11 September 2008

Mitfahrer

Wer sich jeden Tag mit dem öffentlichen Nah- und Fernverkehr zur jeweiligen Arbeitsstelle bewegt und natürlich abends das Ganze denn auch noch retour kennt die folgende Situation:

Man sitzt ganz gemütlich und entspannt auf seinem Sitz, liesst die aktuelle Tagespresse oder ein Buch, hört Musik und/oder schaut einfach nur aus dem Fenster und beobachtet das Umfeld. Je nach Wachheitsgrad mehr oder weniger erfolgreich, aber das ist in dem Moment ja auch völlig egal.

Und jeder oder zumindest die meisten kennen auch die Situation, wenn man dann einen Sitznachbarn bekommt. Je nach Person gibt es dabei zwei grundlegende Typen:

Der oder die Unauffällige

Besticht dadurch, dass man die jeweilige Person gar nicht merkt. Mach sich nicht breit, ist genauso zuvorkommend wie man selber und weiss sich einfach zu benehmen. Immer schön unauffällig. Und ehe man es sich versieht, ist diese Person denn auch schon wieder weg und man kann nur hoffen, dass man sich zum einen nicht allzu breit gemacht hat und zum anderen das der nächste Sitznachbar ebenso zu diesem Typ Mitfahrer gehört. Jedenfalls sind dies Mitreisenden für mich immer die angenehmsten.

Der oder die Aufdringliche
So … das bin ich und ich brauche Platz, Luft und noch mehr Platz. Genau dies Denken zeichnet diesen Typ Mitfahrer aus. Getopt wird das ganze denn noch durch minutenlange Telefonate oder Ausbreiten der Zeitung, sodass man sich selber kaum noch bewegen kann bzw. man am Ende der Fahrt die komplette Lebens- und Leidensgeschichte der jeweiligen Person kennt. Jedenfalls sehr unangenehme Zeitgenossen …

Natürlich gibt's da auch noch eine ganze Menge Misch- und Untergruppen. Überlass ich jetzt mal der Phantasie der Leser. … Sag nur Aufdringlichkeit gemischt mit den diversen Gerüchen und dem Feingefühl einer Dampfwalze im Berufsverkehr.

In dem Sinne … Gegenseitige Rücksichtnahme ist doch was Feines … wenn alle sie auch in irgendeiner Form verinnerlicht haben. Und wenn nicht … na da kann man nur hoffen, dass diese Person schnell aussteigt oder man selber bald an der gewünschten Haltestelle ist. Oder man sucht sich demonstrativ einen anderen Platz … Flucht nach vorn.

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