06 November 2007

Warten und Hoffen

Das Wochenende ist wieder vorbei, der heutige Dienstag ist für mich ein Montag, der sich auch wie ein typischer Montag entwickelt. Akute Arbeitsunlust gepaart mit der in letzter Zeit häufig vorkommenden Müdigkeit.

Nach einem sehr interessanten und aufschlussreichen Wochenende im schönen Hamburg, hat ich mich die Realität wieder. Der Arbeitsvorrrat ist zum Glück ist gut abarbeitbar und macht mir zum Glück relativ wenig zu schaffen. Ein nicht allzu später Feierabend rückt schon in greifbare Nähe und lässt mir ein bisschen Hoffnung, den Tag auch irgendwie rumzubekommen ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.

Obwohl … man weiss ja nie. Schliesslich sollte sich der heutige Tag zu einem Entscheidungstag entwickeln. Schliesslich bekomme ich hoffentlich heute Bescheid, ob sich das Hoffen und Warten bezüglich meiner Wunsch-WG gelohnt hat.

Nur eben dieses Warten bringt mich momentan und gerade in diesen Minuten fast um das letzte bisschen Verstand und Hoffnung. Den halben Tag starre ich schon gespannt auf mein Handy und meine In-Box des Outlooks. Sparren und bei jedem Pieps hoffen, dass eine Mitteilung von meiner Wunsch-WG-Partnerin kommt. Warten, dass die Mitteilung kommt, ob ich den Zuschlag bekommen habe oder ob die Suche weiter geht.

Ein heisses Eisen habe ich zwar noch im Feuer, aber da stehen die Chancen eher weniger gut und es wäre sowieso nur die zweite Wahl. Die Wohnung und die potentiellen Mitbewohner machten am vergangenen Freitag schon einen sehr guten Eindruck, aber ob ich den auch gemacht habe? Melden wollten sie sich wahrscheinlich auch heute noch, aber ich als Zweckpessimist glaube nicht wirklich dran.

Momentan hab ich so das Gefühl, als würde die Zeit still stehen. Die Anzeige der Uhr auf meinem Telefon springt nur sehr langsam von einer Minute auf die nächste. In unserem büroeigenen Fernseher läuft das zehnte Mal die gleiche Nachrichtensendung und ich kann unterschiedlichsten Meldungen schon fast auswendig.

Eigentlich müsste ich produktiv tätig sein, den Gewinn des Unternehmens aktiv vermehren und meine ganze Arbeitskraft gem. Arbeitsvertrag zum Wohle der Firma einsetzen. Immer mindestens 150% geben und immer mit allen Gedanken bei der Arbeit sein.

Nur leider ist das irgendwie heute nicht möglich. Versuche, mich in die Arbeit zu stürzen, mich durch die Arbeit ablenken zu lassen und dabei ausschliesslich auf das Ziel fixiert zu sein, schlagen alle drei Minuten fehl. Konzentrationsvermögen Tendenz gegen "0". Immer wieder der Blick auf mein Handy, auf den Bildschirm und dann wieder auf das Telefon. Nichts passiert, Totenstille auf allen Empfängern.

Selbstzweifel kommt auf und der Zweckpessimismus greift um sich. Gedanken wie "Bisher nichts gehört, also hat jemand anders das Rennen gemacht." Oder "Absagen kommen immer später" schwirren laufend durch meinen Kopf. Gedanken, die sich einfach nicht vertreiben lassen wollen und meine Stimmung empfindlich immer tiefer in den Keller ziehen. Irgendwie schaffe ich momentan die Treppe nicht herauf. Aber ist zum Glück nur eine Momentaufnahme und bleibt hoffentlich nicht den ganzen Tag so.

Jetzt geht's erstmal für 1 ½ Stunden auf eine interne Schulung. Hoffentlich wird die gut und lenkt mich ein bisschen ab.

In dem Sinne … Hoffen, Warten und immer tiefer fallen … keine schöne Mischung für den Start einer neuen Woche. Ein positives hat das Ganze aber … es kann nur wieder treppauf gehen.


Nachtrag

So ... nun ist die Katze aus dem Sack, der Drops gelutscht, das Ei gepellt. Der Traum von der Wunsch-WG ist geplatzt wie eine mittelgrosse Seifenblase. Plumps ... wieder zurück ins Loch gefallen und wieder geht der Aufstieg von neuem los. Aber wie heisst es so schön "Was uns nicht umbringt ... "

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