22 September 2006

Wochenrückblick

Was für eine Woche. Ich bin froh, dass sich zumindest die Arbeitswoche so langsam aber sicher zu Ende ist. Nur noch eine gute Stunde arbeiten und ich kann mich endlich ins wohlverdiente Wochenende verabschieden. Auch wenn dieses schon wieder ziemlich ausgebucht ist, kann es nur stress- und arbeitsfreier als die Woche werden.

Aber immer der Reihe nach.

Die Woche begann so wie jede Woche mit einem Montag. Und da es bekanntlich der letzte für die Woche sein sollte, war ich der Meinung, dass es wohl nicht so schlimm werden kann. Schliesslich stand am Abend noch das Weihnachtsessen 2005 der Abteilung an und versprach ganz amüsant zu werden. Es sollte zwar das erste für mich in der neuen Abteilung werden, aber aus meinen Erinnerungen an frühere Abteilungen und den damit verbundenen Partys konnte es ja nicht so schlimm werden. Ich hatte zwar den Druck im Nacken, noch einige Sachen für den Umzug am Dienstag erledigen zu müssen, aber es geht ja nichts über eine Party. Dachte ich zumindest. Nur leider kam es schlimmer, als so manch einer befürchtet hatte. So ein langweiliges Essen unter Bankern hab ich noch nie erlebt. Sämtliche Gespräche liefen nach dem Schema "mein Haus, mein Auto, mein Kind und/oder meine letzten Ferien" ab. So ein arroganter und selbstverliebter Haufen. Und zu allem Übel sass ich auch noch so bescheiden, dass ich mich nicht mal mit meinen direkten Teamkollegen unterhalten konnte. Ich musste mit den Kollegen eines anderen Teams, mit welchen wir im ewigen Austausch von Gehässigkeiten liegen, vorlieb nehmen. Also mampfte ich mein leckeres aber völlig überteuertes Essen still in mich rein und versuchte mich möglichst unsichtbar zu machen. Nach dem Absitzen der Pflichtzeit hab ich mich denn auch umgehend verdünnisiert.

Fazit: verschenkte kostbare Lebenszeit.

Am Dienstag war denn endlich der langersehnte Umzug angesagt. Also wieder früh aufgestanden, alte Klamotten angezogen und aufs Umzugsunternehmen gewartet. Der erste Schreck kam, als aus dem Umzugswagen zwei schokobraune schmächtige Kerlchen ausstiegen. "Wie sollen die bloss das schwere und sperrige Ledersofa aus dem 2 OG ohne Lift in den Umzugswagen bekommen" so mein erster Gedanke.

Aber was die Jungs dann geleistet haben … ich kann nur sagen "Respekt". Ich bin ja umzugstechnisch eine Schlepperei gewöhnt und auch sonst nicht gerade schwächlich, aber was die geleistet haben, kann man ruhigen Gewissens als Meisterleistung bezeichnen. Auch das Entladen hat super geklappt und so habe ich doch gerne mal die Kosten dafür gezahlt. Endlich mal ein Umzug ohne grosse Rückenschmerzen und Muskelkater.

Der Rest vom Dienstag und Mittwoch wurde dann mit auspacken, aufbauen und montieren verbracht. Also das Übliche und nichts wirklich Weltbewegendes.

Und … ich habe es sogar schon geschafft, mich in der alten Gemeinde abzumelden und in der neuen wieder anzumelden. Und das einen Tag nach dem Umzug. Eine Meisterleistung. Zumindest für mich, der ansonsten schon mal bis zu einem halben Jahr dafür gebraucht hat.

Fazit: Mehr als zufrieden.



Am Donnerstag war morgens erstmal eine grosse Herausforderung angesagt … der neue Arbeitsweg. Die Kombination "erst Bus, dann S-Bahn" hatte ich noch nicht und die gegend kenne ich auch noch nicht wirklich.

Pünktlich morgens um 07:18 am Bus stehend, beobachtete ich denn die Leute, die ebenfalls auf den Bus warteten und musste feststellen … ich bin wieder auf dem Dorf gelandet (back to the roots). Zumindest bin ich in meinem Anzug und der Krawatte ziemlich aufgefallen. Nach einer wilden fünfminütigen Fahrt mit dem Bus zur S-Bahn war ich erstmal ziemlich rat- und planlos. Ich bin es ja aus den vergangenen Jahren und den damit verbundenen Erfahrungen mit dem öffentlichen Nahverkehr so gewohnt, dass es Anzeigen auf dem Bahnsteig gibt. Wann, wohin etc. die Bahnen fahren. Alles Geschichte. Aber da ich ja nicht auf den Mund gefallen bin, fix ein paar Mitreisende gefragt und schon war ich schlauer. Zumindest was die Richtung betrifft. Die erste Fahrt verlief zum Glück unspektakulär und ziemlich ereignislos. Auf dem Züricher Hauptbahnhof angekommen, hab ich mich denn auch erstmal schön verlaufen. In der Gegend war ich schliesslich noch nie und so konnte ich meinem Ruf als "Mr. Orientierungslos" alle Ehre machen.

Der Rest des Donnerstags ging im Arbeitschaos unter. Natürlich hatten meine Kollegen in meinen 2 Tagen Abwesenheit alles auf einen grossen Haufen gelegt und das war's denn auch. Aber will nicht klagen, endlich mal was zu tun und das nicht zu knapp …
Und so verging der Arbeitstag wie im Flug und nach ein wenig Basteln und Möbelrücken machte ich gegen Elf mein Äuglein zu.

Fazit: Interessanter und arbeitsreicher Tag.

Heute Morgen kam ich mir erstmal vor wie im falschen Film. Hatte völlig die Peilung verloren und wusste beim Aufwachen gar nicht, wo ich bin. Anscheinend bin ich noch nicht richtig in der neuen Wohnung angekommen. Völlige Orientierungslosigkeit verbunden mit dem Gefühl, nicht sieben sondern nur eine Stunde geschlafen zu haben. Demzufolge habe ich es mehr oder weniger geschafft, mich halbwegs bankingmässig anzuziehen (Krawatte umbinden war zeittechnisch nicht mehr drin) und mich zum Bus zu schleppen. Zum Glück sind es nur ca. 2 Minuten bis dahin. Die allmorgendliche Musikauswahl für die Fahrt zur Arbeit verlief denn in einem völligen Chaos. Alle 3 Minuten musste ich die Band wechseln, nichts gefiel mir so wirklich. Aber so verging wenigstens die Fahrzeit und einigermassen wach kam ich denn im Büro an. Dort war erstmal allgemeines Angegrummel angesagt. Ich weiss bis jetzt nicht wieso. Ist mir aber auch egal. Zumindest heute.

Das Highlight des Tages war über Mittag (wer plant eigentlich so was???) denn der Vortrag unseres Oberbosses. Alles Auf Englisch. Also musste ich doch tatsächlich am Freitag noch meine grauen Gehirnzellen aktivieren. Das Resultat: kein Mittagessen aber dafür wieder mal mein Englisch aktiviert. Auch nicht schlecht. Zumindest für die Figur.

Aber jetzt heisst es erstmal, den Rest der Bürozeit über nennenswerte Telefonate und damit verbundene geistige Schäden zu überstehen. Und anschliessend ist den die Übergabe der alten Wohnung angesagt. Mal schauen, was das noch für ein Spass am Freitag Abend wird.

In dem Sinne … schönes Wochenende !

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