15 Mai 2008

Besucherparkplätze

Ein Besucherparkplatz ist, wie der Name nur unschwer erkennen lässt, eben für den einen oder anderen geschätzten Besucher da. So die Theorie und in der Regel auch die Praxis. Sollte man meinen … Und natürlich kann es vorkommen, dass der eine oder andere Besucher des Öfteren mal vorbei schaut und sogar dann das Auto auch vielleicht die ganze Nacht auf dem Besucherparkplatz verweilt. Soweit auch noch nichts Aufregendes.

Im Fall unserer zahlreichen Besucherparkplätze verhält es sich aber da doch ein wenig anders. Anscheinend darf der Personenkraftwagen eines Besuchers nur maximal einmal die Woche Platz auf dem dafür eingerichteten Gelände belegen, da es sonst zu einer evtl. Benachteiligung anderer Anwohner kommen könnte.

Eben genau diese Aussage habe ich vor wenigen Minuten von unserem Vermieter erhalten. Grund meiner Anfrage war der, dass unser Oberaufseher der Überbauung "Eichrain" mal wieder trotz der vorgeschriebenen Benachrichtigungs-SMS an den Wagen von Fifi eine nicht wirklich nette Mitteilung hinterlassen hat, auf welcher sie bezüglich unberechtigtem Parkens ermahnt wurde. Ok … es war schon das zweite Mal in dieser Woche, dass wir einen der kostbaren Besucherparkplätze für andere Dauerparker blockiert haben. Aber hallo … da gibt's Massen von leeren Parkplätzen und eine wirkliche Besucherparkplatznot konnte ich noch nie feststellen.
Zumal ich gestern auch eine extra frühzeitige und durchaus sehr höfliche SMS geschrieben hatte. Aber das nur mal so am Rande.

Dies mal vorweg. Jedenfalls habe ich mir in meinem jugendlichen Leichtsinn heute Vormittag erlaubt, unseren Oberaufseher (=Hauswart) auf die oben beschriebene Mahnung angesprochen und wer mich kennt, weiss, dass ich selten ausfällig oder wütend werde. Aber heute Vormittag musste ich mich mehr als nur zusammenreissen um nicht verbal zu entgleisen. So viel Blödsinn in drei bis vier Sätzen habe ich ja Ewigkeiten nicht gehört.

Jedenfalls habe ich nach dem wenig erfreulichen Telefonat mit unserem Hauswart, habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, mal mit der Hausverwaltung in Verbindung zu treten. Eigentlich bin ich eher ein Freund bilateraler Klärung von Problemen und Missverständnissen, aber bei soviel Sturheit Seitens des Oberaufsehers blieb mir quasi gar nichts anderes mehr übrig.

Also fix mal eine nette aber sehr bestimmte Mail aufgesetzt, auf "Senden" gedrückt und mich wieder dem Tagesgeschäft zugewandt. Es dauerte denn keine halbe Stunde und die Antwortmail flatterte kurz und ohne viel Aufsehen in mein Postfach.

Nach den üblichen Floskeln von wegen "Danke für Ihr Mail bla bla bla …" kam der entscheidende Satz … "Der Aussage unseres Hauswartes Herrn T. stimmen wir zu. Die Benutzung der Besucherparkplätze sollte sich auf einmal in der Woche beschränken ….".

Eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet. Muss ich ja gestehen. Aber enttäuschend sind solche Aussagen schon und plötzlich regte sich der Schalk in meinem Nacken … einmal die Woche heisst nicht nur eine Nach oder so. Einmal die Woche könnte auch ein Freiobrief für dauerhaftes Parken über Wochen sein. Nur leider hat eben dieser Gedanke eine recht grossen Harken … man dürfte halt den Parkplatz nicht verlassen und genau da ist das Problem und keine wirkliche Lösung in Sicht. Schade aber auch und vielleicht fällt mir noch was ein.

Bis dahin heisst es denn aber wohl, entweder bei Fifi zu übernachten oder einen der sehr wenigen freien Parkplätze zu ergattern. Und in letzter Konsequenz mal wieder die Sachen zu packen und in eine autofreundlichere Behausung zu ziehen.

