27 November 2006

Termine beim Big Boss

Erstmal vorweg muss ich erklären, dass ich zwischen meinem direkten Vorsetzten (Cheffe) und meinem Abteilungsleiter (Big Boss) unterscheide. Die Unterscheide zwischen beiden sind mehr als gross … also ziemlich riesig.

Während mein Cheffe mehr wie ein ganz normaler Kollege nur halt mit Führungsaufgaben ist und sich eher als guter Kumpel versteht, gibt sich mein Big Boss als autoritäre Führungskraft mit dem entsprechenden Gehabe und Benehmen. Und das nicht nur positiv gesehen.

So ist ein Termin beim Big Boss (ob nun langfristig angesetzt oder spontan einberufen) immer mit ein bisschen Aufregung und Herzklopfen meinerseits verbunden. Kommt vielleicht daher, dass ich in meiner beruflichen Vergangenheit immer mal wieder nicht so angenehme Erfahrungen mit meinen Chefs gemacht habe und man eigentlich nur anzutraben hatte, um einen auf den Deckel zu bekommen oder sich irgendwelche Sonder- und Strafarbeiten abzuholen.
Gerade diese Erfahrungen haben mich schon ziemlich geprägt und verschaffen mir noch heute die einen oder anderen unruhige Minute.

Gerade spontane Termine sind für mich immer wieder die Hölle. Keine Zeit um sich entsprechend vorzubereiten, keine Ahnung, was auf einen zukommt und überhaupt … auf diese Art der Aktionen kann ich super verzichten.

Heute war es mal wieder soweit. Kurz nach 10:00 Uhr (ich hatte gerade meinen zweiten Kaffee genüsslich geschlürft und dabei die Tagespresse studiert) klingelt urplötzlich mein Telefon wie wild. Interne Nummer … igitt. Die Nummer kam mir doch gleich bekannt bevor. Big Boss gibt sich die Ehre und ruft mich persönlich an.
"Na Hilfe" … so mein erster Gedanke "Was will der denn jetzt?". Ich in doch noch gar nicht richtig wach und meine Augen nehmen nur schemenhafte Umrisse meiner Umwelt wahr. Ich bin kein Montagmorgenmensch … definitiv nicht.

Gewohnt unfreundlich werde ich in sein Büro beordert … SOFORT. Das in einem Ton, der mir nichts Gutes ahnen lässt. Schnell noch mal die "Sünden" der vergangenen Wochen rekapituliert …da war nichts, was er nicht schon wüsste. Fix die Krawatte in die richtige Richtung geschoben und die Frisur in die richtige Form gebracht. Einen Anschiss wegen unkorrekter Kleidung und Frisur würde ich jetzt nicht vertragen. Ich bin doch so sensibel … *grins

In seinem Büro ging es denn ziemlich schnell und schmerzlos vonstatten und nach ungefähr 10 Minuten stand ich wieder vor seiner Bürotür. Was er von mir wollte … so wirklich wissen tue ich es immer noch nicht so genau. Eigentlich ging es nur um einen Fall, der schon längst abgeschlossen und aus meinem Gedächtnis verbannt war. Völlig belanglos und unproblematisch. Keine Ahnung, wie er auf den Fall gekommen ist und was ich jetzt eigentlich bei ihm sollte. Aber lieber nicht zuviel drüber nachdenken, ansonsten kommen mir noch ganz dumme Gedanken in Richtung "Rufe ich jetzt den Notarzt oder lieber doch die Nervenheilanstalt?".

Aber so ist er nun mal … aber dafür ist er auch der Big Boss.
Nur schade um meine kostbare Lebenszeit.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

*lach* das kann ich jetzt gerade gar nicht nachvollziehen.. *hust*

Entweder arbeiten wir in der selben Bude oder die Big Bosse lernen sowas an authoritäts Seminaren.

Falls du nicht eh schon solche Lektüre hast..geh und besorg dir Dilbert ...z.B. The joy of work ;-)

lorretti hat gesagt…

denke mal, die bosse lernen sowas bestimmt auf irgendwelchen überlebensseminaren. oder zu hause bei ihrer dominanten ehefrau ...

danke für den lektüretipp ... ich sollte mal wieder lesen und mich weiterbilden *grins

Anonym hat gesagt…

hehe.. die Lektüre von Dilbert ist schon sowas wie die Bibel der Arbeitnehmer ;-)

lorretti hat gesagt…

das war jetzt das auschlaggebende argument für ein näheres befassen mit dem autor ... die firma dankt !

Kühles Blondes hat gesagt…

das schaffst du schon mit dem lesen. zum üben hat dilbert auch ziemlich viele comics gemacht ;)

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