22 Mai 2008

Fahrradkultur

Um mal eine Sache vorweg zu schicken … ja ich besitze ein Fahrrad, welche sogar in einem fahrtüchtigen Zustand ist und ja … auch ich bin damals in jungen Jahren oftmals mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Allerdings ist dies jetzt schon so eins zwei Tage her und so wirklich als Radfahrer würde ich mich jetzt nicht bezeichnen. Umso mehr bewundere ich teilweise eben diese Personen, die sich regelmässig aufs Rad schwingen, kräftig in die Pedalen treten und dabei sowohl etwas für ihre Gesundheit als auch etwas für die Verringerung der Umweltbelastung tun. Und mal ganz ehrlich, meiner Figur würde die gelegentliche Fahrt mit einem Fahrrad auch nicht schlecht tun. Aber bei einem Auto mit 200 PS fällt leider die Entscheidung zu oft für eben dieses Fortbewegungsmittel aus.

Was ich allerdings nicht tun würde, wäre in Städten wie Zürich und Basel mit dem Fahrrad von Weg von A nach B zurücklegen. Zum einen bin ich aufgrund der Fahrradwegstruktur hier in Zürich nicht so lebensmüde und zum anderen möchte ich mich nicht mit gewissen Fahrradbenutzern dieser Stadt auf eine Stufe stellen. Den eins will ich aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen mal festhalten … die Radfahrer dieser Stadt haben weder Kultur, Benehmen noch irgendwelchen Grund, sich über uns Autofahrer zu beschweren.

Natürlich kommt so eine Aussage meinerseits nicht von ungefähr und deckt sich schon mit der Meinung so manch eines Autofahrers oder Fussgängers hier.

Vielleicht mal ein kurzes Beispiel … frisch von heute Morgen:
Zürich, Höhe Schaffhauserplatz, eine grosse und stark frequentierte Ampelkreuzung. Die Ampel in meiner Fahrtrichtung leuchtet unübersehbar im schönsten Rot. Was macht der gewissenhafter Autofahrer? Richtig … er steht an der Kreuzung und wartet und wartet und wartet … auf die liebliche Farbe der Hoffnung … nämlich auf grün.

Wie aus dem nichts taucht auf einmal neben mir ein Radfahrer auf. Ganz normal gekleidet, ohne Helm und entsprechende windschnittige Kleidung, sondern halt ein ganz normaler Nutzer des zweirädrigen Fortbewegungsmittels. Ein kurzer Stopp, ein Blick auf die rote Ampel und weiter geht's … einfach mal kräftig in die Pedale getreten und sich ganz hemmungslos und ungeniert Richtung Kreuzungsmittel gesteuert. Was dabei auffällt … nicht einmal ein kurzer Blick weder nach rechts noch nach links sondern einfach mal drauf zuhalten. Die blöden Autofahrer werden schon anhalten. Schliesslich kommen so fahrradpedaltechnische Lackschäden nicht wirklich gut und lassen sich schlecht rauspolieren.

So geschehen heute Morgen gegen 07:30 Uhr und kein Einzelfall hier in Zürich. Genau die Situation hat mich schon öfters dazu veranlasst, mal den einen oder anderen bösen Blick beim anschliessenden Überholen des Verkehrsraudis eben diesem zuzuwerfen. Aber statt eines schuldbewussten Blickes zurück, kommt meistens gar keine Reaktion. Denn schliesslich steht schon die nächste Überquerung einer roten Ampel an.

Eine andere Reaktion ist nach erfolgtem bösen oder vorwurfsvollem Blick meinerseits das Ausstrecken des rechten oder linken Mittelfingers als Zeichen dafür, dass man nicht so ganz mit der Reaktion des Autofahrers einverstanden ist und sich durchaus im Recht fühle. Soviel zum Thema "hoher Kulturfaktor von Fahrradfahrern", die sich oftmals als die besseren und kultivierteren Verkehrsteilnehmer bezeichnen. In diesen Momenten der völligen nonverbalen Entgleisungen bereue ich es manchmal, nicht auf meine Mama gehört und Jura studiert zu haben. Denn hätte ich dies getan, wüsste ich jetzt bestimmt alle entsprechenden Paragrafen und könnte sie dem Raudi an den Kopf werfen. Spass muss sein, auch wenn es wahrscheinlich am Fahrverhalten desjenigen nichts ändern würde.

Wenn jemand jetzt glaubt, dass das ein zürichspezifisches Verhalten aufgrund der allgemeinen Arroganz wäre, den muss ich leider eines Besseren bekehren. Denn genau die gleichen Situationen erlebe ich bei jedem Besuch mit dem Auto in Basel. Auch dort meinen viele (nicht alle!) Benutzer ketten- und pedalbetriebener Zweiräder, stets und ausschliesslich im Recht zu sein und benutzen die Strassen, wie sie wollen und nicht wie sie dürfen.

Wen wundert es bei einem solchen Verhalten, dass auch die Autofahrer immer aggressiver gegenüber Radfahrern werden. Auch ich habe nicht wirklich Lust darauf, mal ein Fahrrad nebst Fahrer auf meiner Motorhaube begrüssen zu dürfen und halte mittlerweile einen recht grossen Abstand.

In dem Sinne … "Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme" (Paragraf 1 Strassenverkehrsordnung) sollten nicht nur irgendwelche Worte sein, sondern alle, die sich auf den Strassen hier und da bewegen, sollten dieses zumindest ein wenig beherzigen.

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