In dem Sinne … Auch Probleme, die eigentlich gar keine sind, können mehr als nur nervenaufreibend sein und halten mich von den wirklich wichtigen Dingen ab und zu mal ab. Schade, sehr schade …

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo,

durch puren Zufall und bei der Recherche zum Thema "Bussgeld in der Schweiz", bin ich auf diesen Artikel und deinen Blog gestossen. Ich musste beim ersten lesen wirklich grinsen, da ich selber von den drakonischen Strafen des Wohnkomplex "Eichrain" betroffen bin. Zur Vorgeschichte: Vor nicht allzulanger Zeit habe ich jemand in dem besagten Wohnkomplex besucht und mein Auto VERWERFLICHERWEISE auf dem Besucherparkplatz für 1 Woche abgestellt. Die Quittung für dieses Staatsverbrechen kam prompt - 1 Strafzettel, dessen Betrag sich im 3 stelligen Bereich befand. Ich war sehr verwundert, da ich unter "Besucherparkplätzen", Parkmöglichkeiten verstand, die für Besucher des Wohnareals ohne Probleme und zeitliche Beschränkungen nutzbar sind. Tja, falsch gedacht! Ich habe daraufhin den Hausverwalter Herrn T. angerufen um klarzustellen, dass ich jemanden für eine Woche besucht hatte und ich nicht über die internen Regelungen zur Dauer der Benutzung der Besucherparkplätzen informiert bin (da ich ja logischerweise nicht dort wohne). Ich entschuldigte mich weiterhin höflich bei Herrn T. und meinte, dass dies nie wieder vorkommen wird und ob man denn nicht einmalig auf ein Bussgeld verzichten könne. Die Antwort von Herrn T. am Telefon gab am Anfang Grund zum Optimismus: "Ja wir werden schaun, ob wir da eine andere Lösung finden. Der Bewohner, den Sie besucht haben, soll doch bitte eine Email an mich schicken, in der er Ihren Besuch bestätigt". Nachdem wir eine Email verfasst hatten und an Herrn T. abgeschickten, kam nach 2 Wochen die ernüchternde Antwort. Nicht durch ihn selber, sondern durch die Stadtpolizei Zürich, welche uns eine Anzeige wegen falsch Parkens zusendete. Wir hatten in diesem Schreiben nocheinmal die Chance uns gegenüber der Stadtpolizei, als auch gegenüber Herrn T. zu rechtfertigen. Sollte Herr T. die Stellungnahme akzeptieren, so hätte er die Anzeige fallen lassen können und nichts wäre passiert, ausser das er gezeigt hätte, dass er ein Mensch ist, der nachsichtig sein kann und mit dem man auch sprechen kann. Nachdem Herr T. die Stellungnahme von uns erhalten hatte (welche sehr nett formuliert war und in der wir uns noch einmal entschuldigt hatten), kam ein paar Wochen später die offizielle Anzeige und ein Bussgeld im 3 stelligen Bereich, was einer ablehnenden Antwort von Seiten Herrn T. gleich kam. Herr T. hatte also keinerlei Interesse daran, trotz einer aufrichtigen Entschuldigung, seine Anzeige fallen zu lassen und gehört wohl der Fraktion "Harte Strafen müssen sein, sonst lernen die Parksünder nichts" an. Eigentlich schade, da ich nach dem erfreulicheren ersten Telefonat mit Herrn T. sogar recht positiv gestimmt war und dachte, dass man mit dem Hausverwalter noch "reden" könnte. Aber er bewies schlussendlich, dass er auch nur ein sturer "Ticketverteiler" ist, der auf Freundlichkeit und Nachsicht keinerlei Wert legt. Was er davon hatte? Nichts, da das Bussgeld in die Staatskasse geht und er davon rein gar nichts hat, ausser mit einem Grinsen in seiner Wohnung zu sitzen und sich darüber zu freuen, jemanden eine hohe Geldstrafe verpasst zu haben. Was er bekommen hätte, wenn er für eine Diskussion offen gewesen wäre? - Womöglich unter allen Hausbewohnern ein besseres Ansehen, mehr Sympathiewerte und Freundlichkeit und nicht zuletzt von meiner Seite ein nachträgliches Dankeschön für die einmalige Rücksichtnahme. Zwischenmenschliche soziale Kompetenz scheint für Herrn T. ein Fremdwort zu sein, welches er nie verstehen wird. Ich bin jedenfalls enttäuscht über das sture Verhalten des Hausverwalters.

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