26 März 2008

Stauvorfreuden

Fünf Tage beschaulicher Ruhe liegen hinter mir und ich muss gestehen … schön war die Zeit. Einfach mal so fast 5 Tage nichts tun, sich ein wenig treiben lassen und sich auch mal wieder ganz gepflegt einem PC-Gemetzel hingeben. Das ganze gut gemischt und abgeschmeckt mit der einen oder anderen Freizeitaktivität wie dem Besuch guter Freunde und dem Genuss eines guten Filmes im Kino.

Natürlich spielte das Wetter auch perfekt mit und bot eine perfekte Ausrede für das Nichtstun. Wer hätte denn auch schon Lust und Muse gehabt, sich während des Wechselspiels von Sonne, Schneetreiben und gelegentlichen Hagelschauern draussen in der freien Natur rumzutreiben. Ich jedenfalls ganz bestimmt nicht wirklich. Da hatte ich doch lieber die Heizung auf volle Power gestellt und es mir auf meinem Mega-Rumlümmelsofa bequem gemacht.
So vergingen die Ostertage wie im Flug und auch der gestrige zusätzliche freie Tag ist irgendwie viel zu schnell vergangen und bis zu den nächsten freien Tagen ist's noch so lange hin … ganze 3 Wochen.

Jetzt ist jedenfalls auch der Mittwoch schon zur Hälfte rum und bis auf den üblichen Kleinkram und diverse Telefonate ist noch nicht wirklich was Aufregendes passiert. Muss es auch nicht, denn schliesslich steht quasi das nächste Wochenende schon fast vor der Tür und das verspricht interessant und aufregend zu werden. Schliesslich geht es für ganze 2 ½ ins schöne und noch ziemlich verschneite Erzgebirge. Natürlich mit dem Auto … wird bestimmt eine ganz lustige Fahrt so am Freitagnachmittag auf deutschen Autobahnen. ich freue mich schon riesig, genervte und gestresste Leute im Stau zu beobachten. Ist immer wieder ein Mordsspass, denn nirgendwo zeigt sich das wahre Wesen der menschlichen Natur besser als in einem gepflegten Stau am Freitag.

Aufgrund doch eines nicht ganz unerheblichen Kenntnisstandes was das "im-Stau-stehen" betrifft, kann man den gewöhnlichen Automobilisten in drei grosse Kategorien einteilen.

Der für mich am interessantesten ist der "Aggressiv-Genervte". Irrer Blick, wildes Rumfuchteln mit sämtlichen Gliedmassen und unkontrollierte Wurtausbrüche sind so die klassischen Merkmale dieses Typus. Natürlich dürfen auch diverse Busspuren am Lenkrad nicht erwähnt bleiben und natürlich das sinnlose Gespringe zwischen linker und rechter Fahrspur. Und wehe man düst mal eine Nanosekunde und fährt nicht gleich die sich bietenden 1 ½ Meter weiter … Todesdrohungen sind dann noch die harmlosesten verbalen Entgleisungen und zaubern höchstens ein müdes Lächeln auf meine Lippen. Mir bereitet es immer eine immense Freude, mich an diesen dargebotenen Schauspielen menschlicher Tiefen und Abgründe zu ergötzen. Denn wann bekommt man schon mal solche Schauspiele kostenlos und völlig umsonst dargeboten.

Der zweite interessante Typ ist der "Umwegsuchende". Die Strassenkarte (ja … sowas gibt's selbst in Zeiten von erschwinglichen Navis noch) vor der Nase, ggf. wild mit dem Beifahrer oder anderen Autoinsassen diskutierend wird nach einer möglichen Umfahrung des Staus gesucht. Die Karte dabei wild drehend und immer wieder begutachtend, wird diverse Male abgewogen, welcher Weg denn jetzt der bessere ist und wie weit wohl die nächste Autobahnabfahrt entfernt ist. Aus persönlicher Erfahrung möchte ich beim beobachten dieser Leute immer gerne den Tipp geben, dass die Entlastungsstrecken meistens dermassen gut besucht sind und man so auch meistens nicht schneller ans Ziel kommt.

Der dritte Typ, zu dem ich mich auch zweifelsfrei zähle, ist der Entspannte. Man sitzt ins gemütlich in seinem Auto, hört entspannt Musik und/oder unterhält sich mit anwesenden oder nichtanwesenden (meistens per Telefon) Personen. Der Entspannte geniesst die sich bietende Erholung vom sonst so stressigen Gefahre auf deutschen Autobahnen und sammelt neue Kraft für die zeit nach dem Stau. Stillstand bedeutet in dem Fall nicht Rückschritt sondern Entspannung. Denn eins ist sicher … irgendwann geht's weiter und dann kann man wieder die Sau rauslassen.

Natürlich kommt es auch in und wieder zu einer gewissen Durchmischung der Typen. Der Aggressive wird nach Beendigung diverser Wutausbrüche auf einmal zum Umwegsuchenden und anschliessend und im besten Fall zum Entspannten. Umkehrungen sind natürlich auch jederzeit möglich und sollte man auf keinen Fall ausschliessen.

In diesem Sinne … egal ob nun aggressiv oder entspannt, natürlich ist alles relativ und subjektiv. Hauptsache man kommt irgendwann ans Ziel und wenn der Weg das Ziel ist, soll's auch nicht das Problem sein. Denn wie eine sehr gute Freundin immer zu pflegen sagt "Spass muss sein".

Mahlzeit …

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