08 April 2008

Ein Stück Heimat in der Ferne

Zwei Jahre, drei Monate und 8 Tage … solange treibe ich mich bereits in der Schweiz und dabei insbesondere in Zürich rum. Vieles ist in dieser Zeit passiert … Schönes, Interessantes und auch Nervenaufreibendes. Ich habe in dieser Zeit viele Leute kennen- und so manchen auch liebengelernt und ein neues und schönes Zuhause gefunden. Immer noch üben diese Stadt und das Land einen gewissen Reiz auf mich aus und ein Ende meines "Auslandaufenthaltes" ist nicht in Sicht.

Natürlich kommen schon das eine oder andere Mal so kleine Heimwehgedanken auf und so manches Mal vermisse ich es, mich einfach ins Auto zu setzen, 15 Minuten zu fahren und dann am Meer zu stehen. Aber diese Möglichkeit habe ich seit Jahren nicht mehr und so sind diese Gedanken auch schnell beiseite geschoben.

Umso schöner ist es, wenn man doch in der Fremde einige Sachen aus der Heimat findet. Gemeint ist dabei nicht eine gewisse Trägheit gewisser Bewohner von gewissen Regionen der Schweiz, die der mecklenburgischen Trägheit in nichts nachsteht. Gemeint ist auch nicht das viele Wasser, was es hier in der Schweiz in Form von Seen, Teichen und ähnlichen Tümpeln zu finden ist.

Ich rede hier von Bier und der Gemütlichkeit gewisser gastronomischer Einrichtungen, die man so und in der Form selten findet. Und damit verbunden auch einer gewissen Kultur des gemütlichen Beieinanderseins jenseits des sonst "gelegentlich" anzutreffenden Zürcher Schickimicki-Gehabe. Wenn das ganze dann noch durch wohlklingend Musik verbunden ist, kann ich ab und zu sogar glauben, nicht inmitten von Zürich zu sein sondern irgendwo auf der Schanze in Hamburg.

Die Rede ist hier und heute und jetzt gerade von meiner absoluten Lieblingsspelunke mit dem doch aussagekräftigen "Hafenkneipe". Ja richtig … "Hafenkneipe". Nicht das dort irgendwo ein Hafen in der auch nur entferntester Nähe wäre … Wasser (die Sihl) schon, aber kein Hafen. Nicht mal ein kleiner Bootsanleger oder so … nichts … gar nicht.

Macht aber so überhaupt nix … denn schliesslich sind ja nicht die äusseren Werte gefragt, sondern die Inneren zählen. Und da wird der geneigte Norddeutsche (und nicht nur der) mit allem verwöhnt, was sein Herz so sehnsüchtig begehrt. Gute Musik, normale Leute aller Alters- und Gesellschaftsschichten (wir haben auch schon Anzugträger dort gesichtet … ganz ehrlich), diverse alkoholische Getränkesorten und das Best … Astra Pils aus Hamburg. Herz, Hirn und Gaumen was willste mehr.

Mal für alle, die Astra Pils nicht kennen … ein Bier, was so zu 1000% mit der Stadt Hamburg (und St. Pauli) verbunden ist wie der Hamburger Hafen und der Michel. Süffig und mild im Abgang, in einer Flasche, die alte Jugendzeiten wieder lebendig werden lässt (nein … jetzt kommen keine Details … vergesst es) und einem Geschmack, über den man natürlich auch streiten darf. Aber wie so oft gilt die Devise "Probieren geht über Studieren".

Ein besonderes Highlight meiner bisherigen Hafenkneipe-Karriere war das kleine aber sehr feine und angenehme Akustikkonzert eines gewissen Olli Schulz aus Hamburg am vergangenen Sonntag. Wie passend … ein Hamburger Jung in einer Hafenkneipe. Sozusagen die Erfüllung allen Klischees. Gute Musik, noch bessere Texte und jede Menge dumm-intelligenter Sprüche über den Sinn und Unsinn des Lebens und der heutigen Welt. Alles in allem ein Highlight des Jahres.

In dem Sinne … wenn Ihr mal in Zürich seit, auf gute Musik steht, dabei noch in angenehmer Atmosphäre ein gepflegtes Hamburger Bierchen zu Euch nehmen wollt, dann seit Ihr in der Hafenkneipe mächtig richtig. Einladungen dazu nehme ich fast immer an … Prost !!!

1 Kommentar:

Kühles Blondes hat gesagt…

na, wenn ich mal wieder in der schweiz bin, bitte ich um eine entsprechende fremdenführung ;)

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