen uns

Und ich will dir begegnen
Vielleicht will ich dich küssen
Aber mindestens reden
Könnte kurz überlegen
Vielleicht will ich auch mehr
Doch das weiß ich erst dann

Und ich fange schon an, jeden Meter zu zählen
Diese Wege sind lang, lang, lang
Lang, lang lebe die Weile

Und ich fange neu an
Wieder denke ich nach, überlege schon lang
Und die Wege sind lang...



Schön oder ???

Immer wieder montags …

So … das ist er wieder … der berühmt berüchtigte Montag. Mit all seinen paar kleinen Vorteilen und noch mehr Nachteilen. Eigentlich tut er mir ja fast leid … der Montag. Keiner mag ihn wirklich, alle schimpfen, dass er da ist und so gut wie jeder arbeitende und auch studierende Mensch ist froh, wenn er sich schnell und lautlos in einem rasanten Tempo wieder verabschiedet.

Natürlich gibt es auch den einen oder anderen Zeitgenossen, der schätzt, sich am Montagmorgen auf den mühseligen weg Richtung Stollen oder ähnlichen Arbeitsstätten zu bewegen. Schliesslich hat nicht jeder ein ausgewogenes soziales Umfeld ausserhalb der täglichen Wirkungsstätte.

Und natürlich gibt es auch diejenigen, die sich vielleicht nach langer Arbeitsabwesenheit freuen, endlich mal wieder unter Gleichgesinnten verweilen zu dürfen. Mal von der finanziellen Notwenigkeit es regelmässigen Zuflusses von Arbeitsaufwandsentschädigungen mal ganz abgesehen.

Aber trotzdem oder gerade deswegen … bei den meisten Leuten in meiner näheren und ferneren Umgebung ist der Montag nicht wirklich beliebt und ich muss gestehen, dass ich mich eben in diese Schlage doch nahtlos einreihen kann.

In dem Sinne … auch wenn es nach einem mehr oder weniger erholsamen Wochenende schwer ist, die neue Woche mit einer freundlichen Begrüssung des Montages zu begrüssen .. ein gute Sache hat der Montag … wenn er nämlich rum ist, haben wir es mal wieder geschafft und der Rest der Woche wird denn hoffentlich nicht mehr ganz so mühsam … bis zum nächsten Montag.

09 Januar 2009

Kreativitätslöcher

Soll es ja alles geben … der grosse Spezialist für die anspruchsvolle Gestaltung einer Powerpoint-Präsentation hat eine neue Aufgabe vom Cheffe bekommen und sitzt davor wie … ja wie? Eigentlich wie der Esel vorm Scheunentor. Man hat 'nen Eingang (bzw. in dem Fall einen Auftrag) und kommt einfach nicht zur Türe rein. Obwohl die eigentlich kein Schloss und Riegel hat. Aber trotzdem … irgendwie will der erste sprichwörtliche schritt nicht wirklich gelingen.

Also beschränke ich mich erstmal auf 'ne kleine aber nicht unerhebliche Ursachenforschung.

Da wäre zum einen die Tatsache, dass heute Freitag und der Nachmittag schon ein bisschen fortgeschritten ist. Ein triftiger Grund, um nicht mehr die Energie für grosse geistige Wundertaten zu haben. Zumal die Woche lang und so ganz ohne die eine oder andere schwere Aufgabe war.

Denn haben wir auch noch den Fakt, dass die Motivation bei diesem alles andere als liebreizenden Wetter auch nicht gerade die höchsten Höhen erreicht hat. Könnte vielleicht am Wochentag liegen und/oder auch am hiesigen Wetter. Denn seit Tagen haben wir irgendwie die Sonne nicht mehr zu Gesicht bekommen und leben in einer grauschattierten Umgebung. Nix mit fröhlichen Farben, die das herz und den Verstand aufblühen lassen.

Und dann wäre da noch die allgemeine niedergeschlagene Stimmung innerhalb unserer Kolchose. irgendwie wurschtelt jeder der Anwesenden so vor sich hin, Cheffe hat sich gerade aufgrund eines nicht zu unterschätzenden Anfalles von Erkältung verabschiedet und die wir restlichen 3 Mohikaner haben gar nicht den Anspruch, uns noch gross zu motivieren.

Und so sitze ich immer noch vor der anzufertigenden Präsentation, deren Hintergründe mir nicht wirklich einleuchtend sind und dessen Inhalt mich eigentlich auch nicht wirklich überzeugt. Ist halt wieder so eine geistige Blähung, welche Cheffe in einem fiebrigen Anfall von Veränderungs- und Umstrukturierungswut in Mitten seiner schlaflosen Nächte hatte. oder er hat einfach die Aufgabe vom Big Boss bekommen. Aber das kommt so ziemlich auf das Gleiche raus.

In dem Sinne … wird das heute wohl nichts mehr mit grossen kreativen Sprüngen zwischen dem teil meines Hirns, welches vor so was zuständig ist, und der bereits seit einigen Stunden geöffneten Präsentationsvorlage. Na was soll's … wozu hat man denn das Wochenende … vielleicht kommt denn ja die grosse und alles lösende Erleuchtung bzw. der bis spätestens Dienstag erforderliche kreative Schub.

