30 Oktober 2006

Mal eine andere Sonntagsbeschäftigung

Am gestrigen Sonntag war es endlich mal wieder soweit. Möbelshoppen stand auf dem Programm eines ziemlich verregneten Tages.

Einige Möbelgeschäfte im Norden von Zürich dachten sich "Machen wir auch mal am Sonntag ein bisschen Geschäft mit den Leuten, die unter der Woche und am Samstag andere Dinge zu erledigen haben" und öffneten ihre Türen für Leute wie mich … und natürlich für den Rest der Bevölkerung.

Da mich die Zeitumstellung jedes Mal ziemlich aus meinem gewohnten Schlaf- und Halbschlafgewohnheiten katapultiert und auch das Fernsehprogramm um 07:00 Uhr morgens nicht wirklich ergiebig ist, waren wir auch schon ziemlich früh unterwegs.
Ich muss gestehen, der Besuch diverser Möbelfachgeschäfte an diesem Sonntag war aufgrund der Baustelle "Esszimmer" eh geplant. Zwar nicht pünktlich zur Ladenöffnung, aber was soll's. Hat auch so seine Vorteile, nicht genau zur Hauptansturmzeit einen Parkplatz in der Nähe des Eingangs suchen zu müssen.

Also kurz gefrühstückt, frisch gemacht, das Haar in eine halbwegs annehmbare Form gebracht (Mensch bin ich eitel) und ab ins Spassmobil namens Auto. Zum Glück hatten wir die genaue Anschrift des ersten Möbelhauses schon herausgesucht und so konnte ich Uschi genau sagen, wo sie mich denn hinführen muss. Was sie denn natürlich auch vorbildlich tat. Nur an diesen Befehlston werde ich mich wohl so schnell nicht gewöhnen. Das ich links abbiegen soll, kann man auch freundlicher sagen. Aber ist halt kein Schweizer GPS und so werde ich wohl noch in absehbarer Zeit den deutschen Befehlston ignorieren müssen. Vielleicht finde ich ja mal eine Sprachsteuerung mit Schweizer Dialekt und Freundlichkeit. Wäre echt mal eine nette Abwechslung. Aber egal. Ans Ziel sind wir auch so gekommen.

Im Parkhaus des Möbelverkaufsgeländes angekommen, war denn trotz der unchristlichen frühmorgendlichen Zeit der Parkplatz direkt am Eingang schon belegt und wir mussten mit einem 20m entfernten Parkplatz vorlieb nehmen. War aber nicht weiter schlimm, denn noch ist man jung und knackig und überlässt den Halbtoten gerne den Platz in der ersten Reihe.

Nach diesem eben diesem ermüdenden Fussweg und dem sich anschliessenden Trip mit dem Aufzug war eine wichtige Entscheidung zu treffen. Zuerst das grosse Ekeln oder doch erst die grosse Ernüchterung in Bezug auf "Was will ich gerne haben und was kann ich mir leisten".
Da ich ein Mensch bin, der zuerst gerne die unangenehmen Dinge zuerst macht, wurde das grosse Ekeln im Billigmöbeldiscounter in Angriff genommen. Immer mit der Hoffnung vielleicht doch dort ein Schnäppchen zu machen.

Doch wie es so oft mit der Hoffnung ist, sie wird nur allzu oft ganz schnell nieder gemacht. So auch im Billig-Ramschmöbelladen. Das dort gebotene Sortiment feinsten Möbelschrotts übertraf meine kühnsten negativen Vorstellungen und so endete der Besuch innerhalb kürzester Zeit.

Also ab zum Fachhändler mit dem durchaus ansprechenderen Angebot.
Vielleicht sollte ich nur kurz erwähnen, wir waren auf der Suche nach einem Esstisch nebst den dazugehörigen Sitzgelegenheiten. Mit gewissen Ansprüchen an das zukünftige Esszimmermobiliar
sind wir denn auch durch zwei Geschäfte gelaufen und hätten schon das Passende gefunden.
Nur … ich stelle mir nicht Möbel ins Esszimmer, die entweder den Wert eines Kleinwagens mit gehobener Ausstattung haben oder mein monatliches Gehalt um ein mehrfaches übertreffen. Dazu wird das Esszimmer auf absehbare Zeit doch zu wenig frequentiert.