Schönes Wochenende allen zusammen …

08 Januar 2009

Nix verstehn (Neues aus dem Raucherraum)

Das neue Jahr ist gerade einmal 9 Tage alt und schon stosse ich mal wieder an meine Grenzen. In dem Fall zwar nicht an die so oft als Ausrede missbrauchte Leistungsgrenze sondern eher an die sprachliche Barriere, die es doch ab und an unmöglich macht, mich mit Kollegen im Raucherraum zu verständigen oder einfach deren Gespräche, die zuweilen recht lustig sein müssen, zu belauschen.

So geschehen soeben in unserem Raucherverschlag. Da stehen doch tatsächlich drei Kollegen amüsiert im Raum verteilt, palavern wild in der Gegend rum und brechen dabei immer wieder in schallendes Gelächter aus. Nach dem zweiten oder dritten Wort hatte ich denn auch endlich erkannt, dass es sich um die Sprache des "Erbfeindes" nämlich Französisch handelt.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde mir in aller Deutlichkeit bewusst, dass es eine ziemlich langweilige und für mich wenig unterhaltsame Raucherpause werden wird. Denn bis auf die Erwähnung diverser Namen habe ich nämlich kein Wort verstanden … aber so überhaupt nichts … nada …. nothing … schön blöde das.

Daher gibt jetzt auch keinen Mitschnitt des Gespräches … aufgrund mangelnden Verständnisses seitens der Kollegen, die einfach in ihrer Muttersprache weiter plauderten und nicht auf meine mangelnden Sprachkenntnis Rücksicht genommen haben. Die bösen Kollegen, die …

In dem Sinne … ich bin ja dafür, dass man sich auf eine gemeinsame Sprache einigt … auch wenn es nur im Raucherraum ist. Denn hat jeder was davon … auch wenn er oder sie nur mithört.

01 Januar 2009

Grosskampftag Sylvester

Gestern war es denn mal wieder soweit … das alte Jahr gab sich die Ehre abzudanken und das neue Jahr wurde mit diversen Festivalitäten begrüsst. Dabei feierten die einen im grossen und glanzvollen stil, während andere sich voll und ganz einem gemütlichen Abend im Kreise von Familie und Freunden hingaben. Sicherlich wird auch der eine oder andere weder das eine noch das andere gemacht haben … aber das sind sicherlich und hoffentlich die Ausnahmen geblieben.

Uns wurde im Rahmen einer erneuten (kleinen) Deutschlandrundreise die Ehre zuteil, in der Heimat gleich auf mehreren Festivalitäten eingeladen worden zu sein, Dabei hatte ich mich denn allerdings für eine „Wir begrüssen das Jahr 2009“-Feier entschieden, denn das wilde Party-Hopping ist denn nicht mehr ganz so meins. Mal einfach so alte Freund wieder sehen und dabei die eine oder andere Erinnerung auffrischen.

Um es gleich mal vorweg zu nehmen … die Party war so was von lahm, dass wir nach zwei Stunden wieder den Abflug machten und doch noch eine andere Party mit mehr Schwung und Elan besuchten … nur soviel dazu.

Ich muss ja hier und jetzt und in aller Deutlichkeit gestehen … ich kann diese ganze Knallerei am Sylvestertag so überhaupt nicht leider. Ganz im Gegenteil … mir geht das fürchterlich auf den Geist. Nichts gegen ein gepflegtes Feuerwerk mit Stil und Eleganz. Aber diese private Ballerei hat für mich so gar keinen Reiz und ist in meinen Augen pure Verschwendung von finanziellen Mitteln. Denn lieber einen grossen Scheck für Menschen, die das Geld in ihr Überleben investieren würden.

Na jedenfalls … neben der ganzen Verschwendung ist natürlich auch die Gefahr, die von derartigen pulverlastigen Erzeugnissen ausgeht, nicht zu unterschätzen. Ich habe da schon diverse nicht wirklich ansehnliche Ergebnisse gesehen und jeder Notarzt wird dies bestätigen können.

Also kaufe ich so ein Teufelszeug schon mal nicht. So aus Prinzip …
Nur dieses Jahr dachten wir uns … Ok … ein bisschen Stimmung kann schon mal sein und so haben wir uns mal ein Päckchen Wunderkerzen für stolze EUR 0.50 geleistet. Verkaufsfreigabe ab 12 Jahren. Und das Ergebnis habe ich heute an meiner linken Hand. Den ziert nämlich ein dicker Verband, denn diese Kinderwunderkerze entwickelte denn doch einen mittelstarken Rückstoss eines Kampfjets. Bravo … das war es mal wieder für die nächsten paar Jahr von wegen Kauf pyrotechnischer Erzeugnisse … jedenfalls für mich.

In dem Sinne … ich bin und bleibe kein Freund von allen was knallt und qualmt. Wer es braucht … der soll doch … mir ganz weit vom Leib bleiben.

Trotzdem und gerade deswegen wünsche ich allen hier ein super Jahr 2009.

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