Nach gut einer Stunde ist denn auch in diesen Läden die grosse Ernüchterung eingetreten und der Beschluss wurde gefasst, doch noch mal bei IKEA, dem Möbelhaus für den verwöhnten Billigholzfan, vorbeizufahren. Schliesslich hat sich IKEA diesem verkaufsoffenen Sonntag ebenfalls angeschlossen und zeitmässig war es denn noch nicht zu spät, um dem grossen Run aus dem Weg zu gehen.

Also wieder Uschi nach dem kürzesten Weg befragt und nach ungefähr 10 min hatte ich meinen Parkplatz in der ersten Reihe. Geht doch. Alles nur eine Frage der Tageszeit.

Im IKEA hatte sich aber leider schon alles versammelt, was keinen Rang und Namen hat und der Weg zur Fachabteilung für das gehobene Esszimmermobiliar gestaltete sich als Rundreise durch Südosteuropa. Zumindest was die Miteinkaufsinteressenten und die damit verbundene sprachliche Vielfalt betraf.

Im Paradies für Esstische und -stühle angekommen, kam zunächst die grosse Ernüchterung. Nicht wirklich was da, was man nicht schon begutachtet und als "na, ja" eingestuft hätte. Wie wild wurde diskutiert, dass für und wider der einzelnen Modelle diskutiert und auf einmal … da stand er, unser Tisch. 2.20m x 1.00m, ausziehbar auf 2.60m, schlicht, einfach und doch geschmackvoll. Wieso sind wir auf diesen nicht schon früher aufmerksam geworden?
OK … er ist nicht zu 100% das, was man gerne gehabt hätte. Aber wann bekommt man schon mal 95% für wenig Geld. Ich würde mal sagen … selten, sehr selten.

Schnell noch die passenden Sitzgelegenheiten ausgesucht und alles auf einem der schicken IKEA-Notizzettel notiert. Ich laufe ja zu gerne mit diesen Zetteln rum. Schliesslich zeige ich damit jedem Miteinkäufer, dass ich nicht nur zum Anschauen da bin und auch bereit bin, Geld auszugeben.

Der weitere Weg durch den Laden gestaltete sich dann noch recht angenehm. Ein hochmoderner Teppich als Unterlage für den Tisch wurde aus dem reichhaltigen Angebot erwählt und auch noch eine Lampe hat sich gefunden. Und das bei IKEA … ich finde dort selten mal Leuchtartikel, die mir wirklich gefallen. Also … gestern war schon irgendwie ein Glückstag diesbezüglich.
Und natürlich fanden auch noch andere kleine nicht näher erwähnenswerte Dinge den Weg in die allseits beliebte gelbe Umhängetasche. Ist nun mal so bei IKEA. Ohne den Kleinkram geht's einfach nicht.

Nach dem denn die wirklich wichtigen Dinge aus den entsprechenden Regalen in der Selbstbedienungshalle auf den Wegen gehievt und der Kassiervorgang erfolgreich abgeschlossen wurde, ging es ab an die Verladung der neuerworbenen Einrichtungsgegenstände. Zum Glück hab ich einen Kombi. Zwar keinen mega Grossen, aber wat da alles so reinpasst, erstaunt mich immer wieder. Nur leider ging es diesmal nicht ohne das Auseinandernehmen der sorgsam verpackten Möbel vonstatten. aber was soll's. Was drin ist, ist drin. Die Heckklappe ging jedenfalls ohne die Anwendung roher körperlicher Gewalt zu.

Der gestrige Nachmittag wurde dann intensiv zum Aufbau und zur Anbringung der neu erworbenen Inneneinrichtungsgegenstände verwendet und ich muss sagen, es hat sich gelohnt.

Nur eins noch nebenbei … Ich hasse Lampen anbauen. Der Umgang mit dem Teufelchen namens "elektrischer Strom" ist nicht meins. Aber so gar nicht.

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